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30. Juli 2025
Muss es wirklich immer der Bohrer sein?
Der typische Zahnarztbesuch ruft bei vielen Patienten sofort ein unangenehmes Geräusch ins Gedächtnis: das Hochfrequenzpfeifen des Bohrers. Doch was wäre, wenn Karies heute auch ohne Bohren entfernt werden könnte? Genau das ermöglichen moderne Methoden der minimalinvasiven Zahnheilkunde. Schonende Verfahren wie Kariesinfiltration mit Icon, die Air-Flow-Technik oder Ozon-Therapie setzen dort an, wo klassische Methoden an ihre Grenzen stoßen – besonders bei Angstpatienten oder Kindern.
In diesem Artikel erfahren Sie, wie Kariesbehandlung ohne Bohren funktioniert, wann sie möglich ist und was sie für Sie als Patient:in bedeutet.
Was ist Karies überhaupt – und wie entsteht sie?
Karies ist eine bakterielle Erkrankung des Zahnschmelzes und des darunterliegenden Dentins. Zuckerhaltige Nahrungsmittel fördern Bakterienwachstum, das wiederum Säuren produziert – diese greifen den Zahnschmelz an und führen zu Entmineralisierung. Unbehandelt kann daraus ein Loch im Zahn entstehen.
Früher bedeutete das automatisch: Bohrer ansetzen, Loch säubern, Füllung rein. Heute erkennt man: In vielen Fällen lässt sich dieser Eingriff vermeiden.
Voraussetzung: Früherkennung
Die wichtigste Bedingung für eine Kariesbehandlung ohne Bohren ist die frühzeitige Entdeckung. Je früher Karies erkannt wird, desto sanfter und substanzschonender kann sie behandelt werden.
Als Moderne Zahnarztpraxis in Stuttgart setzen dabei auf:
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Digitale Röntgenbilder mit minimaler Strahlenbelastung
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Intraorale Kameras zur genauen Visualisierung
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3D-Scanner wie iTero zur flächigen Darstellung
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Künstliche Intelligenz zur Auswertung von Bildern (z. B. zur Erkennung von Initialkaries)
Methode 1: Kariesinfiltration mit Icon
Was ist das?
Das Icon-Verfahren ist eine minimalinvasive Technik, bei der beginnende Karies mit einem speziellen flüssigen Kunststoff (Icon-Infiltrant) gestoppt wird – ganz ohne Bohrer oder Betäubung.
So funktioniert’s:
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Der betroffene Zahn wird mit einem Gel vorbehandelt, das die Poren im Zahnschmelz öffnet.
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Das Icon-Gel wird aufgetragen und dringt in die betroffene Stelle ein.
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Das Material wird mit Licht ausgehärtet und stabilisiert so die Zahnstruktur.
Diese Methode ist ideal bei beginnender Karies im Zahnschmelz – z. B. zwischen den Zähnen. Ohne Bohren wird ein spezieller Kunststoff aufgetragen, der die Karies „versiegelt“.
Vorteile:
✔ Kein Bohren, keine Spritze, keine Schmerzen
✔ Erhalt der gesunden Zahnsubstanz
✔ Besonders für Kinder und Angstpatient:innen geeignet
✔ Ideal bei „White Spots“ nach einer Zahnspange
✔ Schnell, ästhetisch und nachhaltig
Methode 2: Ozontherapie
Was ist das?
Ozon ist ein hochreaktives Gas, das Bakterien und Keime zuverlässig abtötet. In der Zahnmedizin wird es punktgenau auf kariöse Stellen aufgetragen, um Karies ohne mechanische Bearbeitung zu eliminieren.
So funktioniert’s:
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Eine kleine Ozon-Sonde wird auf die betroffene Stelle gesetzt.
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Innerhalb weniger Sekunden werden Bakterien abgetötet.
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Der Zahn remineralisiert sich danach von selbst – unterstützt durch Fluorid.
Vorteile:
✔ Keine Schmerzen
✔ Keine Füllung notwendig (bei sehr früher Karies)
✔ Keine Nebenwirkungen
Methode 3: Air-Flow mit Pulver-Wasserstrahl
Was ist das?
Bei dieser Methode wird ein feiner Pulver-Wasserstrahl auf den Zahn gerichtet. Dabei können weiche, oberflächliche Beläge – und in bestimmten Fällen auch beginnende Karies – entfernt werden.
Einsatzbereiche:
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Initiale Karies
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Reinigung schwer zugänglicher Zahnzwischenräume
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Vorbehandlung für andere Maßnahmen
Vorteile:
✔ Angenehm und schnell
✔ Keine Substanzentfernung
✔ Auch für Prophylaxe geeignet
Wann ist Bohren trotzdem notwendig?
So effektiv die neuen Methoden auch sind: In einigen Fällen reicht eine non-invasive Technik nicht mehr aus. Das ist z. B. dann der Fall, wenn:
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Karies bereits das Dentin (Zahnbein) erreicht hat
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Eine tiefe Kaverne (Loch) entstanden ist
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Der Zahn Schmerzen verursacht
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Eine alte Füllung ersetzt werden muss
Dann kommen moderne, substanzschonende Füllungstechniken zum Einsatz – bei WEISS32 möglichst schmerzfrei und in einem digitalen Workflow.
Für wen eignet sich Kariesentfernung ohne Bohren?
Diese Methoden sind besonders empfehlenswert für:
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Kinder und Jugendliche (Milchzähne, Angst vor Zahnarzt)
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Angstpatienten
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Schwangere (wenn Betäubung vermieden werden soll)
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Patienten mit empfindlichen Zähnen
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Menschen mit hohem ästhetischem Anspruch
Wie sicher sind diese Verfahren?
Alle genannten Methoden sind wissenschaftlich fundiert und seit Jahren im Einsatz. Besonders Icon hat sich in der ästhetischen Zahnmedizin etabliert und zeigt langfristige Erfolge.
Ozon und Air-Flow ergänzen die klassische Behandlung ideal, können aber nicht jeden Bohrvorgang ersetzen. Daher ist eine fundierte Diagnostik entscheidend.
Kariesbehandlung geht auch anders
Karies zu erkennen und zu stoppen, ohne zu bohren – das ist heute in vielen Fällen Realität. Methoden wie Icon, Ozon oder Air-Flow eröffnen schmerzfreie und ästhetisch hochwertige Behandlungen für Kinder und Erwachsene.
Je früher Karies erkannt wird, desto besser die Chancen. Bei WEISS32 in Stuttgart nutzen wir modernste Technologien, um Ihre Zähne gesund zu halten – sanft, präzise und komfortabel.
Karies vermeiden statt behandeln
Langfristig gilt: Der beste Zahnarzt bohrt nicht – weil er gar nicht bohren muss.
Tun Sie selbst etwas für Ihre Zahngesundheit:
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Tägliche Zahnreinigung (inkl. Zahnzwischenräume)
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Regelmäßige professionelle Zahnreinigung (PZR)
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Fluoridierung
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Gesunde Ernährung
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Frühzeitige Kontrollen (2x jährlich)