Lexikon der Zahnmedizin
A
Bei einem Abdruck des Ober-/Unterkiefers wird in der Zahnarztpraxis eine Negativform des Kiefers hergestellt. Abdrücke werden hauptsächlich für Zahnkronen, Zahnprothesen und große Zahnfüllungen gemacht. Der Abdruck beim Zahnarzt ist ein häufig eingesetztes Verfahren, um Kieferbzw. Zahnbereiche exakt reproduzieren zu können
Für den Abdruck verwendet der Zahnarzt in der Regel einen Abdruck- oder Konfektionslöffel und mischt dazu eine spezielle Masse an, die in die Schablone gefüllt wird. Je nach Material kann ein elastischer oder starrer Abdruck hergestellt werden.
Wozu macht man das? Nachbildung des Gebisses.
In einem Zahntechniklabor wird eine Nachbildung des Gebisses hergestellt, die meist aus Gips besteht. Dem Zahnarzt steht jetzt ein Modell zur Verfügung, um Zahnkronen zu planen oder andere Anpassungen vorzunehmen. Der Abdruck des Ober-/Unterkiefers ermöglicht auch das Erkennen etwaiger Kieferfehlstellungen.
Eine Abfraktion ist eine Verletzung des Zahns im Zahnhalsbereich und damit eine Sonderform des Zahnsubstanzverlusts. An dieser Stelle befindet sich die Grenze zwischen Zahnschmelz und Zahnbein. Kommt es hier zu einer Abfraktion, dann macht sich diese als keilförmiger Defekt bemerkbar.
Ursachen einer Abfraktion
Ein Rückgang des Zahnfleisches legt den Übergang zwischen Schmelz und Dentin überhaupt erst frei, weswegen er nun besonders anfällig für Defekte ist. Die Abfraktion entsteht durch Mikrofakturen infolge von Überbelastung des Zahns. Dies geschieht beim Zähneknirschen, beim zu exzessiven Zähneputzen und beim Kauen von harten Nahrungsmitteln.
Bei einem Abszess sammelt sich Eiter im Gewebe an. Ursache dafür ist das Eindringen von Bakterien in das Zahnfleisch. Der Körper umhüllt diese mit einer Kapsel, der Zahnarzt spricht dabei von einer Eiterblase oder -höhle. Verletzungen der Schleimhaut an den Zähnen können ebenso dafür verantwortlich sein wie Verstopfungen der Hautporen. Ein Abszess kann tief in das Gewebe eindringen und den Kieferknochen angreifen.
Symptome:
Schwellung, Schmerzen, Fieber und eine starke Rötung sind typische Symptome für einen Abszess. Da Medikamente aufgrund der Abkapselung kaum Wirkung zeigen, muss die Eiterkapsel zahnärztlich aufgeschnitten und entfernt werden. Ein Abszess ist zwar relativ häufig, aber nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Wird er nicht behandelt, kann sich die Eiterblase ins Blut entleeren und zu einer lebensgefährlichen Blutvergiftung führen.
Manche Menschen entwickeln Allergien bei bestimmten Zahnarztbehandlungen. Wenn Patienten auf die vom Zahnarzt verwendeten Materialien reagieren, spricht man von Allergien in der Zahnheilkunde. Besonders metallische Werkstoffe sorgen für Unverträglichkeiten wie Entzündungen. Es gibt Allergien gegen die verschiedenen Dentalmaterialien- und werkstoffe. Auch Kunststoffmaterialen können eine Überreaktion auslösen. Bei einigen Patienten kommt es zu einer Titanallergie, obwohl dieses Material eigentlich als gut verträglich gilt. Diese Allergie sollte besonders vor einer Implantatbehandlung ausgeschlossen werden.
Als Abdruckmasse wird beim Zahnarzt das Abformmaterial bezeichnet, mit dessen Hilfe Modelle des Kiefers und der Zähne hergestellt werden können. Die Abdruckmasse wird in vier Bereiche unterteilt:
elastisch-irreversibel:
Der Abdruck verändert nach der Abbindung seine Form nicht mehr, ist aber noch beweglich. Diese Art des Abdrucks wird häufig eingesetzt. Zum Einsatz kommen Alginate, Elastomere und Silikone. Das Rückstellungsvermögen ist bei dieser Art ausgezeichnet
elastisch-reversibel:
Durch Wärmezufuhr kann eine Formveränderung hervorgerufen werden. War früher häufig im Einsatz, wird heute kaum noch verwendet. Als Material kommen Hydrokolloide zum Einsatz.
starr-irreversibel:
Diese Abdruckmasse besitzt keine Elastizität und ist nicht mehr veränderbar. Wird heute kaum noch eingesetzt, besteht aus Gips oder Zinkoxid-Eugenol-Paste.
starr-reversibel:
Diese Abdrücke sind nicht elastisch, können aber durch Wärme wieder verändert werden. Werden gelegentlich noch verwendet. Als Material kommen Abdruckwachse, Guttapercha und Stent’s und Kerr-Massen zur Anwendung.
Aligner ist die Bezeichnung einer transparenten Zahnspange oder Behandlungsschiene und dient als Alternative zur festen Zahnspange. Bekannt ist diese Behandlungsmethode bereits seit den 90er-Jahren. Die Zähne werden Millimeter für Millimeter bewegt. Die Versorgung mit einem Aligner bietet einige Vorteile.Das Risiko für Karies, Allergien und Zahnfleischentzündungen wird verringert und es treten keine Einschränkungen im täglichen Leben auf. Während der gesamten Therapie ist unbeschwertes Lachen und Sprechen möglich. Ab einem Abstand von 20 Zentimetern sind Aligner nicht zu erkennen. Feste Zahnspangen dagegen schränken häufig das soziale Verhalten ein. Aligner können herausgenommen werden und das Essen sowie die Zahnpflege stellen also kein Problem dar.
Ein Analgetikum ist ein systematisch angewandtes Medikament, das Schmerzen lindert oder komplett stillt. Im Idealfall mindert ein Analgetikum aber nicht die sensorische Wahrnehmung (z.B. Berührungsreiz) oder das Bewusstsein. Dadurch lassen sich Analgetika leicht von Anästhetika und Lokalanästhetika abgrenzen. Da sich Zahnschmerzen meist besonders heftig äußern, kommen Analgetika in der Zahnmedizin häufig zur Verwendung. Je nach Chemie und Wirkungsart des Analgetikums lässt es sich in verschiedene Kategorien einordnen. Opioide Analgetika wie Morphin wirken beispielsweise besonders stark. Antiphlogistika wie Acetylsalicylsäure (Aspirin) oder Ibuprofen werden in der Zahnmedizin am häufigsten verwendet.
Als Abrasion bezeichnet der Zahnmediziner die Abnutzung bzw. den Abschliff der Zähne durch einen natürlichen Prozess. Häufig geschieht dies aufgrund von Zähneknirschen. Die Abrasion (der Zähne/Kaufläche) ist also ein mechanischer Prozess, quasi eine Abnutzungserscheinung der Zähne. Die Zahnhartsubstanz wird aufgrund der Reibung verringert. Das Zähneknirschen geschieht häufig unbewusst im Schlaf, aber auch beim Kauen findet eine Abnutung (Abrasion) statt. Unter der Abnutzung leidet vor allem der Zahnschmelz und im fortgeschrittenen Stadium auch das Dentin. Der Zahn muss dann zahnmedizinisch wieder aufgebaut werden, weil Karies ansonsten leichtes Spiel hat.
Wenn einem Patienten ein Gewebe einer anderen Person implantiert wird, so spricht man von einer Allotransplantation. Das dabei transplantierte Gewebe nennt man Allograft. Bei einer Transplantation von einem Fremdspender muss immer mit Abwehrreaktionen des Körpers gerechnet werden. Nah verwandte Spender senken dieses Risiko, da sie ein ähnliches Immunsystem aufweisen. Am besten funktioniert die Transplantation von Allograft zwischen Zwillingen. Als Abrasion bezeichnet der Zahnmediziner die Abnutzung bzw. den Abschliff der Zähne durch einen natürlichen Prozess. Häufig geschieht dies aufgrund von Zähneknirschen. Die Abrasion (der Zähne/Kaufläche) ist also ein mechanischer Prozess, quasi eine Abnutzungserscheinung der Zähne. Die Zahnhartsubstanz wird aufgrund der Reibung verringert. Das Zähneknirschen geschieht häufig unbewusst im Schlaf, aber auch beim Kauen findet eine Abnutung (Abrasion) statt. Unter der Abnutzung leidet vor allem der Zahnschmelz und im fortgeschrittenen Stadium auch das Dentin. Der Zahn muss dann zahnmedizinisch wieder aufgebaut werden, weil Karies ansonsten leichtes Spiel hat.
In der Physik bezeichnet die Adhäsion bzw. Anhangskraft die Anziehung, die zwei verschiedenartige Stoffe an ihrer Grenzschicht füreinander entwickeln. Die Ursache für die Adhäsion sind molekulare Wechselwirkungen zwischen den beteiligten Stoffen. So haftet beispielsweise Kreide an der Tafel oder Wassertropfen selbst an der Blattunterseite. Das zugehörige Adjektiv lautet adhäsiv. Der Zahnarzt macht sich die Adhäsion beim Einsetzen von Zahnersatz zu Nutze. Zahnbrücken und Zahnprothesen haften mit entsprechenden Klebstoffen an den Zähnen. Ebenso verhält es sich mit adhäsiven Zahnfüllungen im Gegensatz zu gestopften Füllungen aus Amalgam. Eine Vollprothese nutzt den Speichel des Patienten, um adhäsiv an der Mundschleimhaut zu haften.
Dieses System wird für die Zahnreinigung benutzt. Zahnverfärbung werden dabei mithilfe eines Pulverstrahls entfernt. Ein Gemisch aus Pulver, Wasser und Luft wird mit hohem Druck auf den Zahn gerichtet, sodass sich weiche Zahnbeläge und harte Verfärbungen rasch ablösen. Das Air-Flow-System gilt als schonendes und bewährtes Verfahren in der Zahnmedizin. Der Zahnschmelz wird dabei nicht angegriffen, dafür lösen sich insbesondere hartnäckige Verkrustungen, die vor allem durch Tee-, Kaffee-, Rotwein- und Nikotinkonsum ausgelöst wurden. Hauptaktivator des Gemisches ist das Salz Natriumcarbonat, das rasch für eine Ablösung des Schmutzes sorgt und verfärbte Zähne aufhellt. Das Air-Flow-System wird in Zahnarztpraxen seit Jahren eingesetzt und gilt als zuverlässiges Instrumentarium gegen Verfärbungen und Verkrustungen.
Viele Zahnarztpraxen behandeln ihre Patienten tagtäglich mit Zahnfüllungen. Eine der bekanntesten ist die Amalgamfüllung. Diese wird seit etwa 150 Jahren verwendet, um durch Karies entstandene Löcher in den Zähnen zu reparieren. Amalgam ist kein natürlicher Stoff, sondern ein Gemisch aus verschiedenen Materialien. Neben Zinn, Kupfer und Silber ist Quecksilber ein weiterer Bestandteil im Amalgam. Viele Patienten entscheiden sich heute gegen eine Amalgamfüllung aufgrund des Quecksilberanteils, da sie darin eine Gesundheitsgefahr sehen. Es wurde aber inzwischen nachgewiesen, dass der Quecksilbergehalt so gering ist, dass keine gesundheitlichen Konsequenzen zu erwarten sind. Eine Zahnsanierung mit Amalgam wird dennoch heute nur noch in einzelnen Zahnarztpraxen verwendet, da es mittlerweile bioverträglichere Füllmaterialien gibt. Alternativen sind beispielsweise Kunststoff, Gold oder Keramik.
Die Aufbissschiene ist auch als Knirscherschiene bekannt und dient in der Zahnmedizin als Abriebschutz beim nächtlichen Zähneknirschen. Aufbissschienen sind angepasste Kunststoffschienen in Zahnbogenform, die Fehlbelastungen und Überlastungen der Kiefergelenke und Zähne verhindern sollen. Eine Aufbissschiene ist ein wichtiges Instrument zum langfristigen Schutz der Zähne. Ständiges nächtliches Zähneknirschen führt zu Zahnschäden und es drohen sogar Kieferfehlstellungen. Mit einer Aufbissschiene wird das Kiefergelenk entlastet und die Zähne vor weiterem Abrieb bewahrt. Bei der Anpassung der Schiene ist es sehr wichtig, dass der Zahnarzt den Kiefer des Patienten sorgfältig vermisst. Er prüft auch, ob weitere Behandlungen, eventuell mit einer Zahnspange oder speziellem Zahnersatz, notwendig sind. Mit der Aufbissschiene soll das optimale Zusammenbeißen der Zähne wieder ermöglicht und dem Zähneknirschen positiv entgegengewirkt werden.
Eine Abfraktion ist eine Verletzung des Zahns im Zahnhalsbereich und damit eine Sonderform des Zahnsubstanzverlusts. An dieser Stelle befindet sich die Grenze zwischen Zahnschmelz und Zahnbein. Kommt es hier zu einer Abfraktion, dann macht sich diese als keilförmiger Defektbemerkbar. Ein Rückgang des Zahnfleisches legt den Übergang zwischen Schmelz und Dentin überhaupt erst frei, weswegen er nun besonders anfällig für Defekte ist. Die Abfraktion entsteht durch Mikrofakturen infolge von Überbelastung des Zahns. Dies geschieht beim Zähneknirschen, beim zu exzessiven Zähneputzen und beim Kauen von harten bzw. schleifenden Nahrungsmitteln.
Im Volksmund wird die Alveolitis sicca auch als Lochweh oder Lochschmerzen bezeichnet. Sie tritt nach der Entfernung eines Zahns auf und ist eine entzündliche Erkrankung der Alveole. Wenn der Zahnarzt unter örtlicher Betäubung einen Zahn zieht, kommt es zu Spannungen und Irritation in Kiefer und Schleimhaut, die nachträglich noch einige Zeit für Schmerzen sorgen können. Nach einer Zahnentfernung füllt sich die Wunde mit Blut, das bald gerinnt. Dieser Pfropf aus geronnenem Blut schützt die Wunde, bis sich darüber Schleimhaut bildet. Wenn sich aber der Pfropf löst (zum Beispiel bei der täglichen Zahnpflege) oder durchlässig wird, können Bakterien und Keime an die offene Alveole gelangen. Dies löst die Entzündung aus.
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Mit Befestigungszement wird festsitzender Zahnersatz wie Brücken, Kronen sowie Zahngussfüllungen an dem präparierten Zahnstumpf fixiert. Der Zement hat hier jedoch lediglich eine Klemm- oder Keilfunktion und wirkt somit nur unterstützend. Zahnzement klebt und ist zwischen 35 und 50 cm dick. Problematisch beim Einsatz von Befestigungszement ist der so genannte Zementspalt, der als Hohlraum zwischen Zahn und Stumpf entsteht. Hier ist das Kariesrisiko erhöht. In der Zahnmedizin besteht Befestigungszement aus bestimmten Präparaten, die sich aus einer Flüssigkeit und einem Pulver zusammensetzen. Sie werden zu einer Paste gemischt und härten anschließend zu einer festen Masse aus. Glasiomerzement haftet zum Beispiel nicht nur an der Zahnhartsubstanz, sondern kann auch für metallische Flächen genutzt werden.
Bei der Betäubung in der Zahnmedizin handelt es sich um eine Schmerzausschaltung, die künstlich herbeigeführt wird. Bei Operationen und Zahnbehandlungen kommen verschiedene Betäubungsarten in Frage. Die Oberflächenanästhesie betäubt nur die Schleimhaut, wobei bei der Infiltrationsanästhesie eine bestimmte Stelle empfindungslos gemacht wird. Ein kompletter Nervenbereich wird bei der Leitungsanästhesie betäubt. Man unterscheidet außerdem die Vollnarkose, wobei der Zahnarzt den Patienten in einen bewusstlosen Zustand oder künstlichen Schlaf versetzt. Das Schmerzempfinden im Körper wird komplett ausgeschaltet. Bei der Regionalanästhesie erstreckt sich die Betäubung auf einen größeren Körperbereich. Bei der Lokalanästhesie wird nur eine kleine, örtlich begrenzte Stelle empfindungslos gemacht.
Eine Biopsie ist die Entnahme von lebendem Gewebe zur weiteren Untersuchung. Dies wird benötigt, um Ursachen für Krankheiten im Labor genau bestimmen zu können. Beim Zahnarzt betrifft eine Biopsie in der Regel die Mundschleimhaut. Eine Biopsie erfolgt unter lokaler Betäubung. Mit einer Stanze oder einem Skalpell entfernt der Zahnarzt ca. 5 bis 10 mm Gewebe aus der Mundschleimhaut, das zunächst zur Konservierung in Formalin eingelegt wird. Anschließend wird die Probe im Labor auf Krankheitserreger oder Veränderungen der Zellen untersucht. Die entstandene Wunde heilt in der Regel schnell und unauffällig.
Der Belagsindex gibt das Ausmaß der Beläge auf den Zähnen an und ist damit eine wichtige Angabe zum Mundhygienestatus. Er besteht aus vier Stufen: 0 Keine Beläge 1 Weniger als ein Drittel der Zähne hat Beläge 2 Mehr als ein Drittel hat Beläge 3 Mehr aks zwei Drittel hat Beläge. Der Zahnbelag ist eine dünne Schicht auf den Zähnen. Zunächst ist er weich und kann leicht mit Zahnbürste oder Zahnseide entfernt werden. Durch Speichel und Einlagerung von Mineralstoffen härtet er zu Zahnstein aus und kann nur noch vom Zahnarzt entfernt werden. Es ist anzustreben, Zahnbeläge auf ein Minimum zu reduzieren, um schwerwiegenden Problemen wie Karies oder Parodontitis vorzubeugen. Regelmäßige Mundhygiene hilft, den Belagsindex stets niedrig zu halten.
Mit Bifurkation wir die Teilungsstelle oder Gabelung der Zahnwurzel bei Zähnen mit zwei Wurzeln bezeichnet. Bifurkationen kommen bei den Backenzähnen vor. Hier sind in der Regel die unteren Molaren und die oberen Prämolaren betroffen. Besondere Variationen kommen insbesondere bei den Weisheitszähnen vor. Bei einem gesunden Zahn befindet sich die Gabelung innerhalb des Kieferknochens. Sie ist nicht sichtbar und auch mit einer Sonde nicht zu erreichen. Die Bifurkation ist nur sehr schwer zugänglich und daher auch bei der Mundhygiene nicht gut oder gar nicht zu erreichen. Dort können sich dann Keime festsetzen und zu Entzündungen im Mundraum führen. In diesen Fällen ist eine parodontale Behandlung notwendig, um dem Abbau des Kieferknochens entgegenzuwirken.
Die Bissschablone ist ein Instrument zur Bestimmung des Verhältnisses der Kiefer zueinander. Auf einer Platte aus Kunststoff befindet sich formbares Wachs, in das der Patient vorsichtig hineinbeißt, um einen Abdruck zu hinterlassen. Damit wird ersichtlich, wie die beiden Kiefer zueinander liegen. Die Bissschablone wird verwendet, um eine Prothese an die jeweiligen Kieferverhältnisse anzupassen. Dabei braucht es jeweils eine eigene Schablone für Ober- und Unterkiefer, die jeweils bereits in etwa so groß sind wie die Prothese. Von den Abdrücken bzw. der Stellung der Kiefer zueinander wird schließlich die Prothese für jeden Patienten individuell modelliert.
Die Basstechnik ist die gebräuchlichste der Zahnputztechniken. Dabei werden nicht nur Zahnhals und Zahnfleischfurche gereinigt, es findet auch eine sanfte Massage des Zahnfleischs statt. Die Basstechnik eignet sich sowohl bei gesundem als auch bei entzündetem Zahnfleisch. Die Kauflächen der Zähne werden mit kreisenden Bewegungen geputzt. An der Außen- und Innenseite des Zahns wird die Bürste ca. im Winkel von 45 Grad angesetzt. Es folgt ein rüttelndes Hin- und Herbürsten in Richtung Zahnfleisch. Diese Bewegung solle pro Abschnitt etwa 10-mal durchgeführt werden. Die Basstechnik entfernt effektiv Plaque sogar in den Zahnzwischenräumen und am Zahnhals bis zum Zahnfleisch hinab.
Ein BOI-Implantat bezeichnet ein basal osseointegriertes Implantat. Es wird also wie beim Disk-Implantat von der Seite in den Kieferknochen eingeschoben. Seine Form ist der eines umgedrehten T ähnlich. Das Implantat ist breit und scheibenförmig und lässt sich daher seitlich des Kieferknochens gut verankern. So können Implantate auch bei kaum vorhandenem Knochenangebot eingesetzt werden. Auch eine Sofortbelastung soll mit BOI-Implantaten möglich sein, was aber von Fachkreisen als umstritten angesehen wird. BOI-Implantate kommen in Deutschland eher selten zur Anwendung. Sie sind nicht kostengünstiger als die üblichen Schraubenimplantate. Der Knochenaufbau wird zwar gespart, aber insgesamt dauert der Eingriff länger und erfordert darüber hinaus viel Erfahrung und Geschick vom Implantologen.
Eine Bisssenkung tritt ein, wenn sich der vertikale Abstand zwischen Oberkiefer und Unterkieferverkleinert. Dies passiert bei Abtragen der Kauflächen oder bei Zahnverlust. In der Regel ist die Bisssenkung zusätzlich mit einer Rückverlagerung des Unterkiefers verbunden. Dadurch verändert sich natürlich auch die Stellung des Kiefergelenks, sodass Verspannungen und Kieferschmerzen die Folgen sein können. Betroffen sind davon vor allem ältere Menschen mit stark abgenütztem Gebiss oder jene, die zum Zähneknirschen neigen. Eine Bisssenkung wird in der Regel mit einer Bisshebung behoben. Dies kann mit Schienen erfolgen, auf Dauer aber in erster Linie mit Zahnersatz. Ob Vollprothesen oder Implantate die bessere Wahl sind, entscheidet der Zahnarzt von Fall zu Fall.
Die Bisssperre wird umgangssprachlich auch als Kiefersperre bezeichnet. Dabei kann der Mund nicht vollständig geschlossen werden. Beim Schlussbiss kommt es also zu keinem Kontakt zwischen den Zahnreihen. Das Gegenteil davon ist die Kieferklemme, bei der das Öffnen des Mundes unmöglich ist. Bisssperren können unterschiedliche Ursachen haben. Eine harmlose, weil nur vorübergehende Bisssperre kann beispielsweise ein Zahnarzt durch Einlegen eines Beißblocks hervorrufen. Dieser verhindert das unerwünschte Schließen des Mundes während der Behandlung. Fehlerhafte Behandlungen oder Luxation (Ausrenkung) des Kiefergelenks führen hingegen zu schmerzhaften oder dauerhaften Bisssperren und müssen dringend zahnmedizinisch abgeklärt werden.
C
CAD/CAM ist ein Verfahren, mit dem Keramikfüllungen, Keramikkronen oder Keramikschalen geplant, modelliert und hergestellt werden. Der Zahnarzt verzichtet dabei vollständig auf die herkömmlichen Abformungen, denn Kronen, Inlays und Brücken werden in digitaler Form bereitgestellt. Beim CAD /CAM-Verfahren wird der vorher beschliffene (präparierte) Zahn mit Hilfe einer Kamera optisch abgetastet. Danach erfolgt die Darstellung des Zahnes digital auf dem Bildschirm. Auf Grundlage der digitalen Daten wird mit einer Dreiachsen-Fräsmaschine aus einem Keramikblock zum Beispiel eine Keramikfüllung herausgefräst. Eine Eingliederung der neuen Füllung oder Krone ist meistens bereits in derselben Sitzung möglich. Man spricht auch von Konfektionszähnen.
Mit Caries sicca wird eine Kariesform bezeichnet, bei der die Karies bereits ausgetrocknet bzw. zum Stillstand gekommen ist. Die Karies hat in diesen Fällen eine dunkle Färbung und ist alt und verhärtet. Die Verfärbung ist auf die trockenen Zerfallsprodukte zurück zu führen und kann dunkelbraun bis schwarz sein.
Caries insipiens wird auch als Initialkaries, Kreideflecken oder White Spot bezeichnet. Es handelt sich hier um Karies im Anfangsstadium, bei der sich die Zähne entkalkungsbedingt weißlich bzw. kreidig oder aber auch bräunlich verfärben und die Schmelzoberfläche aufgeraut wird. Bei dieser Kariesform sind ausschließlich die Schmelzregionen des Zahnes von den Läsionen betroffen. Der Initialkaries ist im frühen Stadium durch die Gabe von Fluorid vollständig ausheilbar, wobei das Fluorid die Zähne wieder aufbaut (remineralisiert). Auch eine sorgfältige Mund- und Zahnhygiene ist hilfreich bei der natürlichen Ausheilung von Caries insipiens.
Die Caries initialis bezeichnet ein Frühstadium der Karies, die zu diesem Zeitpunkt noch umkehrbar ist. Sie macht sich bemerkbar durch einen weißen Fleck auf den Zähnen. Dieser deutet auf Mineralverlust im Zahnschmelz hin. Wird gegen dieses frühe Stadium nichts unternommen und die Schwächung des Zahnschmelzes nicht aufgehalten, kann sich Karies in weiterer Folge ungehindert ausbreiten. Wichtig sind regelmäßige Selbstkontrollen vor dem Spiegel und Besuche beim Zahnarzt, um Caries initialis so früh wie möglich zu erkennen. Beim Auftreten sollte sofort die Zahnpflege verbessert werden. Zusätzlich zum täglichen Zähneputzen können betroffene Stellen mit einem Fluoridgel behandelt werden, um den Zahn neue Mineraleinlagerungen zu ermöglichen. Ist die Caries initialis erfolgreich bekämpft, färbt sich der weiße Fleck wieder zurück in die Normalfärbung des Zahnes.
Unter Caries media versteht man eine Kariesform, wobei die Karies bis zum Dentin (Zahnhartsubstanz) des Zahnes vordringt und dort die Struktur des Zahnes breitflächig zerstört. Die Karies kann sich unter einer intakten Zahnschmelzoberfläche schnell ausdehnen, da Bakterien über die Dentinkanälchen zügig weitergetragen werden. Das Dentin bietet keinen ausreichenden Widerstand. Der Zahnschmelz wird unterhöhlt, was auch als unterminierender Zahnschmelzkaries bezeichnet wird.Häufig erkennen Zahnärzte diese Kariesform nur durch Zufall, da es hier zunächst zu keinen Beschwerden wie Zahnschmerzen etc. kommt. Je größer der Defekt im Zahn jedoch ist, desto schneller kommt es zu Fäulnisprozessen durch die Zersetzung von Bakterien in Speiseresten. Fäulnisprozess und vermehrte Bakteriennährstoffe sorgen so in vielen Fällen für unangenehmen Mundgeruch.
Hinter dem Begriff Cerec steht ein computergestütztes Verfahren, mit dem Zahnersatz binnen kurzer Zeit geplant und gefertigt werden kann. Zum Einsatz kommen ein Computer, eine 3-D-Kamera sowie eine angeschlossene Schleifmaschine. Diese Methode ist für den Patienten zeitsparend, da Wartezeiten und Abdrucknahme entfallen. Zuerst wird der betroffene Zahn mittels 3-D-Kamera exakt vermessen. Die Daten der Aufnahmen werden am Computer aufbereitet und an die Schleifmaschine gesendet. Noch während der Patient im Zahnarztstuhl sitzt, wird die passgenaue Restauration konstruiert. Dazu fräst die Schleifmaschine den gewünschten Zahnersatz aus einem Keramikblock heraus. Binnen weniger Minuten ist der Zahnersatz fertig und kann dem Patienten eingesetzt werden.
Beim Cerec-Verfahren handelt es sich um eine moderne Methode, bei der Entwurf und Herstellung von Zahnersatz komplett computergestützt ablaufen. Die Arbeit eines Dentallabors ist nicht mehr nötig. Das Verfahren ist daher besonders zeitsparend. Darüber hinaus liefert es passgenauen und natürlich wirkenden Zahnersatz aus Keramik. Der Name setzt sich aus den englischen Worten „ceramic reconstruction“ (zu Deutsch keramische Restauration) zusammen. Die Digitaltechnik ermöglicht die Planung und Herstellung von zahnfarbenem Zahnersatz aus Keramik innerhalb einer Zahnarztsitzung. Je nach Ausstattung der Praxis können Brücken, Kronen, Inlays, Onlays, Veneers oder sogar ganze Implantat-Versorgungen mit dem Cerec-Verfahren vor Ort gefertigt und dem Patienten direkt eingesetzt werden.
Chlorhexidin (CHX) ist ein antiseptischer Wirkstoff, der in der Zahnmedizin zum Abtöten von Bakterien, Pilzen und Viren verwendet wird. Arzneimittel oder Mundspüllösungen mit dem Wirkstoff werden nach chirurgischen Eingriffen, bei schweren Zahnfleischentzündungen sowie bei starkem Mundgeruch eingesetzt. Solche Arzneimittel können in Form von Cremes, Gels, Lösungen und Salben verabreicht werden.
Als Composite werden Verbundstoffe bezeichnet, die zum Füllen von Kariesschäden genutzt werden. Im Allgemeinen handelt es sich um weiße Füllmaterialien. Das Wort Composite stammt aus dem Englischen und bedeutet auf Deutsch Komposit. Bereits seit Ende der 1980er Jahre kommen die adhäsiven Füllmaterialien in Zahnarztpraxen rund um die Welt zum Einsatz. Daher gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Zusammensetzungen.
Als Condylus wird der walzenförmige, bewegliche Teil des Kiefergelenks bezeichnet. Synonyme sind Gelenkkopf, Gelenkköpfchen, Kiefergelenkköpfchen oder Kondylus. Das Gelenkköpfchen sitzt an der Spitze des Gelenkfortsatzes des Unterkiefers, direkt gegenüber der Gelenkzwischenscheibe (Discus) und indirekt gegenüber der Gelenkpfanne (Fossa mandibularis).
Hinter dem Begriff Carisolv verbirgt sich ein Verfahren zur Kariesentfernung. Dabei wird ein Gel aus verschiedenen Chemikalien auf den von Karies betroffenen Zahn aufgetragen. Das Gel bewirkt, dass sich das von Karies befallene Zahngewebe auflöst. Das gesunde Zahngewebe wird von dem Gel nicht geschädigt. Anschließend wird das ausgelöste kariöse Zahngewebe rausgekratzt und eine Füllung eingebracht.
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Hinter dem Begriff Dazzler verbirgt sich eine Art Zahnschmuck. Dabei wird aus kosmetischen Gründen eine etwa zwei bis vier Millimeter große Verzierung aus Goldfolie auf den Zahn aufgebracht. Ein ätztechnikartiges Verfahren sorgt für festen Halt auf der Zahnoberfläche, sodass alltägliche Tätigkeiten wie Essen, Trinken und Zähneputzen wie gewohnt ausgeübt werden können, ohne dem Zahnschmuck zu schaden. Die Säureätztechnik (SÄT) ist zahnmedizinisch unbedenklich. Dazzler können in der Zahnarztpraxis relativ leicht angebracht und wieder entfernt werden und hinterlassen keine Schäden an den Zähnen. Das Phänomen stammt aus den USA. Daher leitet sich auch der Name vom englischen Wort dazzle, zu Deutsch blenden, ab.
Als Dämmerschlaf wird eine leichte Art der Anästhesie bezeichnet, die zwischen örtlicher Betäubung und Narkose angesiedelt ist. Ein Anästhesist versetzt den Patienten durch intravenös Verabreichung des Betäubungsmittels in den Dämmerschlaf. In der Regel wird zusätzlich auch ein Schmerzmittel gegeben. Während des Dämmerschlafs erfährt der Patient weder Schmerzen noch Angst, kann aber selbstständig atmen und ist bedingt ansprechbar. Zahnbehandlungen im Dämmerschlaf werden in erster Linie Angstpatienten nahegelegt. Aber auch anderen Patienten ist eine Behandlung bei vollem Bewusstsein nicht zumutbar, wie beispielsweise Kindern, Menschen mit geistiger Behinderung und Menschen mit hohem Würgereiz. Da das Ausschalten des Schmerzempfindens für einen ruhigen Kreislauf sorgt, wird der Dämmerschlaf auch gerne bei Herz-Risikopatienten, die keine zusätzlich Belastung verkraften, eingesetzt.
Eine Devitalisation ist eine Entfernung des Zahnnervs (Pulpa), wenn dieser angegriffen und nicht mehr erhaltungswürdig ist. Dies geschieht in der Regel bei akuten Schmerzen oder wenn der Nerv nicht mehr zu retten ist. Früher führte man die Devitalisation chemisch durch, das heißt der Zahnnerv wurde mit Hilfe von Arsen abgetötet. Von dieser Vorgehensweise wird heute aufgrund der Gefahr, anderes körpereigenes Gewebe auch zu zerstören, kaum mehr Gebrauch gemacht. Stattdessen findet die Entfernung des Zahnnervs ambulant statt. Das bedeutet der Zahnarzt entnimmt die Pulpa unter lokaler Betäubung. Anschließend wird der freie Wurzelkanal aufgefüllt, um weitere Infektionen und Erkrankungen zu vermeiden.
Der Dentinkanal bzw. die Dentinkanälchen durchziehen das Zahnbein vom Zahnmark (Pulpa) bis hin zur Schmelzgrenze. Sie verlaufen weiter in die Zellen des Zahngewebes (Odontoblasten). Bei den Dentinkanälen handelt es sich um feinste Röhrchen, die die Pulpa mit dem Zahnnerv verbinden und für die Weiterleitung von äußeren Reizen zuständig sind. Liegen Zahnhälse frei, fehlt der Zahnschmelz und das Dentin verfügt daher nicht mehr über einen ausreichenden Schutz. Die Zähne werden empfindlich auf heiße, kalte, saure oder süße Nahrungsmittel. Die Folge sind starke, stechende Zahnschmerzen. Mit verschiedenen Lacken kann der Zahnarzt die Dentinkanälchen verschließen und so Schmerzen verhindern. Auch werden häufig spezielle Zahncremes empfohlen, die den Zahnschmelz stärken sollen.
Das Desmodont wird auch Periodontium oder Wurzelhaut genannt. Es stellt das Bindegewebe des Zahnhalteapparats dar. Das Gewebe besteht aus feinen, kollagenen Fasern (auch Sharpey-Fasern genannt), die den Zahnzement der Zahnwurzel mit der Wand des Zahnfachs verbinden. Dadurch bleibt der Zahn minimal beweglich, denn der zu überbrückende Spalt ist nur wenige Zehntel Millimeter breit. Die Fasern des Desmodont sind in der Lage, die auf den Zahn einwirkenden Kräfte in Zugkräfte umzuwandeln. Damit wird bei mechanischer Einwirkung eine Abnützung des Kieferknochens vermieden. Im Desmodont sind zusätzlich Blutgefäße, Lymphgefäße und Nervenfasern eingebettet.
In der Medizin werden Fehlbildungen von Organen oder Körperteilen als Dysplasien bezeichnet. Zahnmediziner haben es bei Dysplasien mit Missbildungen, Deformationen oder Unterentwicklungen von Zähnen zu tun. Diese ergeben sich durch genetische Faktoren oder durch Wachstumsstörungen. Das zugehörige Adjektiv ist dysplastisch, was so viel wie miss- oder fehlgebildet bedeutet. Eine Hypodontie ist eine angeborene Unterzahl an Zähnen. Am häufigsten sind die Weisheitszähne betroffen, die bei vielen Menschen gar nicht angelegt sind. Das Gegenteil – eine Überzahl an Zähnen – nennt man Hyperdontie. Bei einer Adontie sind gar keine Zähne angelegt.
Unter dem Begriff Deep Scaling werden Maßnahmen zur Entfernung von Zahnstein und anderen Ablagerungen, die unter dem Zahnfleischrand sitzen, verstanden. Mediziner sprechen auch von Kürettage oder Konkremententfernung. Die Maßnahmen finden zumeist im Rahmen der Parodontalbehandlung oder zur Wurzelglättung statt. Die Behandlung wird in der Regel unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Deep Scaling kann entweder manuell unter Zuhilfenahme von entsprechendem Schabwerkzeug oder mit modernen Geräten wie Ultraschall und Laser erfolgen. In der Regel übernimmt der Zahnarzt oder ein entsprechend geschulter zahnmedizinischer Fachangestellter die Behandlung. Ziel der Prozedur ist die Entfernung von verhärteten Verunreinigungen unter dem Zahnfleischrand in der Tiefe der Zahnfleischtaschen.
Seit Mitte der 90er-Jahre sind Diodenlaser für Zahnarztpraxen erhältlich. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten Festkörperlaser und Gaslaser den Markt dominiert. Heute gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Diodenlaser bzw. Diodenhardlaser, die in der Zahnheilkunde verwendet werden.
Dentinkaries nennt man eine Kariesform, bei der die Karies bis in das Dentin vordringt und dort für bräunliche Verfärbungen sorgt, die durch die Einlagerung von Pigmenten entstehen. Karies im Dentin baut die organische Zahnhartsubstanz ab und kann darüber hinaus das Zahnbein befallen. Dentinkaries wird auch als Caries media bezeichnet. Dentinkaries breitet sich schnell über die Röhrenstruktur des Dentins aus und kann sich bis zum Zahnmark ausweiten. Im Bereich von freiliegenden Zahnwurzeln und Zahnhälsen fehlt dann der schützende Zahnschmelz und macht den Zahn sehr empfindlich für Karies. Durch die Entkalkung des Zahnschmelzes kommt es zur Ausbreitung bis zum Zahnmark (Pulpa). Der Kariesbefall weist hier häufig die Form eines Kegelstumpfes auf.
Mit dem Begriff Demineralisation ist eine Entkalkung des Zahnschmelzes gemeint. Zu der Entkalkung kommt es, wenn nach dem Essen beim Zuckerabbau im Mund Säuren entstehen. Es handelt sich um einen natürlichen Vorgang, der jedoch für die Zähne schädlich ist. Denn die Demineralisationsprozesse, also eine Verarmung des Zahnschmelzes an Mineralien wie Kalzium und Phosphor, lassen den Zahnschmelz porös werden. Das führt zu Zahnschäden und macht den Zahn anfälliger für Karies. Im Speichel vorhandene Mineralstoffe hemmen die Demineralisation und gleichen die Entkalkung aus, dieser Vorgang wird Remineralisation genannt. Zusätzlich lässt sich die Remineralisation durch regelmäßige Anwendung von fluoridhaltigen Zahnpflegeprodukten unterstützen. Fluorid ist in fast jeder Zahnpasta enthalten.
E
Wenn Zahnärzte von einer Extraktion sprechen, meinen sie das Herausziehen eines Zahnes. Alternativ werden auch die Begriffe Zahnextraktion und Zahnentfernung benutzt. Eine Zahnextraktion kann notwendig werden, wenn ein Zahn sehr kaputt, abgestorben oder falsch positioniert ist. Das oberste Ziel der Zahnmedizin ist die Erhaltung der Zähne, eine Entfernung gilt also nur als allerletzte Option.
In der Medizin bezeichnet man mit dem Ausdruck Exstirpation die vollständige operative Entfernung von erkrankten Gewebeteilen. In der Zahnmedizin kann dies zum Beispiel eine Geschwulst, ein Zahn oder das Zahninnere (Zahnnerv und Zahnmark) sein. Der Ausdruck tritt häufig im Zusammenhang mit der Wurzelbehandlung / Wurzelkanalbehandlung auf. Die Entfernung des Zahnnervs wird mit so speziellen Exstirpationsnadeln und unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Die Exstirpation ist immer eine der letzten Möglichkeiten, nachdem andere weniger extreme Therapien nicht geholfen haben. Denn das Credo der Zahnärzte ist stets die Gesunderhaltung der Zähne. Mit einer Entfernung des Zahninneren stirbt der Zahn faktisch ab, kann häufig aber noch erhalten werden.
Die Exzision ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem entzündliches Gewebe entfernt wird. Der Zahnarzt wird sich für diesen Eingriff entscheiden, wenn sich eine Entzündung im Zahnfleisch angesiedelt hat, die sich mit konventionellen Methoden nicht behandeln lässt. Die Entfernung des Gewebes erfolgt in der Regel unter örtlicher Betäubung. Alternativ kann der Patient eine Vollnarkose bekommen. Dies wird für Angstpatienten angeboten oder vor Operationen, die vorab als kompliziert eingestuft werden. Nach der Exzision kann der Zahnarzt das Gewebe im Labor untersuchen lassen. Auf diese Weise kann herausgefunden werden, ob es sich um ein Krebsgeschwür handelt oder welche Faktoren generell zu der Entzündung geführt haben können.
Als Eckzähne werden bei Säugetieren die seitlichen Frontzähne bezeichnet. Beim Menschen zählen sie zu den größten Frontzähnen und haben die längsten Wurzeln. Sie stoßen in der Regel im Alter von 12. Jahren durch. Aufgrund ihrer Form haben sich Beinamen wie Hundszahn oder Augenzahn verbreitet. Für Mediziner sind es die Dens caninus. Im Aussehen sind die Eckzähne höckerig, eckig oder spitz. In der Regel sind es auch die längsten Zähne. Sie stehen von der Mittellinie aus betrachtet an dritter Stelle im menschlichen Gebiss. Hinter ihnen beginnen schon die Backenzähne.
Der Ausdruck extrakoronal stammt aus dem Bereich der Prothetik und bedeutet so viel wie außerhalb der Zahnkrone (Krone) liegend. Koronal bedeutet zur Zahnkrone gehörend. Gewisse Teile werden aus Konstruktionsgründen bewusst nicht in der Krone versenkt. Wenn also ein Kugellager oder das Geschiebe außerhalb einer Metallkrone liegt, die zur Befestigung des herausnehmbaren Zahnersatzes oder für eine Brückenkonstruktion dient, wird der Ausdruck verwendet.
Der Ausdruck bedeutet übersetzt „in den Knochen“. In der Zahnmedizin wird er in unterschiedlichen Situationen verwendet. So kann ein Abszess als enossal bezeichnet werden, wenn sich der Eiter seinen Weg durch den Knochen sucht. Viel häufiger tritt der Begriff jedoch im Zusammenhang mit Implantaten auf.
Das Einzelzahnimplantat ist ein Begriff aus der Implantologie. Dabei handelt es sich um ein einzelnes Implantat, das anstelle eines fehlenden Zahns eingesetzt wird. Es steht vollkommen eigenständig, ohne sich auf andere Zähne zu stützen. Deshalb müssen die benachbarten Zähne auch nicht beschliffen werden, wie es beispielsweise bei einer Brücke notwendig wäre.
Eine Epithese ist ein prothetischer Ersatz für das Gesicht (Prothetik). Ähnlich wie eine Prothese, wenn etwa ein Bein fehlt. Wenn es durch Unfall oder Krankheit (beispielsweise Krebs) zu starken Schäden der Gesichtspartie kommt, kann ein solcher prothetischer Ersatz die Lebensqualität der Betroffenen erhöhen. Epithesen sind in der Regel nicht funktionell, bieten aber optisch eine große Verbesserung. Die Herstellung einer Epithese ist sehr aufwendig. Schließlich soll der prothetische Ersatz möglichst echt wirken. Epithesen werden deshalb nur von sehr erfahrenen Experten (sogenannten Epithetikern) hergestellt, die etwa den Hautton oder die Augenfarbe der Patienten exakt nachahmen können. Für die Zahnmedizin wird so beispielsweise das Zahnfleisch nachgebildet.
Eine Einzelzahnlücke entsteht nach Verlust eines einzelnen Zahns ohne Beschädigung oder Erkrankung der Nachbarzähne. Gründe dafür sind entweder Karies oder die unfallbedingte Schädigung, die eine Entfernung des Zahns zur Folge hat. Auch erfolglose Wurzelbehandlungen oder Wurzelspitzenresektionen können zum Verlust eines einzelnen Zahns führen. Eine Einzelzahnlücke mag zunächst kaum als großer Fehler wirken. Besonders ein fehlender Backenzahn fällt nicht sofort auf, lediglich im Frontzahnbereich kommt es zu ästhetischen Problemen. Dennoch sollte zeitnah ein Einzelimplantat gesetzt werden. Den Nachbarzähnen sowie dem gegenüberliegenden Zähnen fehlt der Gegenspieler, wodurch sie nicht mehr abgenutzt bzw. falsch belastet werden. Nachbarzähne können in die Lücke „hineinkippen“, während durch fehlende Belastung Knochensubstanz verloren geht. Ein Einzelimplantat kann die zurückbleibenden Zähne stützen und den Kiefer entsprechend belasten.
Der Begriff Erosion bedeutet Abbau, Abtragung oder Verlust durch physikalische oder chemische Prozesse. In der Zahnmedizin geht es um den Verlust der Zahnhartsubstanz. Zu dem Verlust kommt es beispielsweise durch den häufigen Verzehr von Fruchtsäuren, durch Ernährungsstörungen oder häufiges Erbrechen. Aber auch in der Schwangerschaft kann ein Mineralmangel zum Abbau der Zahnhartsubstanz kommen.
Bei der Extrusion wachsen die Zähne auf unübliche Art aus dem Kiefer. Es kann also eine Fehlstellung vorliegen, die beim Essen und Sprechen behindert und optisch unerwünscht ist. In der heutigen Zeit werden solche Probleme schon in früher Kindheit erkannt und gut behandelt, sodass das weitere Leben möglichst wenig bis gar nicht von der Zahnfehlstellung belastet wird.
F
Eine Fissurenversiegelung dient als Vorsorgemaßnahme, um das Risiko für Fissurenkaries im Bereich der Kauflächen der Backenzähne zu verringern. Zahnkaries bildet sich besonders leicht in den Zahnrillen bzw. Zahngrübchen. Eine ausreichende Reinigung dieser speziellen Stellen ist meist aufgrund der schlechten Erreichbarkeit nicht möglich Um Fissurenkaries zu verhindern, versiegelt der Zahnarzt die betroffenen Zähne. Bei einer Fissurenversiegelung setzt der Zahnarzt kunststoffhaltige Lacke ein und versiegelt damit die Zähne. Vorher wird die Zahnoberfläche mit Hilfe der Schmelz-Ätz-Technik angeraut. Die anschließende Versiegelung dient dem Schutz vor Fissurenkaries, der sich in den Einschnitten und Tälern der Backenzähne schnell bilden kann. Sehr flache Fissuren müssen nicht versiegelt werden, wenn über Jahre keine Karies bei ihnen aufgetreten ist.
Zähne, Kiefer und Kaumuskulatur stehen in enger Beziehung zueinander. Ist dieses System gestört, kommt es zu Schäden, die der Zahnarzt als cranio-mandibuläre Dysfunktion (CMD)bezeichnet. Betroffen sind Muskulatur, Knochen, Kiefergelenk oder Zahnhartsubstanz. Der Zahnmediziner stellt eine Diagnose und schlägt eine individuell abgestimmte Funktionstherapie zusammen. Zunächst werden nichtinvasive Verfahren angewendet, um das Problem zu beheben. Dazu zählen der Einsatz einer Aufbissschiene oder physiotherapeutische Maßnahmen, um die Kaumuskulatur zu entspannen. Auch ein Zahnersatz kann Symptome lindern. Erst wenn Schmerzen bzw. Probleme fortbestehen, wird zu kieferorthopädischen Mitteln wie dem Abschleifen des Kieferknochens gegriffen.
Der Begriff fazial bedeutet das Gesicht betreffend oder zum Gesicht gehörend. In der Zahnmedizin wird der Ausdruck im übertragen Sinn verwendet. Sprechen Zahnärzte also von dem Begriff, meinen sie, dass etwas zur Zahnaußenseite hin liegt. Sich also bei geöffnetem Mund für Außenstehende im sichtbaren Bereich befindet. Der Ausdruck fazial kommt in der Regel dann zum Einsatz, wenn ein Defekt, beispielsweise Karies am Zahn oder ein komplett fehlender Zahn, so gelegen ist, dass er beim Lächeln oder Sprechen anderen Menschen auffallen würde. Während Zahndefekte oder Zahnlücken im hinteren Bereich weniger auffallen, sind Defekte im sichtbaren Frontzahnbereich für Patienten besonders belastend und bedürfen einer sehr ästhetischen Behandlungsform.
Fissuren sind Furchen, Rillen, Spalten und Vertiefungen in den Kauflächen der Backenzähne (Prämolaren und Molaren). Die Reinigung dieser Furchen ist praktisch unmöglich. In den Tiefen der Furchen finden Kariesbakterien perfekte Bedingungen vor, deshalb kann eine Fissurenversiegelung schon in jungen Jahren sinnvoll sein. Die Fissurenversiegelung hindert Bakterien am Eindringen in die Furchen und schützt die Zähne vor der Entstehung von Karies. Die bakteriendichte Versiegelung der Fissuren ist eine vorbeugende Maßnahme, die in der Zahnarztpraxis erfolgt. Dabei wird ein spezieller Kunststoff auf die Kauflächen aufgetragen. Das Ziel der Versiegelung ist die Kariesprophylaxe. Zudem erleichtert die Versiegelung die Entfernung von bakteriellen Belägen im Rahmen der täglichen Mundhygiene.
Fluoride werden zur Kariesvorbeugung eingesetzt. Der Zahnarzt greift für die Fluoridprophylaxe am häufigsten auf Aminfluoride sowie Natriumfluoride zurück. Aminfluoride haben eine spezielle chemische Struktur, die sich besonders zügig und gut auf den Zähnen anlagert. Durch die sehr gute Mineralisierung ist ein besonders hoher Schutz der Zähne gegeben. Die fluoridhaltige Schicht schützt die Zähne wirksam vor Säureangriffen.
Eine Facette ist eine sehr dünne Verblendschale, die aus ästhetischen Gründen auf die Zahnoberfläche angebracht wird. Facetten werden immer der Zahnfarbe des Patienten angepasst und können entweder aus Kunststoff oder Keramik bestehen. Mithilfe von Facetten werden unschöne Zahndefekte und Verfärbungen schnell und effektiv verdeckt. Facetten kommen nur im Bereich der Frontzähne zum Einsatz und sind für die Zahnoberfläche nicht schädlich. Bei kleineren Unebenheiten können ganz dünne Verblendschalen (Lumineers) angebracht werden, für stärkere Defekte eignen sich die leicht dickeren Veneers besser. Die Facette sieht aus wie der echte Zahn und stört weder beim Kauen oder Essen. Viele Prominente tragen die Verblendschalen.
Floss ist die englische Bezeichnung für Zahnseide. Man verwendet Floss, um die Zwischenräume der Zähne, von Zahnbrücken sowie festsitzenden, kieferorthopädischen Apparaturen zu säubern. Werden diese Stellen nur unzureichend gereinigt, setzen sich Bakterien fest, vermehren sich und sorgen für entzündetes Zahnfleisch und andere Mund- und Zahnerkrankungen. Zahnbrücken können abfaulen und verursachen dann häufig üblen Mundgeruch. Es gibt Floss in unterschiedlichen Stärken. Der Faden kann gewachst oder ungewachst sein, wobei die ungewachste Zahnseide die effektivere Methode darstellt. Kommt es zu Zahnfleischbluten, ist das Zahnfleisch häufig schon erkrankt. Daher sollte regelmäßig Floss zur Anwendung kommen. Meistens hört dann das Zahnfleischbluten nach einigen Tagen auf.
Die Funktionsanalyse wird auch als Funktionsdiagnostik oder funktionelle Gebissanalyse bezeichnet. Der Zahnarzt setzt sie zu Diagnosezwecken ein. Sie dient aber auch dazu, Störungen des Bewegungsablaufes des Kausystems auszuschließen und krankhafte Gewebeveränderungen festzustellen. Man unterteilt die Funktionsanalyse in die klinische, manuelle und instrumentelle Funktionsanalyse. Die Funktionsanalyse kommt zum Einsatz, wenn das Gleichgewicht von Nerven und Muskeln gestört bzw. instabil ist. Dies ist bereits bei kleinsten Störungen im Zusammenspiel der Kauflächen der Fall. Häufig kommt es zu Beschwerden aufgrund von Zähnepressen oder Zähneknirschen. Bei der Funktionsanalyse beginnt der Zahnarzt zunächst mit der genauen Diagnoseerstellung. Er fertigt anschließend Gipsmodelle von den Zähnen und analysiert mögliche Fehlbelastungen. Diese entstehen etwa durch alte Füllungen, Zahnbewegungen oder schlecht sitzendem Zahnersatz.
Zähne faulen, wenn sie von Karies betroffen sind. Dieser entsteht meist durch einen Mix aus mangelhafter Zahnpflege, zu viel Zucker in der Ernährung sowie im Mundbereich befindliche Mikroorganismen. Streptokokken, die häufigsten Verursacher von Karies, hausen in festgewordenem Zahnbelag und in Zahnzwischenräumen, wo sie von der Zahnbürste schwer erreicht werden. Ist der Zahnschmelz eher weich beschaffen, macht es den Zahn zusätzlich anfälliger für Zahnfäule.Oft kommt es erst aufgrund von Nichtbehandlung zu faulen Zähnen. In der Regel kann Karies bei der regelmäßigen Kontrolle früh genug erkannt werden, um einen Verlust von Zähnen oder Zahnsubstanz vorzubeugen. Die Angst vor dem Zahnarzt lässt manche Patienten diese Termine nicht einhalten und erst bei Schmerzen den Besuch antreten. Dann ist es zumeist zu spät, um den Zahn noch zu retten. Schmerzen, Entzündungen und teuer Implantate sind die Folge.
Als Biss bezeichnet der Zahnarzt das Aufeinandertreffen der Zähne beider Kiefer. Weicht hierbei die Zahnstellung vom Regelbiss (Kauflächen stehen aufeinander, obere Schneidezähne stehen knapp vor den unteren) ab, dann spricht man vom Fehlbiss. Dies kann der Fall sein, wenn der Unterkiefer zu lang oder zu kurz ist, wenn Prothesen oder Füllungen falsch gesetzt wurden oder bei einer asymmetrischen Anatomie.
G
Die Geschiebeprothese ist ein klassischer Zahnersatz in Form einer herausnehmbaren Teilprothese. Die noch vorhandenen Restzähne werden überkront und daran mit Hilfe eines Geschiebes die Teilprothese befestigt. Das Prinzip ähnelt einer Streichholzschachtel, die exakt ineinander geschoben wird. Die zwei wichtigsten Vorteile sind die Ästhetik und der stabile Halt. Von außen ist die Prothese nicht sichtbar, da das Geschiebe komplett integriert ist. Halt und Kaukomfort sind wesentlich höher als bei einer üblichen Klammerprothese. Allerdings ist die Geschiebeprothese mit hohem technischem Aufwand und entsprechend hohen Kosten verbunden. Sollte ein Zahn im Kronenblock beschädigt oder gar gezogen werden, dann muss die gesamte Versorgung der Prothese neu eingestellt werden.
Gingivektomie ist die Bezeichnung für einen zahnärztlichen Eingriff, bei dem die Gingiva, also das Zahnfleisch, teilweise entfernt wird. Sie dient darüber hinaus dazu, Zahnfleischtaschen abzuflachen oder zu korrigieren. Eine Entzündung der Zahnfleischtaschen ist vom Zahnarzt leicht zu erkennen, jedoch ist eine mikroskopische Untersuchung des Gewebes in den meisten Fällen sinnvoll. Eine Gingivektomie ist eine chirurgische Abtragung des Zahnfleisches. Sie wird durchgeführt bei Erkrankungen des Zahnfleisches, und soll Zahnfleisch- und Knochentaschen verringern. Eine konventionelle Methode ist die Entfernung mit einem Skalpell. Der Zahnarzt hat aber auch die Möglichkeit elektrochirurgische Instrumente, ein HF-Chirurgiegerät oder Laser zu verwenden. Die Gingivektomie wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt.
Die Gingivoplastik bezeichnet man in der Zahnmedizin auch als Zahnfleischersatz oder Zahnfleischformung. Hier wird das Zahnfleisch chirurgisch nachgeformt und so das natürliche Zahnfleisch wiederhergestellt. Gesundes Zahnfleisch ist die Voraussetzung für schöne Zähne. Daher kommt der Zahnfleischersatz auch vor allem aus ästhetischen Gründen zum Einsatz. Zahnärzte sprechen bei der Zahnfleischformung von der „roten Ästhetik“. Dabei soll sich das Zahnfleisch wie eine Girlande um die Zähne bzw. die Zahnhälse anlegen. Die Zahnwurzel wird im Idealfall vollständig bedeckt und die Zahnzwischenräume von Zahnfleisch ausgefüllt. Mit der Gingivoplastik wird die anatomisch korrekte und natürliche Form des Zahnfleisches wiederhergestellt. Dadurch verbessert sich auch das Abgleiten beim Abbeissen der Nahrung und das Kauen.
Eine Gaumenspalte ist eine angeborene Fehlbildung bzw. Spaltung in der Mitte des weichen und harten Gaumens. Die Ausprägungsformen von Gaumenspalten können variieren. Es treten vollständige und unvollständige Gaumenspalten auf. Der Gaumen befindet sich am inneren Zahnbogen im Oberkiefer und ist die obere Begrenzung von Mundhöhle, Rachen und Nasenhöhle. Der eigentliche Gaumen besteht aus den Gaumenplatten. Man spricht hier vom harten Gaumen. Ergänzt wird der Gaumen durch die waagerechten Gaumen- und Oberkieferbeine. Eine Gaumenspalte wirkt sich bei betroffenen Personen negativ auf die Nahrungsaufnahme aus. Es kann darüber hinaus zu Sprachstörungen und Schluckbeschwerden kommen. Als Therapieform bietet sich ein operativer Eingriff an, bei dem der Gaumen plastisch verschlossen wird. Man bezeichnet dies auch als Gaumenplastik.
Gingiva ist die lateinische Bezeichnung für das gesunde Zahnfleisch. Gesundes Zahnfleisch und schöne Zähne sind für die meisten Menschen aus kosmetischen Gründen sehr wichtig. Der Zahn wird vom gesunden Zahnfleisch in leichter Wellenform umschlossen. Gesundes Zahnfleisch ist hellrosa und gibt den Zähnen stabilen Halt. Darüber hinaus schützt es die Zahnhälse und ist ein wichtiger Faktor der Gesichtsästhetik. Die Gingiva ist Teil des Zahnhalteapparates und schützt Kieferknochen und Zähne. Der Zahnhalteapparat und der Kiefer bilden eine Einheit mit dem Zahnfleisch und verankern die Zähne im Kieferknochen. Aufgrund der fehlenden Unterhaut, kann das Zahnfleisch nicht verschoben und auch nicht nachgebildet werden.
Gnatologie ist die Lehre vom Kiefer. Hier handelt es sich um ein zahnärztliches Spezialgebiet, welcher sich insbesondere mit dem biomechanischen und funktionellen Zusammenspiel der Zähne und des Kiefergelenks befasst. Hier sind die Funktionen des kompletten Kauorgans und aller dazu gehörigen Strukturen gemeint. Zu einer gnathologischen Untersuchung zählt die Begutachtung der Zahnstruktur, der Bänder, der Muskulatur, den knöchernen Anteilen und des Kiefergelenks. Der Zahnarzt untersucht die Strukturen der natürlichen, gesunden und der erkrankten Bereiche. Darüber hinaus bezieht er das funktionelle Zusammenspiel, wie etwa den Zahnkontakt beim Kauen, in seine Diagnose mit ein.
Eine Galvanokrone besteht aus einem Metallgerüst aus 999er Feingold. Sie wird in einem galvanischen Verfahren, dem AGC-Verfahren, hergestellt. Aufgrund der dünnen Goldschicht, bieten Galvanokronen auch Vorteile im ästhetischen Erscheinungsbild. Der Zahnarzt spricht hier auch von Bioästhetik. Galvanokronen und -brücken bestehen teilweise aus einer Kombination aus Keramik und Gold. Eine Galvanokrone verfügt über eine sehr gute Passgenauigkeit. Darüber hinaus werden perfekte kosmetische Resultate erzielt. Galvanokronen überzeugen mit langer Haltbarkeit und guter Verträglichkeit. Es handelt sich hier um eine besonders hochwertige Form des Zahnersatzes. Die Verbund-Metall-Keramik-Krone besteht aus einem verstärkten Metallgerüst mit hochgoldhaltiger Legierung. Mit Metallkeramik werden Zahnbrücken und Zahnkronen bezeichnet, die über ein Metallgerüst verfügen, welches mit Keramik verblendet wird.
Geschiebe nennt man in der Zahnmedizin die Verbindungselemente von herausnehmbarem Zahnersatz wie beispielsweise Teilprothesen. Dentalgeschiebe haben den Vorteil, dass sie die Kaukraft gut verteilen und darüber hinaus für ein ästhetisches Erscheinungsbild sorgen. Zahnersatz mit Geschiebetechnik wird als sehr anspruchsvoll bezeichnet. Geschiebeverbindungen bestehen aus zwei Teilen, und zwar der Hohlform und der Passform, die ineinander geschoben werden bzw. ineinander greifen. Eine gut erhaltene Restbezahnung ist Voraussetzung dafür, dass die Teilprothese mit Geschiebeverankerung perfekt hält. Das Geschiebeteil wird auf die noch vorhandenen Zähne aufgeschoben. Geschiebeprothesen sind sehr hochwertig, aber auch kostenintensiv.
Unter einem Gesichtsbogen versteht man in der Kieferorthopädie ein Hilfsmittel, mit der ein Kiefermodell durch Spannung über den Hinterkopf in den Mund übertragen wird. Daher spricht man auch von einem Übertragungsbogen oder einer Außenspange. Gesichtsbögen sind auch unter der Bezeichnung „Headgear“ bekannt. Der Gesichtsbogen wird außerhalb des Mundraumes am Kopf befestigt. Er verfügt über eine Zugvorrichtung, die in eine Zahnspange greift, um die zu bewegenden Zähne an die richtige Stelle zu führen. So werden Fehlstellungen und Bissanomalien bei Kindern und Jugendlichen korrigiert. Das Tragen eines Gebissbogens ist für den Zahnpatienten relativ unangenehm und kann im alltäglichen Leben störend wirken. Auch Schmerzen können in den ersten Tagen auftreten.
Unter einem Gesichtsbogen versteht man in der Kieferorthopädie ein Hilfsmittel, mit der ein Kiefermodell durch Spannung über den Hinterkopf in den Mund übertragen wird. Daher spricht man auch von einem Übertragungsbogen oder einer Außenspange. Gesichtsbögen sind auch unter der Bezeichnung „Headgear“ bekannt. Der Gesichtsbogen wird außerhalb des Mundraumes am Kopf befestigt. Er verfügt über eine Zugvorrichtung, die in eine Zahnspange greift, um die zu bewegenden Zähne an die richtige Stelle zu führen. So werden Fehlstellungen und Bissanomalien bei Kindern und Jugendlichen korrigiert. Das Tragen eines Gebissbogens ist für den Zahnpatienten relativ unangenehm und kann im alltäglichen Leben störend wirken. Auch Schmerzen können in den ersten Tagen auftreten.
Gingivitis bedeutet Zahnfleischentzündung. Es handelt sich hier um eine oberflächliche Entzündung des Zahnfleischsaumes, die durch Mundbakterien verursacht wird. Eine Zahnfleischentzündung geht meist mit unangenehmen Mundgeruch einher. Eine Lockerung der Zähne oder gar Knochenabbau ist zunächst noch nicht zu erkennen. Das entzündete Zahnfleisch ist gerötet und geschwollen und neigt zu Blutungen. Eine Gingivitis ist häufig auf eine unzureichende Mund- und Zahnhygiene zurückzuführen. Auch eine Erkältung kann zu Rötungen, Schwellungen und Blutungen des Zahnfleisches führen. Verantwortlich für die Zahnfleischentzündung sind bakterielle Beläge wie zum Beispiel Plaque oder anderer Krankheitserreger, die die Mundflora angreifen. Unbehandelte Zahnfleischentzündungen können irgendwann zu Zahnfleischrückgang führen.
Bei einem Granulom handelt es sich um ein knotenförmiges, geschwulstähnliches Entzündungsgewebe im Bereich der entzündungsauslösenden Stelle. Granulome sind Neubildungen von Granulationsgewebe, die am Zahn durch chronisch entzündliche Prozesse oder allergisch bedingte Infektionen entstehen können. Granulome sind in den meisten Fällen gutartig. Von einem apikalem Granulom spricht man, wenn die Wurzelspitze eines Zahnes sowie das Zahnmark (Pulpa) entzündet sind. An der betreffenden Stelle wird der Knochen durch Entzündungsgewebe ersetzt. Auf dem Röntgenbild erscheint es als schwarzer Bereich um die Wurzelspitze. Als Therapie führt der Zahnarzt meist eine Wurzelkanalbehandlung durch. Zur begleitenden Behandlung folgt häufig eine Wurzelspitzenresektion, bei der die Wurzelspitze und das entzündete Gewebe entfernt werden.
H
Mit einem Heil- und Kostenplan (HKP) bekommt der Zahnpatient eine Übersicht über die Kosten einer geplanten Zahnbehandlung. Er bildet die Grundlage für jegliche Versorgung mit Zahnersatz wie Brücken, Kronen, Prothesen oder Implantaten. Für gesetzlich krankenversicherte Personen nutzt der Zahnarzt ein Standard-Formular für den Heil- und Kostenplan, welches aus zwei Teilen besteht. Im HKP sind die Angaben zum Zahnstatus, für die Regelversorgung und eine eventuell abweichende Therapieplanung sowie die voraussichtlichen Gesamtkosten aufgelistet. Der Zahnarzt unterschreibt den HKP und reicht ihn vor der Behandlung inklusive des Bonusheftes – falls vorhanden – bei der Krankenkasse ein, damit diese den Festzuschuss berechnen kann.
Eine Hemisektion ist die teilweise Entfernung eines mehrwurzeligen Zahns, also eines Molaren. Dieser Eingriff wird vorgenommen, wenn ein Zahn nur teilweise beschädigt ist und sich der Erhalt des Restzahns lohnt. Darüber hinaus lässt sich durch die Hemisektion eine geschlossene Zahnreihe aufrechterhalten. Vor dem eigentlichen Eingriff sollte in genügend zeitlichem Abstand eine Wurzelbehandlung bei diesem Zahn erfolgt sein, um den erhaltenden Teil des Zahns entzündungsfrei zu halten. Bei der Hemisektion selber wird der Zahn zunächst örtlich betäubt und dann zwischen den Wurzeln in der Mitte durchtrennt. Die schadhafte Wurzel wird entfernt und die übrig gebliebene dient als Halterung für den Restzahn sowie für eine Krone, die die Hemisektion optisch ausgleicht.
Bei der Hohlkehlpräparation handelt es sich in der Zahnmedizin um eine häufig eingesetzte Methode zum Beschleifen der Zähne. Hierbei wird eine hohlkehlartige Präparationsgrenze geschaffen, auf die eine künstliche Zahnkrone aufgesetzt wird. Der Zahnarzt gestaltet die hohlkehlartige Präparation mit einem speziellen Diamantschleifer. Dies dient dem Zweck, dass zwischen dem Zahn und der fertigen Krone nach deren Eingliederung ein glatter Übergang entsteht. Bei der Hohlkehlpräparation wird eine Präparationsgrenze oder auch Demarkationslinie geschaffen. Diese stellt die Grenze zwischen der unbeschliffenen und der beschliffenen Zahnsubstanz dar. Mit Präparation ist in der Zahnheilkunde das Beschleifen oder Ausbohren der Zähne gemeint. Sie erfolgt vor der Versorgung mit Zahnersatz, wie beispielsweise von Zahnkronen oder -brücken.
Habit ist ein zahnmedizinischer Fachbegriff. Ein Habit gehört zu den dummen Angewohnheiten, die in den meisten Fällen völlig unbewusst ablaufen. In der Zahnmedizin beziehen sich Habits auf den Kiefer bzw. spezielle Kieferabschnitte, die falsch belastet werden und so zu Kieferverformungen und Zahnschäden führen können. Häufig sind Kinder von Habits betroffen. Sie entwickeln Parafunktionen wie Lippensaugen, Daumenlutschen, Zungen- und Lippenbeißen sowie Zungenpressen. Dies kann zu Fehlstellungen der Zähne, zu Fehlfunktionen der Zunge und aufgrund dessen oftmals auch zu Sprachstörungen führen. Die schlechten Angewohnheiten sollten den Kindern frühzeitig abgewöhnt werden. Je später der Habit beseitigt wird, umso höher ist die Gefahr, dass das Gebiss geschädigt wird und eine Selbstheilung nicht mehr möglich ist.
Haftmittel werden in der Zahnheilkunde zum erhöhten Halt für herausnehmbaren Zahnersatz verwendet. Es hängt vom Prothesenlager bzw. dem Kiefer ab, wie gut eine Zahnprothese hält. Um den Halt zu verbessern benutzen Prothesenträger häufig Haftmittel wie Haftpulver oder Haftcremes. Bei einer Vollprothese kommt der Saugwirkung besondere Bedeutung zu. Durch Anpressen der Prothese an das Schleimhautlager, verringert sich der Spaltraum, wobei der Speichel herausgepresst wird. Durch den dabei entstehenden Unterdruck „saugt“ sich die Prothese am Kiefer fest. Schleim und Speichel können mit Haftmittel zähflüssiger gemacht werden, damit die Prothese besseren Halt bekommt. Mundspeichel und Speichelfluss sind daher für die Haftung des Zahnersatzes wichtig.
Bei Hydroxylapatit handelt es sich um einen Stoff, der ein Hauptbestandteil von Zähnen und Knochen ist. Er wird in der Zahnmedizin eingesetzt, um Zahnschmelz zu reparieren oder der Zerstörung eines Zahnes entgegenzuwirken. In der Menge ist Hydroxylapatit, neben Phospor, Calcium, Fluor, Sauerstoff, Wasserstoff und Chlor, einer der wichtigsten Bestandteile von Knochen und Zähnen. Hydroxylapatit wirkt gegen Überempfindlichkeiten und wird insbesondere zur Desensibilisierung verwendet. Die Verbindung aus Zink, Carbonat und Hydroxylapatit schützt den Zahnschmelz vor Erosionen. Der Zahnschmelz ist die härteste Substanz des menschlichen Körpers, welcher jedoch nie aus reinem Hydroxylapatit besteht. Es kommen zusätzlich andere eingelagerte Fremdionen vor. Fluorid kann zum Beispiel die Apatit-Struktur stabilisieren.
Ein Headgear ist eine Apparatur, die in der Kieferorthopädie zur Korrektur von Kieferfehlstellungen verwendet wird. Man nennt sie auch Außen- oder Labialbogen. Labial leitet sich vom lateinischen „labium“ ab und bedeutet „Lippe“ bzw. „lippenseitig“. Der Headgear ist mit kleinen Röhrchen und Bändern ausgestattet. Diese werden an den Backenzähnen, die als Ankerzähne dienen, befestigt. Mit einem elastischen Zug wird der Headgear um Kopf und Nacken gespannt. Die Bänder der Ankerzähne bedürfen genau wie Brackets einer sorgfältigen Mundpflege. Ein Headgear kann das Wachstum des Oberkiefers hemmen. Dabei werden auch die Backenzähne nach hinten gedrückt und schaffen so mehr Platz für die Schneidezähne. Ziel dabei ist, eine schöne Zahnbogenform zu erhalten.
Halitosis ist eine Form von Mundgeruch. Hier ist der unangenehme Geruch aus dem Mund jedoch nicht auf krankhafte Veränderungen der Mundhöhle oder mangelnde Mundhygiene zurückzuführen. Vielmehr entsteht diese Art von Mundgeruch durch die Absonderung normaler oder krankhafter Stoffwechselprodukte, die sich im Speichel befinden. Halitosis kann verschiedene Ursachen haben. Dazu zählen unter anderem Geschwüre der Speiseröhre, Infektionen, ein übersäuerter Magen oder fehlende Magensäure. Diese Form des Mundgeruchs kann aber auch durch Erkrankungen von Nase, Darm, Lungen oder durch allgemeine Erkrankungen wie beispielsweise Diabetes entstehen.
Unter einem Hämatom versteht man einen Bluterguss, bei dem flächig oder begrenzt Blut in das Gewebe austritt. Meistens ist ein Bluterguss die Folge einer Gefäßverletzung. Man nennt ihn auch „blauen Fleck“. Bei Hämatomen sammelt sich Blut außerhalb des Gewebes bzw. der Blutbahnen oder einem anatomischen Hohlraum. Nach Operationen oder Unfällen kann eine vermehrte Blutung auftreten. Auch im dentalen Bereich können Hämatome auftreten. Das kann zum Beispiel nach einem größeren zahnärztlichen Eingriff der Fall sein. Nicht selten färbt sich die Gesichtshaut stellenweise blau wie etwa nach einer Weisheitszahn-OP oder einer anderen aufwändigen Behandlung. Auch am Zahnfleisch können Hämatome entstehen.
Von Hypersensibilität der Zähne spricht man, wenn diese überempfindlich mit Schmerzen auf Reize wie Kälte, Wärme oder Berührungen reagieren. Bei hypersensiblen bzw. empfindlichen Zähnen kommt es aufgrund äußerer Reize zu stechendem Schmerz. Am häufigsten tritt dieser bei freiliegenden Zahnhälsen auf. Das Dentin wird hier ungeschützt angegriffen. Auch abgenutzte Zahnflächen zeigen eine hypersensible Reaktion. Bei gereizten Zahnnerven, empfindlichen und schmerzenden Zahnhälsen oder nach Zahnfleischrückgang ist der Zahnhals-Schutz oftmals nicht mehr gegeben. Der Zahnschmelz ist die härteste Substanz des menschlichen Körpers und für die Zähne von großer Wichtigkeit, da er sie vor Schäden und Reizungen schützt. Schon leichte Säuren können zur Auflösung des Zahnschmelzes (Zahnerosion) führen.
I
Ein Implantat setzt sich zusammen aus dem Implantatkörper, dem Implantataufbau (Abutment) sowie der Implantatkrone. Der Implantatkörper ist vergleichbar mit einem Schraubgewinde, welches fest in den Kieferknochen integriert wird und so den idealen Sitz des Implantates garantiert. Mit dem Implantataufbau wird eine Verbindung zwischen Implantatkörper und der Implantatkrone geschaffen. Der Aufbau und der Implantatkörper werden zunächst miteinander verschraubt. Dann erfolgt die Verschraubung der sichtbaren Implantatkrone. Bei zweiteiligen Implantatsystemen ist die Implantatkrone mit dem eingesetzten Implantat über das Abutment verbunden. Beim einteiligen System bestehen Aufbau und Implantat aus nur einem Stück. Hier erfolgt das Beschleifen des Implantataufbaus direkt im Mund, was zu Problemen wie Zahnfleisch- und Knochenbeschädigungen führen kann. Die zweiteiligen Systeme haben den Vorteil, dass der Implantataufbau zahntechnisch außerhalb des Mundes bearbeitet werden kann. Zweiteilige Systeme sind genauso stabil wie einteilige Implantataufbauten.
In-Office-Bleaching bedeutet aus dem Englischen übersetzt „Zahnaufhellung in der Zahnarztpraxis“. Die Zahnaufhellung bzw. das Bleaching sollte durch einen Zahnarzt erfolgen. Nach dem Bleaching in der Zahnarztpraxis ist das Ergebnis in der Regel sofort erkennbar. Verfärbe Zähne lassen sich durch dieses Verfahren in kurzer Zeit in mehreren Farbstufen aufhellen. Strahlend weiße Zähne stehen für Schönheit, Vitalität und Gesundheit. Viele Patienten leiden unter starken Zahnverfärbungen. Aber nicht nur aus kosmetischen und ästhetischen Gründen, bietet sich ein Bleaching beim Zahnarzt an. Häufig ist die Aufhellung auch aus medizinischen Gründen notwendig, da viele Patienten aufgrund der verfärbten Zähne psychisch stark belastet sind. Beim In-Office-Bleaching entfernt der Zahnarzt die Verfärbungen und gibt den Patienten ihr schönes Lächeln zurück.
Unter Individualprophylaxe versteht man in der Zahnmedizin ein spezielles Vorsorgeprogramm, bei dem mit entsprechenden Maßnahmen Erkrankungen der Zähne und des Zahnhalteapparates entgegengewirkt werden soll. Dazu zählt auch die Aufklärung und Information des Zahnpatienten über die Zusammenhänge der Entstehung von Zahnkrankheiten, Fluoridieren der Zähne, Übungen zur Mundpflege sowie das Reinigen der Zähne und die Versiegelung von Fissuren. Diese Aufgabe übernimmt speziell ausgebildetes Personal wie etwa eine Prophylaxefachkraft. Die individuelle Prophylaxe beinhaltet die zahngesunde Ernährung, die sorgfältige Mundhygiene sowie die regelmäßige Fluoridierung der Zähne. Die Eigenverantwortung des Patienten soll durch die Individualprophylaxe gestärkt werden und ihn dazu motivieren, auf den Erhalt seiner Zahngesundheit zu achten.
Ein Inlay wird auch als Einlagefüllung bezeichnet und ist eine Zahnfüllung, die in einem zahntechnischen Labor hergestellt wird und in der Zahnmedizin zum Einsatz kommt. Inlays können aus unterschiedlichen Materialien wie Gold, Keramik, Amalgam oder einer Kombination aus Keramik und Gold bestehen. Darüber hinaus kann ein Inlay auch aus Kunststoff oder Titan gefertigt sein. Für ein Inlay ist zunächst eine Abformung des Kiefers notwendig. In der Zahntechnik erfolgt anschließend der Guss in Edelmetall, Porzellan oder Kunststoff. Das Inlay bzw. die Einlagefüllung verschließt den Zahn und dient seinem Erhalt. Inlays können auch als Verankerung dienen, um einer Zahnbrücke als Pfeiler Halt zu bieten.
„In vivo“ bedeutet aus dem Lateinischen übersetzt „am lebenden Körper“ oder „im Lebendigen“. Wissenschaftliche Versuche werden hier an lebenden Personen durchgeführt. Die Ergebnisse sind daher sehr aussagekräftig, die Werte aber auch äußerst individuell. Abläufe, die in künstlicher Umgebung stattfinden, wie zum Beispiel im Reagenzglas, werden mit dem Begriff „in vitro“ beschrieben. Eine biochemische Reaktion kann entweder in vitro oder in vivo ablaufen. Auch in der Zahnmedizin werden neue Verfahren oder Materialien „in vivo“ getestet. Ergebnisse, die „in vitro“ erlangt wurden, sind auf die komplexen Bedingungen des lebenden Organismus nicht unbedingt zu übertragen. Daher dienen „in vivo-Studien“ in der wissenschaftlichen Praxis der Überprüfung von Erkenntnissen, die „in vitro“ erlangt wurden.
Interdentalbürsten werden für die Reinigung der Zahnzwischenräume und schwer erreichbaren Zähnen verwendet. Hier reichen normale Zahnbürsten häufig nicht aus, um alle Essensreste und Bakterien zu beseitigen. Die Bürsten gibt es in verschiedenen Stärken und mit unterschiedlichen Bürstenköpfen. Der Einsatz der Interdentalbürste erfordert ein wenig Fingerspitzengefühl, wird aber nach einigen Versuchen zur Routine und trägt wirksam zur Mund- und Zahnhygiene bei. Sie stellt eine gute Alternative zur Zahnseide dar. Die Interdentalbürste wird vorsichtig in den Zahnzwischenraum eingeführt. Dank der individuellen Stärke und Bürstenform werden auch schwierige Stellen, wie beispielsweise die hinteren Backenzähne, gut erreicht. Mit leichten Vor- und Zurückbewegungen wird der Zahnzwischenraum sanft gereinigt. Es ist auf einen regelmäßigen Bürstenwechsel zu achten.
Mit der Interkuspidation ist der Schlussbiss gemeint, der entsteht, wenn die Zähne im Oberkiefer und Unterkiefer zusammentreffen, also wenn der Mund geschlossen ist. Es handelt sich hier um den Bereich, an dem sich die Zahnreihen des Ober- und Unterkiefers in geschlossener Position berühren.Mit der maximalen Interkuspidation bezeichnet die Zahnmedizin die vollständig ineinandergreifenden Grübchen und Höcker der Zähne im Ober- und Unterkiefer. Man spricht hier auch von Vielpunktkontakt. Für eine maximale Interkuspidation ist eine normale Bisslage der Zähne Grundvoraussetzung. Hierzu zählt auch die korrekte Verzahnung der Seitenzähne im Unter- und Oberkiefer.
Mit inzisal wird die Lagebezeichnung bzw. die Richtungslage eines einzelnen Zahnes bezeichnet. Es handelt sich hier um den Schneidekantenbereich des Schneidezahns. Genauer gesagt, betrifft inzisal die Mitte der Zahnschneide oder der Schneidekante. Die Identifikation einzelner Zähne erfolgt durch die Zahnmerkmale sowie das Zahnschema. Die Lagebezeichnung der Zähne sowie deren Flächenbezeichnung helfen dem Zahnarzt, sich in der Mundhöhle zu orientieren. Dazu gehört auch der Begriff „inzisal“. Mit dem Zahnschema kann der Zahnmediziner die Position jedes Zahnes im Zahnbogen und im Kiefer genau benennen. Es gibt zum einen das Zahnschema für das Milchgebiss und zum anderen das Zahnschema für das Dauergebiss.
Invasiv nennt man in der Medizin den Zustand, wenn bei einem Eingriff in körperliche Strukturen eingedrungen wird oder diese verletzt werden, um Krankheiten zu diagnostizieren oder therapeutische Maßnahmen zu charakterisieren. Das ist beispielsweise der Fall, wenn bei einer Operation Haut oder weiches Gewebe beschädigt werden. Das Wort invasiv leitet sich aus dem lateinischen „invadere“ ab, welches für eindringen oder einbrechen steht. Unter minimal invasiv versteht man das „Geringe Eindringen in den Körper“, welches in der Zahnmedizin bei Operationstechniken häufig vorkommt. Bei der minimal invasiven Technik soll möglichst wenig am gesunden Zahnmaterial gearbeitet aber dennoch das bestmögliche Ergebnis erreicht werden.
Implantate werden in der Zahnmedizin eingesetzt. Es handelt sich hier um Schrauben, die in der Regel aus Titan gefertigt sind und als Ersatz der natürlichen Zahnwurzeln in den Kieferknochen eingesetzt werden. Zahnimplantate sind also künstliche Zahnwurzeln und dienen als Träger für Zahnersatz wie Einzelzähne, Zahnbrücken, Zahnkronen sowie Prothesen. Der moderne Zahnarzt verwendet heute rotationssymmetrische Implantate. Diese sind kreisrund und werden mit speziellen Bohrern in den Kieferknochen eingebracht. Der Kiefer bildet zusammen mit dem Zahnhalteapparat das Zahnbett. Für geübte Zahnärzte verläuft der Eingriff schnell und einfach. Es gibt verschiedene Methoden der Implantatversorgung, die teilweise große chirurgische Erfahrung des Zahnarztes voraussetzen.
Interdentalkaries bezeichnet Karies in den Zahnzwischenräumen und wird auch Interdentalraumkaries genannt. Er entsteht zwischen zwei Zähnen, bei denen ausreichende Reinigungsmöglichkeiten nicht gegeben sind. Aufgrund der schlechten Zugänglichkeit ist der Interdentalkaries in vielen Fällen schwierig vom Zahnarzt zu diagnostizieren und häufig macht nur ein Röntgenbild diese Kariesform sichtbar. Häufig findet sich der Zahnzwischenraumkaries auch am Rand einer Krone oder unter alten Zahnfüllungen. Um Interdentalkaries zu vermeiden bedarf es einer gründlichen Zahnhygiene. Neben dem normalen Zähneputzen sollte den Zahnzwischenräumen besondere Beachtung geschenkt werden. Hierfür eignen sich Hilfsmittel wie Zahnseide oder Interdentalbürsten, mit denen eine optimale Reinigung der Zahnzwischenräume erreicht wird.
J
Die Jaeckelformel beschreibt die Relation zwischen Abstand und Breite der oberen und unteren Schneidezähne. Sie ist in der Kieferorthopädie von Bedeutung und dient bei großen Abweichungen oftmals als Behandlungsgrundlage.
Jodoform ist eine jodhaltige Flüssigkeit, die zur Wundbehandlung in der Zahnmedizin verwendet wird. Früher war Jodoform in der so genannten Walkoffpaste enthalten, die als Wurzelfüllmaterial verwendet wurde. Das heutige Jodoform ist dichter und gewebefreundlicher. In der Zahnmedizin dient Jodoform dazu, Wunden zu desinfizieren. Es gibt zusammen mit der Wundflüssigkeit eine geringfügige desinfizierende Jodmenge ab. Es sorgt außerdem für die Trocknung der Wund, vermindert die Wundschmerzen und stillt kleine Blutungen. Der Geruch von Jodoform ist sehr intensiv und das Mittel ist recht teuer. Jodoform gilt als Standarddesinfektionsmittel in der Zahnmedizin. Es wird als Wundeinlage auf einem Gazestreifen oder als Füllpaste für die Milchzahnwurzelfüllung verwendet.
K
In einem zahnlosen Kiefer kommt es zum Knochenschwund. Insbesondere der Alveolarknochen ist davon betroffen. Wird er durch die natürliche Kaubewegung nicht belastet, bildet er sich nach und nach zurück. Der Kieferknochenaufbau ist ein operatives Verfahren, um dem Knochenschwund gegenzuwirken und genügend Knochenmaterial für das Einsetzen von Implantaten bereitzustellen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Kieferknochen wieder aufzubauen. Da die Forschung ständig im Wandel ist, kommen auch stets neue Verfahren hinzu. Heute üblich ist das Verpflanzen von körpereigenem und -fremdem Knochenmaterial an die erwünschte Stelle, sowie die Distraktionsosteogenese. Bei diesem Verfahren wird der Kieferknochen in einen oberen und unteren Teil getrennt und zueinander fixiert, um dazwischen die Bildung neuen Knochenmaterials anzuregen.
Die Klammerprothese ist eine herausnehmbare Teilprothese und gilt als der gängigste und günstigste Zahnersatz. Stabile Zähne sind dafür Voraussetzung, denn an ihnen wird die Prothese mit Hilfe von Metallklammern befestigt. Natürliche Zähne sind dazu genauso geeignet wie eingeschraubte Implantate. An den zahnlosen Stellen liegt die Prothese auf der Mundschleimhaut auf. Die Klammerprothese kommt auch als Übergangslösung zum Einsatz, bis die endgültige Prothese fertiggestellt ist. Der größte Vorteil der Klammerprothese ist ihr Preis. Zusätzlich wird die Hälfte von der Krankenkasse übernommen, sodass die Klammerprothese auch für kleine Budgets in Frage kommt. Allerdings bietet sie ästhetische Nachteile, da die Klammern sichtbar bleiben. Auch sitzt sie nicht komplett fest im Kiefer, weswegen sie sich beim Kauen und Sprechen bewegt und leicht Irritationen und Entzündungen des Zahnfleischs und der Mundschleimhaut hervorrufen kann.
Ein von Karies befallener Zahn wird vom Zahnarzt von krankem Material ausgebohrt und anschließend mit geeignetem Material aufgefüllt. Eine Kompositfüllung besteht aus Kunststoffen. Da diese bei der Aushärtung schrumpfen, muss eine größere Kompositfüllung in mehreren Schichten eingebracht werden. Kunststoffe können beliebig gefärbt werden, weswegen eine Anpassung an die natürliche Zahnfarbe der Ästhetik dient. Kompositfüllungen kommen daher vor allem im Frontzahnbereich zum Einsatz. Sie ermöglichen dem Zahn in der Regel auch höhere Stabilität als eine herkömmliche Amalgamfüllung. Der größte Nachteil von Kompositfüllungen sind die erhöhten Kosten, da diese von der Krankenkasse kaum bis gar nicht übernommen wird.
Mit Konkrement ist harter Zahnbelag unter dem Zahnfleisch gemeint. Konkremente sind häufig fest anhaftende, harte und dunkel verfärbte Ablagerungen, die sich gerne in Hohlräumen wie den Zahnfleischtaschen bilden oder sich auf der Wurzeloberfläche festsetzen. Zahnfleischprobleme wie Zahnfleischbluten sind dann häufig die Folge. Die Konkremente haften im Gegensatz zu echtem Zahnstein sehr fest an der Oberfläche des Zahnes und lassen sich nur mühsam entfernen. Die Entfernung von Konkrementen ist Teil der zahnärztlichen Behandlung bei Zahnfleischerkrankungen. Die Beläge unterhalb des Zahnfleisches werden bei der Konkremententfernung schonend vom Zahnarzt entfernt. Ein operativer Eingriff ist in der Regel nicht notwendig. Mit speziellen, sehr filigranen Ultraschallgeräten, die über der Wurzelkontur angepasste Reinigungsspitzen verfügen, werden auch tiefe Zahnfleischtaschen erreicht.
Biologen teilen Bakterien nach ihrer Form ein. Kokken sind dabei kugelförmige Bakterien. Diese können einzeln oder gesammelt in wiederum unterschiedlicher Form auftreten. In der Wissenschaft wird auch der Name Coccus verwendet. Kokken sind der Auslöser vieler Zahnkrankheiten. Im menschlichen Speichel sind sie natürlich vorhanden und verursachen bei mangelhafter Mund- und Zahnhygiene Krankheiten wie beispielsweise Karies, Parodontitis oder einfachen Zahnbelag. Man sollte eine erhöhte Bakterienkonzentration im Mund niemals auf die leichte Schulter nehmen. Manche Folgen wie Mundgeruch mögen harmlos erscheinen, letzten Endes kann mangelnde Zahnhygiene aber auch Einfluss auf das Herz-Kreislaufsystem nehmen.
Der Kugelkopfanker ist ein spezielles Verbindungselement in der Zahnprothetik. Damit wird ein herausnehmbarer Zahnersatz mit einem entsprechend geformten festsitzenden Zahnersatz verbunden. Hat das Implantat bereits die geeignete Form, so spricht man von einem Kugelkopfimplantat. In anderen Fällen lässt sich der Kugelkopfanker in das Implantat einschrauben. In der Prothese befindet sich die entsprechende Hülse, die per Schnappmechanismus in den Kugelkopfanker einrastet.
Die KAI-Putztechnik bezeichnet eine Zahnputzregel für kleine Kinder, damit diese sich die Reihenfolge beim Zähneputzen besser merken können. K steht für Kauflächen, A für Außenflächen und I für Innenflächen. In dieser Reihenfolge sollen die Zähne geputzt werden. Das Kind lernt so auf einfache Weise, richtig mit der Zahnbürste umzugehen. Die Motivation zum selbständigen Zähneputzen wird mit der KAI-Putztechnik gefördert. Außerdem ermöglicht sie dem Kind, sich schrittweise an die eigenständige und selbstmotivierte Mundpflege zu gewöhnen. Kinder lernen, die Zahnbürste richtig anzusetzen und zu bewegen. So werden Schädigungen der Zahnhartsubstanz durch zu starke Reinigungswirkung oder Zahnfleischschäden vermieden. Die KAI-Systematik geht dann je nach altersgemäßer motorischer Entwicklung bei Schulkindern in die BASS-Technik über.
Für das Einbringen und die Stabilität eines Implantats ist eine maximale Dichte des Kieferknochens zu bevorzugen. Dieser weist aber eine sehr unterschiedliche Dichte auf, je nachdem welche Stelle des Kieferknochens man betrachtet. Die Knochenverdichtung ist ein operatives Verfahren, das die Dichte im Kieferknochen erhöht. Es ist dem Kieferknochenaufbau zuzuordnen. Am gewünschten Ort des Implantats wird ein Loch gebohrt, das mit entsprechenden Instrumenten behutsam geweitet wird. Man kann sich diese Knochenverdichtung wie ein Zusammenschieben des Knochengewebes vorstellen. Dies muss langsam und vorsichtig erfolgen, um Quetschungen und Verletzungen der Blutgefäße zu vermeiden.
Knirschschienen sind Zahnschienen, die auch als Nachtschiene oder Aufbissschiene bezeichnet werden. Die Schiene wird von den betroffenen Personen in der Nacht eingesetzt, um das Knirschen und Aufeinanderpressen der Zähne zu vermeiden. So werden die Zähne vor vermehrtem Abrieb und Verlust von Zahnhartsubstanz geschützt. Fehl- und Überbelastungen wird dadurch entgegengewirkt. Die Schiene wird in der Regel im Unterkiefer eingesetzt und schützt vor weiterem Verlust der Zahnsubstanz, der durch den mechanischen Abrieb entsteht. Die Folgen von Zähneknirschen wie abgebrochene oder abgeschliffene Zähne sowie daraus resultierende gesundheitliche Probleme wie Verspannungen der Kaumuskulatur, Entzündungen des Kiefergelenks, Ohrenschmerzen, Schwindel und Ohrenschmerzen, können mit einer Knirschschiene verhindert werden.
Kavität ist ein Hohlraum innerhalb der Zahnkaries. Es wird auch von einer Zahnhöhle oder Höhlenbildung gesprochen. Zahnärzte benennen das Loch im Zahn häufig als Kavität. Der Hohlraum im Zahn nach der Entfernung der Karies wird ebenfalls als Kavität bezeichnet. Der Zahnarzt nutzt den Kavitätenindex als statistischen Messwert, um die Kariesaktivität zu beurteilen. Mit der Kavitätenpräparation ist die Zahnbehandlung gemeint, in der die Schäden am kariesinfizierten Zahn repariert werden. Nach der Behandlung kann es zu kleinen Spalträumen zwischen der Zahnhartsubstanz und der Zahnfüllung kommen. Bei einer Kavität können sich hier leicht Bakterien einnisten und vermehren und eine Randkaries (Sekundärkaries) verursachen.
Der Kreuzbiss gehört zu den häufigsten Zahnfehlstellungen und kann einen einzelnen oder mehrere Zähne betreffen. Dabei kreuzen sich die untere und obere Zahnreihe. Der Kreuzbiss entwickelt sich aufgrund eines Missverhältnisses des Kieferknochens. Unterschieden wird zwischen dem seitlichen und frontalen Kreuzbiss. Beim frontalen Kreuzbiss befinden sich beim Schlussbiss die unteren Schneidezähne vor den oberen Schneidezähnen. Das Wachstum im Oberkiefer ist gehemmt und verursacht häufig Zahnfleischprobleme und andere Parodontalschäden. Beim seitlichen Kreuzbiss dagegen stehen die Höcker der unteren Seitenzähne zur Wange hin weiter heraus als die oberen Seitenzähne. Der Unterkiefer ist dabei asymmetrisch gewachsen. Wenn die Mittellinie zwischen Unter- und Oberkiefer nicht mit der Gesichtsmitte übereinstimmt, nennt man dies eine Mittellinienverschiebung.
L
Mit einem Langzeitprovisorium werden fehlende oder beschliffene Zähne vorübergehend versorgt. Die Tragezeit lässt sich auch auf eine längere Zeit ausdehnen. Mit diesen Provisorien wird die Zeit bis zum endgültigen Einsetzen von Zahnersatz wie Brücken und Kronen überbrückt. Mit einem Langzeitprovisorium soll der Zahn vor mechanischen, chemischen und thermischen Reizen sowie dem Eindringen von Bakterien geschützt werden. Es verbessert das ästhetische Erscheinungsbild bis zur endgültigen Fertigstellung des Zahnersatzes. Dabei bleibt die Kaufunktion erhalten und Veränderungen des Ober- und Unterkieferverhältnisses werden verhindert. Darüber hinaus hilft ein Langzeitprovisorium, die Ausheilzeit zu überbrücken. Der Kontakt zwischen den Zähnen wird korrigiert und Zahnwanderungen verhindert.
Lumineers sind feine Schalen, die auf die Frontzähne geklebt werden, ohne dass die Zähne vorher abgeschliffen werden müssen. Die Zahnschalen kommen bei verfärbten, fleckigen oder unschönen Zahnoberflächen oder zum Schließen von Lücken, bei abgebrochenen Zahnecken, leichten Zahnfehlstellungen sowie Drehungen, Verformungen oder leicht schiefen Zähnen zum Einsatz. Lumineers bestehen aus Keramik und ähneln den Veneers sehr. Sie sind besonders dünn und trotzdem sehr widerstandsfähig, können nicht verfärben und benötigen keine besondere Pflege, als die normale Mundhygiene. Die Optik ist der natürlichen Zahnoptik besonders ähnlich und vom original kaum zu unterscheiden. Beim Anbringen wird die natürliche Zahnsubstanz nicht beschädigt. Ein spezieller Kleber sorgt für starken Halt.
In der Zahnmedizin gilt labial zur Orientierung im Mundraum. Labial ist aus dem lateinischen labia abgeleitet und heißt „zu den Lippen hin“ bzw. „zu den Lippen gehörig“. In der Zahnmedizin ist damit die Zahnfläche gemeint, die sich zur Lippe hin befindet. Labial ist ein Begriff, mit dem der Zahnarzt die Lage bestimmter Zähne genau benennen kann. Ein Labialbogen wird in der Kieferorthopädie zur Korrektur von Zahnfehlstellungen verwendet. Es handelt sich hier um einen Stahldraht in spezieller Form, der aktiv Druck auf die Schneidezähne ausübt. So werden die Zähne in die richtige Position bewegt. Der Labialbogen ist auch als Außenbogen oder Vestibularbogen bekannt.
Laterotrusion beschreibt die Seitwärtsbewegung im Unterkiefer. Die Arbeitsseite des Kiefergelenks nennt man Laterotrusionsseite. Dieser Bereich im Unterkiefer bewegt sich von seiner mittigen und zentralen Stellung geringfügig zu Seite nach außen (lateral). Im Idealfall sollten sich die Eckzähne auf der Seite berühren, zu der der Unterkiefer in dem Moment verschoben wird. Das wäre dann auf der so genannten Arbeitsseite. Die Kontakte der Eckzähne und gegebenenfalls weitere Kontakte auf der betreffenden Seite werden als Arbeitskontakte (Laterotrusionkontakte) bezeichnet. Bei den Kontakten auf der anderen (freien) Seite handelt es sich um Balancekontakte, die nicht stärker sein dürfen als die Arbeitskontakte. Hier können sonst Funktionsstörungen auftreten. Diese zu starken Kontakte nennt man Hyperbalancen.
Mit Lingual wird die Lagebezeichnung im Mund bezeichnet, speziell ist der Bereich zur Zunge hin bzw. die Zunge betreffend, gemeint. Unter Lingual versteht man auch einen mit der Zunge gebildeten Laut, auch Zungenlaut genannt. In der Zahnmedizin bedeutet lingual „zur Zunge gehörend“,“zur Zunge gerichtet“ oder auch „zungenwärts“. Mit so genannten Lingualbrackets haben Kieferorthopäden die Möglichkeit, Fehlstellungen der Zähne zu beheben. Die Brackets werden auf der Innenseite der Zähne, lingual, also zur Zunge hin, befestigt. Dadurch wird ein sehr gutes ästhetisches Erscheinungsbild gewährleistet. Lingualtechnik beschreibt die Korrektur von Zahnfehlstellungen durch den Einsatz von Zahnspangen.
Lachgas ist ein Gemisch aus Distickstoffoxyd in Kombination mit Barbiturat, Opiaten und Sauerstoff. In der Zahnmedizin wurden in der Vergangenheit Lachgasnarkosen häufig als Inhalationsnarkosen durchgeführt. Um das Einatmen von Blut oder Speichel zu vermeiden, setzen Zahnärzte heute in der Regel nur noch die Intubationsnarkose ein. Viele Menschen haben Panik vor zahnärztlichen Behandlungen. Manche Zahnärzte bieten daher ihren Patienten Zahnarztbehandlungen unter Lachgasnarkose an. Bei dieser Form der Sedierung handelt es sich nicht um eine Vollnarkose. Der Patient bekommt eine Maske mit einem Gemisch aus Sauerstoff und Lachgas aufgesetzt. Nach nur wenigen Atemzügen beruhigt sich der Patient und seine Zahnarztangst verschwindet. Er wird in eine positive Stimmung versetzt und ist während der ganzen Behandlung bei klarem Verstand und voll ansprechbar. Die Lachgasbehandlung ist völlig risikolos und weitestgehend nebenwirkungsfrei.
Lingual bedeutet übersetzt „zungenseitig“. Bei der Lingualtechnik werden Zahnfehlstellungen durch feste Zahnspangen korrigiert. Diese werden auf der Innenseite der Zähne, also zur Zunge hin, befestigt. So werden Fehlstellungen beseitigt, ohne dass die feste Zahnspange zu sehen ist. Die Technik kann bei intaktem Zahnhalteapparat in jedem Alter angewendet werden. Der Kieferorthopäde macht zunächst einen Silikonabdruck der Zähne des Patienten. Ein Zahnlabor stellt auf Grundlage dieser Abdrücke Gipsmodelle her und modelliert mit Hilfe von Wachs die am Behandlungsende gewünschte Zahnstellung. Mit einem 3D-Scanner wird das Modell präzise digitalisiert, damit am PC die Brackets entworfen und deren Position genau berechnet werden kann.
Ein lutschoffener Biss ist eine nicht angeborene, sondern erworbene Fehlstellung der Zähne. Dabei treffen vor allem die Schneidezähne beim Schlussbiss nicht mehr aufeinander. Der lutschoffene Biss wird erworben, wenn Kinder weit über das Säuglingsalter hinaus an einem Schnuller oder ihrem Daumen lutschen. Der Kiefer verformt sich und lernt nicht, sich vollständig zu schließen. Als Eltern ist es also wichtig, auf eine zeitgerechte Entwöhnung zu achten. Ein unbehandelter lutschoffener Biss zieht in den folgenden Jahren weitreichende Folgen nach sich. Die offensichtlichste Beeinträchtigung betrifft das Zubeißen und Kauen während der Nahrungsaufnahme. Zusätzlich kann es zu einem falschen Schluckmuster kommen. Aber auch die Zungenstellung oder die Aussprache sind von einem lutschoffenen Biss betroffen.
Luxation bedeutet Verrenkung oder aber auch auskugeln, ausrenken, verrenken sowie lockern. Es handelt sich hierbei um einen vollständigen oder teilweisen Kontaktverlust von gelenkbildenden Knochenendungen. Bei der Luxation wird die Gelenkverbindung zweier Knochen vollständig aufgehoben. Bei der Kiefergelenksluxation kommt es zur Ausrenkung des Kiefergelenks. Bei der Luxation eines Zahnes tritt eine anormale Beweglichkeit des Zahnes im Zahnfach auf. Dies ist auf das Zerreissen der Fasern des Zahnhalteapparats, der den Zahn in seinem Zahnfach verankert, zurückzuführen. Luxationen können nach Zahnunfällen oder nach dem Ziehen eines Zahnes auftreten. Nach unfallbedingtem Zahnverlust kann der Zahnarzt versuchen, den Zahn wieder in das Knochenfach einzufügen. Hierfür sind aber ein intakter Zahn und ein unversehrtes Zahnfach Voraussetzung.
M
Mundspülungen oder Mundwässer sind Teil einer umfassenden Mundhygiene. Mundspülungen, denen Chlorhexidin beigefügt ist, wirken antibakteriell und desinfizierend. Darüber hinaus sorgt Mundwasser für frischen Atem. Bei Mundgeruch sollte jedoch vorher die Ursache dafür diagnostiziert werden. Denn Mundwasser überdeckt zwar üble Gerüche, bekämpft aber nicht die Ursache. Nach chirurgischen Eingriffen im Mundbereich bieten sich Mundspülungen an, um Keime und Bakterien zu beseitigen und die Wunde zu desinfizieren. Aber auch bei der normalen Zahnpflege können Mundspüllösungen helfen, beispielsweise wenn die Zahnreinigung vorübergehend erschwert ist. Mundspülungen können als Ergänzung zum üblichen Zähneputzen unterstützend eingesetzt werden, um zum Beispiel Zahnfleischerkrankungen vorzubeugen.
Die myofunktionale Therapie (MFT) ist Teil der Kieferorthopädie und kommt häufig bei Kindern zum Einsatz. Es handelt sich um eine unterstützende Therapieform. Bei der Muskelfunktionstherapie sollen die Mund- und Gesichtsmuskulatur wie Kau-, Lippen-, Wangen- und Zungenmuskulatur umtrainiert werden. Hierdurch sollen im günstigsten Fall Zahnfehlstellungen, Bisslage oder Kieferanomalien beeinflusst bzw. korrigiert werden. Die myofunktionale Therapie wird bei Fehlentwicklungen von Kiefer oder Kausystem sowie falschem Schluckmuster vorwiegend bei Kindern eingesetzt. Darüber hinaus kommt sie bei Zungenpressen sowie gebissschädigenden Angewohnheiten zum Einsatz. Auch in der Sprachtherapie zur Korrektur von Lautfehlbildungen ist sie ein beliebtes Hilfsmittel. Nach einer kieferorthopädischen Behandlung hilft die MFT einem Rückfall vorzubeugen. Auch beim Gesichtsschmerzsyndrom kommt sie zum Einsatz. Dabei werden je nach Alter unterschiedliche Therapieschwerpunkte gesetzt.
Mit Mandibula wird der Unterkiefer oder die Kinnlade bezeichnet. Der Name leitet sich ab aus dem lateinischen „mandere“, was so viel heißt wie kauen. Der Unterkiefer hat eine Bogenform und ist der einzige Knochen des Kopfes, der beweglich mit dem Schädel verbunden ist. Zusammen mit den an beiden Seiten bestehenden Schläfenbeinen bildet der Unterkiefer das Kiefergelenk. Es handelt sich bei der Mandibula um den stärksten und größten Knochen des Gesichtsschädels. Der Unterkiefer kann durch seine Beweglichkeit seine Lage zum Oberkiefer verändern und auch Positionswechsel im Gebiss sind möglich. An den Unterkiefer schließen sich vier Kaumuskeln an, die für den Kieferschluss verantwortlich sind.
Mesial bedeutet „der Mitte zu“, „in Richtung der Mittellinie“, „zur Mitte des Kiefers hin“ oder „vorne im Zahnbogen gelegen“. Es handelt sich hier um Lage- und Richtungsbezeichnungen, die der Zahnarzt verwendet, um Lage, Position und Verlauf von Strukturen im Mundraum zu benennen. Mit mesial bezeichnet der Zahnarzt beispielsweise die Wurzel vorne. Das Gegenteil davon wäre „distal“ und gilt für die Wurzel hinten. Mesial kann sich auf einen einzelnen Zahn beziehen, aber auch auf eine gesamte Zahnreihe. Deutlicher wird der Begriff Mesial durch die Bezeichnungen Mesialwanderung oder Mesialbiss. Einzelne Zähne lassen sich durch das Zahnschema identifizieren.
Mucosa ist die Bezeichnung für die Mundschleimhaut. Die Mundschleimhaut bedeckt das weiche Gewebe in der Mundhöhle. Dazu zählen unter anderem die Wangenschleimhaut, der Mundboden, der Gaumen sowie die Zunge. Eine unversehrte Mundschleimhaut ist eine wichtige Voraussetzung der allgemeinen, speziell aber auch der Mundgesundheit. Die Mundschleimhaut gibt Hinweise auf den allgemeinen Gesundheitszustand, eine gesunde Ernährung, ein funktionierendes Immunsystem oder Erkrankungen. Beim gesunden Menschen ist die Mucosa gut durchblutet und ist in der Lage sich schnell zu regenerieren. Durch die antibakteriellen Substanzen in den Speicheldrüsen werden eine Austrocknung der Mundschleimhaut und bakterielle Infektionen verhindert.
Die ersten Zähne werden als Milchzähne bezeichnet und sind ab dem 6. bis 7. Lebensmonat sichtbar. Milchzähne heißen sie auch wegen ihrer milchig hellen Zahnfarbe. Zwischen dem 6. und 12. Lebensjahr findet der Zahnwechsel statt und die Milchzähne werden durch die bleibenden Zähne abgelöst. Bis zu diesem Zeitpunkt gelten sie als Platzhalter für das bleibende Gebiss und sollten sich so lange wie möglich in intaktem Zustand befinden. Das Milchgebiss besteht aus zwanzig Zähnen. Im Gegensatz zu den bleibenden Zähnen sind sie stärker empfindlich gegen Zahnkaries. Dies ist auf die geringe Dicke des Zahnschmelzes von maximal 1 Millimeter zurückzuführen. Die Milchzähne sind wie die bleibenden Zähne unverzichtbar für das Sprechen.
Eine Marylandbrücke ist ein festsitzender Zahnersatz. Die Besonderheit besteht darin, dass keine Nachbarzähne abgeschliffen werden müssen. Stattdessen wird die Brücke mit Hilfe von Metallklammern an der Innenseite der Nachbarzähne befestigt, sodass von außen kein Unterschied zu einem natürlichen Zahn erkennbar ist. Die Marylandbrücke besteht aus Keramik, wobei sie zusätzlich einen Metallkern haben kann. Da die Marylandbrücke nicht so stabil wie andere festsitzende Brücken ist, wird sie gerne als Provisorium verwendet. Sie wird vor allem bei kurzen Lücken eingesetzt. Auch bei sehr jungen Patienten, deren Kiefer sich noch im Wachstum befindet, wird sie gerne angewandt. Dies geschieht bei frühzeitigem Verlust von Milchzähnen oder Nichtanlage von einzelnen Zähnen.
Metallkeramik oder auch Verblend-Metall-Keramik wird für Zahnersatz wie Brücken oder Kronen verwendet. Diese bestehen aus einem Metallgerüst, welches mit Keramik verblendet wird. Es handelt sich hier um das gebräuchliche Standardverfahren, mit dem zahnfarbener, festsitzender Zahnersatz hergestellt wird. Im Dentallabor wird zunächst ein Metallgerüst mit einer Aufbrenn-Legierung hergestellt, welches über hohe Wärmefestigkeit und spezielle Bestandteile verfügt, die in der Lage sind Oxide zu bilden. Hierauf wird später eine genau darauf abgestimmte keramische Masse gebrannt. Dadurch entsteht eine chemische Korrosion bzw. eine chemische homogene Verbindung. Diese Technik ist mit dem Emaillieren vergleichbar. Es können das gesamte Metallgerüst oder aber auch nur Teile davon verblendet werden.
Das „mini“ im Wort Miniimplantate bezieht sich auf den reduzierten Durchmesser des in den Kiefer eingebrachten Schraubelements. Dieses kann in der Regel selbst bei ausgeprägtem Kieferknochenschwund nach langer Zahnlosigkeit noch gesetzt werden. Daher werden Miniimplantate vor allem bei älteren Patienten empfohlen. Sie können einzeln oder als Aufhängung für eine Prothese zum Einsatz kommen. Der größte Vorteil gegenüber herkömmlichen Implantaten ist zweifelsohne die reduzierte Behandlungszeit. Miniimplantate werden alleine mit lokaler Betäubung gesetzt. Der gesamte Vorgang von der Spritze bis hin zum fertigen, festsitzenden Zahnersatz dauert in der Regel nicht einmal zwei Stunden.
Der Mesialbiss ist eine anatomische Fehlstellung des Kiefers. Die Fehlstellung kann den Ober- oder den Unterkiefer betreffen. Dann wird sie als einseitig bezeichnet. Eine zweiseitige Fehlstellung liegt hingegen vor, wenn sowohl der Ober- als auch der Unterkiefer betroffen sind. Der einseitige Mesialbiss ist optisch dadurch zu erkennen, dass der betroffene Kiefer einen sehr starken Wuchs aufweist, während der andere deutlich kleiner ist. Ist der Unterkiefer von dem starken Wuchs betroffen, steht er deutlich vor dem Oberkiefer hervor. Wenn hingegen der Oberkiefer betroffen ist, kann das Gebiss in stark ausgeprägten Fällen aus dem Mund hervorstehen. Bei der zweiseitigen Ausprägung steht der Unterkiefer immer vor dem Oberkiefer, sodass der Patient einen so genannten Unterbiss ausprägt. Die Behandlung erfolgt möglichst frühzeitig durch den Kieferorthopäden, der eine Zahnspange anlegen wird.
Mundhöhlenkrebs wird in der Zahnmedizin auch als Mundhöhlenkarzinom oder Mundkrebs bezeichnet. Es handelt sich hier um einen Tumor, der im Mundraum entstehen kann. Das häufigste und bösartigste Mundhöhlenkarzinom ist das Plattenepithelkarzinom. Bemerkbar macht sich Mundhöhlenkrebs meistens an der Unterlippe, im Mundinnenraum, dem hinteren Rachenraum, an den Rachenmandeln und an den Speicheldrüsen. Neben der genetischen Veranlagung sind die Hauptrisikofaktoren an Mundkrebs zu erkranken Alkoholkonsum, Kautabak und Rauchen. Der Krebs wird meistens erst spät erkannt, da er im Frühstadium keine Schmerzen verursacht. Erste Anzeichen für einen Tumor können rote oder weisse Flecken im Mundraum sein, die dort entstehen und nicht mehr verschwinden. Dies kann auch durch drückende Zahnprothesen verursacht werden. Die Symptome gleichen hier denen eines Tumors.
N
Von einer NEM-Legierung spricht man in der Zahntechnik bei Nicht-Edelmetall-Legierungen. Unter NEM-Legierung versteht man Dental-Legierungen auf Kobalt-, Eisen oder Nickelbasis. Hauptsächlich kommen diese Legierungen bei Zahnersatz vor wie etwa bei Stahlprothesen. Eine NEM-Legierung besteht hauptsächlich aus Kobalt, Chrom, Molybdän, Mangan, Silizium und Wolfram. NEM-Legierungen kommen bei herausnehmbaren Prothesen sowie für den Gaumen-Zungenbügel bei Zahnklammern zum Einsatz. Darüber hinaus werden sie bei festsitzenden Brücken als Gerüst verwendet. NEM-Legierungen haben eine glänzend silberne Farbe. Sie sind sehr leicht und kostengünstig, eine Zuzahlung durch den Patienten entfällt. Heute werden NEM-Legierungen auch für Teleskopkronen verwendet und eignen sich aufgrund der erhöhten Elastizität auch gut für die Konstruktion größerer Zahnbrücken im Unterkiefer.
Unter Narkose versteht man so viel wie „in Schlaf versetzen“. Der Zahnarzt führt vor operativen Eingriffen durch bestimmte Medikamente kontrolliert einen Zustand der Bewusstlosigkeit bzw. Betäubung herbei. Da das zentrale Nervensystem gelähmt wird, kommt es zur Ausschaltung des Schmerzempfindens beim Patienten. Auch die Muskelspannung und Abwehrreflexe werden ausgeschaltet. Narkosen kommen häufig beim Zähneziehen (Extraktion) oder in der Kieferchirurgie zum Einsatz. Bevor der Zahnarzt den Patienten während der Behandlung in Schlaf versetzt, muss er die richtige Narkoseform vorher genau auf den Patienten abstimmen. Die Medikamente können Schmerz- oder Schlafmittel, aber auch Mittel zur Beeinflussung des vegetativen Nervensystems sowie zur Muskelerschlaffung enthalten. Narkosemittel werden vor der Behandlung meistens in die Vene gespritzt.
In der Anatomie bedeutet lingualis immer „die Zunge betreffend“. Dementsprechend bezeichnet Nervus lingualis den Zungennerv. Er ist ein Teil des Unterkiefernervs, der seinerseits wiederum vom fünften Hirnnerv ausgeht. Der Nervus lingualis ist in erster Linie für Tastsinn und Geschmackssinn des vorderen Zungenbereichs zuständig. Bei kieferorthopädischen oder zahnmedizinischen Behandlungen kann es zu Störungen des Nervus lingualis kommen. Auch Verletzungen im Gesicht haben oftmals eine Beeinträchtigung des Zungennervs zur Folge. Vergleichsweise harmlos ist die temporäre Lähmung des Nervus lingualis bei einer Betäubung vor einer Zahnbehandlung. In so einem Fall sind sensorische und geschmackliche Reize der Zunge für einen kurzen Zeitraum außer Kraft gesetzt. Man sollte daher nach einer solchen Behandlung einige Zeit auf Nahrungsaufnahme verzichten, um beim Kauen die Zunge nicht unabsichtlich zu verletzen.
Der Trigeminusnerv ist ein großer Gesichtsnerv und der fünfte von insgesamt zwölf Hirnnerven. Durch ihn werden motorische und sensible Fasern geführt, die in weite Teile des Kopfes reichen. Die Bezeichnung Nervus trigeminus ist entstanden, da sich der Nerv in drei Hauptäste aufteilt. Das sind der Oberkieferast, der Augenast und der Unterkieferast. Der Nervus trigeminus ist sehr sensibel, besonders an den Seitenästen. Reizungen können hier starke Schmerzen auslösen. Sogar leichte Reize des Trigeminusnervs reichen aus, um quälende Zahnschmerzen zu erzeugen. Ein leichtes Tippen auf die betreffende Stelle genügt, um bei dem Betroffenen ein schmerzlich verzogenes Gesicht zu bewirken. Man spricht bei der Trigeminusnervreizung auch von einer Trigeminusneuralgie.
Bei einer Nonokklusion besteht kein Kontakt zwischen den Zähnen oder den Zahnreihen. Nonokklussionen sind Anomalien, bei denen die Kontaktbeziehungen der Zahnreihen nur unzureichend sind oder komplett fehlen. Auch Fehlstellungen der Zahnbogenform begünstigen eine Nonokklusion wie beim falschen Stand einzelner Zähne, dem offenem Biss oder zu hohen Füllungen. Es gibt verschiedene Faktoren, die für die Störung der Okklusion verantwortlich sind und ein normaler Zahnreihenschluss nicht mehr gegeben ist. Dies können Zahnbrücken, Kronen oder nicht ersetzte Zähne nach Zahnverlust sein. Bissanomalien wie Kreuzbiss, offener Biss oder Zwangbiss lassen keine normale Okklusion, also Zahnabschluss zu. In diesen Fällen spricht man dann von Nonokklusion.
Die normale Zahnstellung wird vom Zahnmediziner als Neutralbiss bezeichnet. Dabei schließen Ober- und Unterkiefer ideal miteinander ab. Dabei ist eine Verzahnung von Ober- und Unterkiefer zu beobachten. Dies bedeutet, dass einige Zähne eine Verbindung zueinander eingehen, wenn das Gebiss übereinander gelegt wird. Patienten, die einen Neutralbiss haben, können optimal kauen. Korrekturen des Gebisses sind nicht notwendig. Auch optisch sieht der Normalbiss sehr ästhetisch aus. Wenn die Zahnreihe vollständig ohne Lücken ist, verschließen die sogenannten mesiobuccalen Höcker der Zähne 16 und 26 aus dem Zahnschema miteinander ab. Das Gebiss ist verschlossen, es gibt keine Zahnlücken und es ist nicht möglich, durch das Gebiss hindurch zu schauen.
Bei einer nichtinvasiven Behandlung wird ein medizinisches Problem ohne Verletzung oder Durchdringung von Gewebe durchgeführt. Auch das Einführen von Geräten in den Körpern ist bei nichtinvasiver Medizin ausgeschlossen. Insbesondere auf die Zahnmedizin bezogen bedeutet das, dass eine Behandlung ohne Bohren, Schleifen oder Verlust von Zahnsubstanz von statten geht. Ozontherapie ermöglicht eine Behandlung von Karies, die ganz ohne Bohren auskommt. Dabei wird dreiatomiger Sauerstoff (=Ozon) eingesetzt, der desinfizierend wirkt und damit Keime abtötet. Auch der Einsatz von Veneers stellt eine nichtinvasive Methode dar. Dabei wird eine hauchdünne Keramikschicht auf den Zahn geklebt, um ihn vor Umwelteinflüssen zu schützen. Diese Methode wird vor allem bei Frontzähnen eingesetzt.
Mit Nekrose bezeichnet man das abgestorbene Gewebe oder den lokalen Gewebsuntergang am lebenden Organismus. Nekrosen entstehen durch Mangel an Sauerstoff, Bakteriengifte, Traumata etc. Bei einer Nekrose sterben Gewebezellen ab, die vorher etwa durch Infektionen mit Krankheitserregern geschädigt wurden. Sie können auch Folge mechanischer Verletzungen sein. Auch Kälteeinwirkung und der Kontakt mit Toxinen begünstigen Nekrosen. Wenn das Nervengewebe abstirbt, tritt eine so genannte Pulpa-Nekrose auf. Dabei verwest das Nervengewebe, wobei es durch bakterielle Fäulnisprozesse zersetzt wird. Das nekrotische Gewebe kann zu Entzündungen an der Wurzelspitze eines Zahnes führen, welche schmerzhaft und belastend für den betroffenen Patienten ist. In diesem Fall führt der Zahnarzt eine Wurzelkanalbehandlung durch, wobei das nekrotische Gewebe entfernt wird.
O
Unter Oberflächenanästhesie wird in der Zahnmedizin eine Form der Lokalanästhesie verstanden. Bei dieser Narkoseform wird das Narkosemedikament auf die Schleimhaut oder die Haut aufgebracht. Es handelt sich hier um eine leichte Betäubungsform, die weitestgehend keine Nebenwirkungen verursacht. Die Oberflächenanästhesie dient zur oberflächlichen Schmerzbetäubung und gehört in den Bereich der Lokalanästhesie bzw. der örtlichen Betäubung. Um dem Patienten bei kleineren zahnmedizinischen Eingriffen Schmerzen zu ersparen, ist hier die Oberflächenanästhesie das Mittel der Wahl. Bewusstsein, Bewegungsfähigkeit und Motorik bleiben jedoch vollständig erhalten. Das Narkosemittel wird direkt auf die Abzweigungen der Nervenenden aufgebracht und hemmt dort die Schmerzimpulse.
Unter Orthodontie versteht man in der Zahnmedizin die Korrektur von Fehlstellungen der Zähne mit Hilfe spezieller Apparaturen wie beispielsweise Zahnspangen. Stellungsanomalien der Zähne werden so mechanisch beseitigt. Mit Orthodontie ist das Zurechtsetzen der Zähne gemeint bzw. gerade, aufrechte Zähne. Zur Orthodontie zählen das Regulieren der Zähne bzw. das Bewegen der Zähne in die richtige Stellung. Hier ist die Geradestellung der Zähne mit den gegenüberliegenden Schneidezähnen gemeint. Man nennt dies auch Geradbiss. Mit dem Begriff Orthodontie wird darüber hinaus die Ansatzrichtung der Schneidezähne im Bereich des Zwischenkiefers bezeichnet. Diese bilden hier einen rechten Winkel mit der Schädelachse.
Bei Ozon handelt es sich um einen dreiatomigen Sauerstoff. Es ist ein starkes Oxidationsmittel, welches stechenden Geruch und beim Einatmen gereizte Schleimhäute hervorruft. In der Zahnmedizin dient Ozon als schonende Behandlungsmöglichkeit und kommt dort bereits seit den 1930er-Jahren zum Einsatz. Es sorgt sehr wirksam für die Reduzierung von Keimen und wird vom Zahnarzt mit einer Sonde in den zu behandelnden Zahnbereich eingeführt. Ozon wird in der Zahnmedizin bei Prophylaxemaßnahmen eingesetzt. Hier ist es ohne operativen Eingriff und Narkose möglich, tiefe Zahnfleischtaschen zu erreichen. Daher ist Ozon für die Parodontitis-Therapie und die Kariesbehandlung ebenfalls ein beliebtes Mittel. Darüber hinaus wird Ozon bei der Implantologie eingesetzt und ist hilfreich bei Wurzelkanalbehandlungen.
Mit Okklusion wird in der Zahnmedizin der Kontakt zwischen den Zähnen von Ober- und Unterkiefer beschrieben. Es wird die statische und die dynamische Okklusion unterschieden. Bei der statischen Okklusion liegen die Zähne aufeinander, man spricht auch von Verzahnung. Bei der dynamischen Okklusion beissen die Zähne beim Schließen des Kiefers aufeinander und erhalten so den Zahnkontakt. Bei geschlossenem Mund liegen im Idealfall die Zähne nach einem bestimmten Muster aneinander. Diese Verzahnung wird in der Zahnmedizin als Okklusion bezeichnet. An der dynamischen Okklusion (Aufbiss) sind die Kiefermuskulatur und das Kiefergelenk beteilitgt. Eine normale Okklusion ist nur gegeben, wenn Kiefergelenk, Kaumuskulatur und Zähne optimal funktionieren. Auch Kiefer und Zahnbogenform müssen für die normale Okklusion eine korrekte Form aufweisen.
Bei der Osteotomie wird in der Zahnmedizin Knochen operativ durchtrennt. Dazu zählt auch das Ausschneiden bzw. Beseitigen eines Knochenstücks oder das Entfernen eines Zahnes (Extraktion). Während einer Osteotomie wird der verlängernde Kieferknochen durchtrennt und fixiert. Anschließend erfolgt die Fixierung der beiden Hälften über mehrere Wochen, wobei kontinuierlich eine Auseinanderbewegung entlang der Längsachse erfolgt. Die Osteotomie erfolgt mit Bohrern, Meisseln oder Sägen. Diese sind hilfreich, um zum Beispiel einen Weisheitszahn oder eine abgebrochene Zahnwurzel zu entfernen. Osteomatien werden auch im Oberkiefer durchgeführt, um erblich bedingte Zahnfehlstellungen zu korrigieren.
Mit Okklusion wird in der Zahnmedizin der Kontakt zwischen den Zähnen von Ober- und Unterkiefer beschrieben. Es wird die statische und die dynamische Okklusion unterschieden. Bei der statischen Okklusion liegen die Zähne aufeinander, man spricht auch von Verzahnung. Bei der dynamischen Okklusion beissen die Zähne beim Schließen des Kiefers aufeinander und erhalten so den Zahnkontakt. Bei geschlossenem Mund liegen im Idealfall die Zähne nach einem bestimmten Muster aneinander. Diese Verzahnung wird in der Zahnmedizin als Okklusion bezeichnet. An der dynamischen Okklusion (Aufbiss) sind die Kiefermuskulatur und das Kiefergelenk beteilitgt. Eine normale Okklusion ist nur gegeben, wenn Kiefergelenk, Kaumuskulatur und Zähne optimal funktionieren. Auch Kiefer und Zahnbogenform müssen für die normale Okklusion eine korrekte Form aufweisen.
Ossa ist die Bezeichnung für Knochen. Knochen ist die harte Form von Binde- und Stützgewebe und ergibt das menschliche Skelett. Der Mensch verfügt über ca. 208 Knochen. Die Zähne bilden eine eigenständige Gewebeeinheit. Im Bereich des Schädels befindet sich beispielsweise der Oberkieferknochen (Maxilla), bei dem es sich um einen hohlen Knochen handelt. Den Unterkieferknochen nennt man Mandibula. In der Zahnmedizin dient der Kieferknochen als Zahnhalteapparat. Das Zahnfach fungiert hier als Anker oder auch Zahnbett. Das Knochengewebe besteht aus Knochenzellen sowie einer verkalkten Zwischenzellsubstanz. Durch diese mineralische Substanz erhält der Kieferknochen seine hohe Festigkeit gegenüber Druck, Drehung, Biegung und Zug.
Onlays werden auch Kuppelfüllungen genannt. Sie ersetzen defekte oder geschwächte Zahnwände. Das Onlay greift dabei über die Zahnhöcker, die für das Tragen der Kaukraft zuständig sind. Nach einer Wurzelbehandlung oder einer umfangreichen Kariestherapie schützen Onlays den Zahn vor zahnzerstörenden Kaukräften. Ein Onlay ist eine Art von Zahnersatz, bei dem im Gegensatz zum Inlay die ganze Kaufläche sowie die Zahnhöcker mit Keramik oder Metall überlagert werden. Onlays kommen zum Einsatz, wenn ein Inlay für die Versorgung des Zahnes nicht mehr ausreicht. Inlays bedecken die Kaufläche nur teilweise. Onlays bestehen aus Keramik, Kunststoff, Titan oder Edelmetall wie zum Beispiel Gold.
Mit Oralchirurgie wird ein Fachgebiet in der Zahnmedizin bezeichnet. Man spricht auch von Mundchirurgie. Der Oralchirurg befasst sich mit operativen Eingriffen im Bereich der Mundhöhle. Es handelt sich hier um ein Teilgebiet der Zahnheilkunde, bei dem der spezialisierte Fachzahnarzt Diagnosen erstellt und anschließend den chirurgischen Eingriff durchführt. Die Oralchirurgie umfasst neben der Zahn- und Mundheilkunde die Kieferheilkunde, zu der auch die Behandlung von Kieferbrüchen zählt. Auch die entsprechende Diagnostik wird vom Oralchirurgen vorgenommen. Darüber hinaus zählen die Weisheitszahnentfernung und die Zahnimplantologie zum Aufgabenbereich des Oralchirurgen. Die chirurgischen Fachzahnärzte müssen eine drei- bis vierjährige Ausbildung mit Abschlussprüfung absolvieren.
Bei einer Osteomyelitis liegt eine Knochenmarksentzündung des Kieferknochens vor. Diese wird häufig durch Staphylokokken verursacht. Es gibt dafür verschiedene Ursachen. Die Erkrankung kann Folge eines offenen Kieferknochenbruches sein, der schlecht verheilt oder durch eine infizierte Wunde sowie eitrigen Zahnwurzelentzündungen entstehen. Bei der Osteomyelitis liegt eine bakterielle Infektion des Knochenmarks oder der Knochenrinde vor, die starke Schmerzen in den betroffenen Gelenken oder Knochen verursacht. Bei der Osteomyelitis sind die feinen Röhrchensysteme des Knochens entzündet, die für deren Nährstoff- und Nervenversorgung zuständig sind. Die Infektion erfolgt über eben diese Röhrchenkanäle durch eindringende Krankheitserreger wie Viren oder Bakterien.
Beim okklusalen Trauma kommt es zur Überlastung der Zähne. Die Ursache dafür ist häufig das Zähneknirschen, wobei der Zahnhalteapparat überbelastet wird. Die traumatisierende Okklusion ist auch oftmals Folge von störenden Gleithindernissen oder Vorkontakten. Die Okklusion stellt den Oberbegriff für jeden Kontakt zwischen den Zähnen aus zwei Kieferhälften dar. In der Zahnmedizin gibt es die Okklusion und die Nonokklusion. In der Zahnmedizin bedeutet ein Trauma die Verletzung durch eine Wunde, die durch äußere Einwirkung bzw. Gewalteinwirkung entstanden ist. Eine traumatische Okklusion oder ein okklusales Trauma entsteht, wenn die Schliessbewegung im Kiefer gestört ist.
P
Parodontosebehandlung bedeutet in der Zahnmedizin die Behandlung oder die Therapie des erkrankten Zahnbettes bzw. Zahnhalteapparates. Parodontose entsteht durch andauernde Entzündungen des Zahnfleischsaumes (Gingivitis). Verantwortlich dafür sind Keime, die sich in den Zahnfleischtaschen ansiedeln. Folge davon ist die Lockerung der Zähne bis hin zu Zahnverlust. Paradontosebehandlungen sind Maßnahmen zur Behandlung des kranken Zahnhalteapparates. Mit ihnen kann das Risiko für einen Zahnverlust verringert, die Zähne erhalten bzw. ihre Lebensdauer verlängert werden. Das Ziel der Parodontosetherapie ist der entzündungsfreie Zahnhalteapparat. Die Erkrankung kann nur in seltenen Fällen komplett ausgeheilt werden. Mindestens einmal pro Jahr sollte eine professionelle Zahnreinigung durchgeführt werden.
Prothesen werden in der Zahnmedizin als Zahnersatz bezeichnet. Sie dienen als Ersatz für verlorengegangene eigene Zähne. Prothesen sind herausnehmbar und machen Sprechen und Essen wieder ohne Probleme möglich. Auch festsitzende Prothesen und Prothesen für Zahnimplantate werden als Zahnersatz verwendet. Man unterscheidet Teilprothesen und Vollprothesen. Teilprothesen sind herausnehmbare Prothesen, die oftmals im Volksmund auch als „Gebiss“ oder „Zahngebiss“ bezeichnet werden. Hier müssen nur einzelne Zähne bzw. Zahnbereiche ersetzt werden. Die Prothesen werden mit Geschieben oder Klammern befestigt. Sind gar keine Zähne mehr vorhanden, kommt nur noch eine Vollprothese oder die Versorgung mit Implantaten in Frage. Teil- und Vollprothesen sind erheblich preisgünstiger als Implantate.
Mit PZR wird die Professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt bezeichnet. Die professionelle Zahnreinigung umfasst alle Maßnahmen, die für die Reinigung der Zahnoberflächen notwendig sind. Sie zählt zu der zahnmedizinischen Prophylaxe und sollte mindestens einmal im Jahr durchgeführt werden, um hartnäckige Zahnbeläge wie Plaque und Zahnstein zu entfernen. Dies ist mit der herkömmlichen Mundpflege nur schwer realisierbar. Bei der PZR werden die Zähne vom Zahnarzt oder einer Prophylaxefachkraft mechanisch gereinigt. Dies geht über die normale Zahnreinigung hinaus. Es werden Zahnstein und weitere Zahnhartbeläge mit speziellen Reinigungsgeräten entfernt. Anschließend erfolgt eine Politur, die die Zähne glatt macht und die wiederholte Ansiedlung von Ablagerungen erschwert. Mit der professionellen Zahnreinigung wird die Gesunderhaltung der Zähne und des Zahnhalteapparats positiv unterstützt.
Palatinal bedeutet gaumenseitig, den Gaumen betreffen oder gaumenwärts. Der Begriff findet nur im Bereich der Oberkieferzähne Anwendung. Mit Palatinal werden die Innenseiten der Zähne des Oberkiefers, die in Richtung Gaumen weisen, beschrieben. Es handelt sich um eine Richtungsangabe, die in der Zahnmedizin zum Einsatz kommt, wenn die Lage der Zähne zum Gaumen hin benannt werden soll. Der Palatinal-Bügel oder auch Gaumenbügel dient der Entlastung. Es handelt sich hier um ein Verbindungselement zweier Prothesensättel für den Oberkiefer. Bei Teilprothesen gibt es ihn in verschiedenen Größen und Formen. Er sorgt für Lagestabilität und eine Versteifung der Prothesenkonstruktion. So wird die gleichmäßige Kaukraftverteilung auf den Kieferknochen gewährleistet.
Parodontose ist eigentlich ein veralteter bzw. falsch angewandter Begriff. In der Medizin beschreibt die Endung -ose immer eine degenerative Störung eines Gewebes (z.B. Arthrose), während die Endung -itis eine Entzündung bezeichnet. Lange Zeit konnten die Parodontitis hervorrufenden Bakterien in den Zahnfleischtaschen im Labor nicht nachgewiesen werden, weswegen man fälschlicherweise von einer stoffwechselbedingten Störung ausging. Fachlich ist der Begriff Parodontose heute unhaltbar. Korrekt würde er einen nicht-entzündlichen Zahnfleischschwund beschreiben. Dennoch wird man ihn häufig an anderer Stelle hören. Umgangssprachlich bezeichnen viele Laien eine Parodontitis als Parodontose. Auch eine Gingivitis wird gerne fälschlicherweise Parodontose genannt. Aus dem Begriff Paradont lässt sich auch eine Zahnfleischerkrankung, die Parodontose ableiten. Hier kommt es bei Patienten in fortgeschrittenem Alter zu einem Rückgang des Zahnhalteapparates, ohne dass dabei eine Entzündung auftritt. Man spricht hier auch von Zahnbettschwund. Durch den Kieferknochenschwund kann Zahnverlust entstehen.
WurzelhautUnter Paradont oder Paradontium versteht man in der Zahnmedizin ein System, welches alle Gewebe umfasst, die den Zahn im Kieferknochen verankern. Es wird auch als Zahnbett bezeichnet. Zum Paradontium zählen der Kieferknochen, der Wurzelzement und die Wurzelhaut. Paradont ist die Bezeichnung für den Zahnhalteapparat.
Bei den Prämolaren handelt es sich um die zwei Backenzähne, die vor den dritten Backenzähnen stehen. Man nennt sich auch vordere, kleine Backenzähne. Sie sind vergleichbar mit der häufig zweihöckrigen Zahnkrone sowie der geringfügig verschobenen Längsfurche und einfach zu erkennen. Prämolaren haben als weiteres Erkennungszeichen gegabelte Enden mit einer Vertiefung. Molar ist die lateinische Bezeichnung für die Mahlzähne im Kiefer des Menschen. Sie sind für das Zerkleinern von Nahrung zuständig, die mit den Schneidezähnen abgebissen wird. Bei den Molaren (Dentes molares) sind die großen Backenzähne gemeint. Die kleinen Backenzähne sind die Prämolaren.
Der Begriff Plombe beschreibt die Füllung im Zahn. Man spricht häufig bei einer lockeren Zahnfüllung von einer Zahnplombe. Der Ausdruck ist jedoch veraltet. Die lose Plombe ist anfangs nur unangenehm und verursacht keine Schmerzen. Diese stellen sich dann jedoch nach einer gewissen Zeit ein. Daher sollte frühzeitig ein Zahnarzt aufgesucht werden. Ein Großteil der Weltbevölkerung trägt Zahnplomben aus Amalgam im Mund. Das Material ist preiswert und schnell und einfach zu verarbeiten. Darüber hinaus halten Amalgamfüllungen lange. Amalgam enthält das Schwermetall Quecksilber und ist aufgrund seiner toxischen Wirkung in die Kritik geraten. Bisher konnten Gesundheitsschäden durch Amalgamfüllungen nicht eindeutig nachgewiesen werden.
Ein Provisorium ist in der Zahnmedizin ein zeitweiliger Zahnersatz, der dem Patienten bis zur Fertigstellung des eigentlichen Zahnersatzes eingesetzt wird. Dies geschieht aus dem Grund, um eine Wanderung der übrigen Zähne in die Zahnlücke zu vermeiden. Provisorien dienen auch als Schutz des Zahnes, wenn dieser beispielsweise für Zahnersatz wie Zahnbrücken vorbereitet wurde. Interimszahnersatz dient häufig als Langzeitprovisorium. Es kommen häufig festsitzende Langzeitprovisorien für Zahnbrücken oder Kronen zum Einsatz, die im Labor angefertigt werden. Das Provisorium besteht in der Regel aus metallgestütztem oder gefrästem CAD/CAM-Kunststoff. Auch hier wird verhindert, dass die noch bestehenden Nachbarzähne in die Zahnlücke wandern. Darüber hinaus wird der Zahn nach der Präparation geschützt.
Parodontosis leitet sich vom Begriff Parodontium ab, welches ins Deutsche übersetzt Zahnhalteapparat oder Zahnbett bedeutet. Parodontosis ist eine Erkrankung des Zahnhalteapparates. Die Krankheit erfolgt schleichend und nicht entzündlich. Das Zahnbett wird jedoch immer weiter geschädigt und es kommt zur Lockerung der Zähne. Im schlimmsten Fall droht Zahnverlust. Durch den nicht entzündlichen Verlauf der Parodontosis wird diese oft erst spät bemerkt. Nach und nach werden die Zahnwurzeln jedoch sichtbar und auch Temperatur- und Berührungsempfindlichkeiten treten an den Zahnhälsen auf. Die Ursachen können schlechte Zahnfüllungen sowie Fehlbiss, Zahnstein oder schlecht sitzender Zahnersatz sein.
Plaque ist Zahnbelag, der sich auf den Zähnen anlagert. Dieser setzt sich aus Nahrungs- und Stoffwechselbestandteilen, Speichel und Bakterien zusammen. Die Plaque ist gut zu spüren, wenn man mit der Zunge über die Zähne gleitet. Diese fühlen sich dann rau und uneben an. Zahnbelag ist ein biologischer Film, der besonders an schwer erreichbaren Stellen zwischen den Zähnen vorkommt. Plaquefreie Zähne zu behalten ist oftmals schwierig. Angelagerte Plaque begünstigt Karies und Zahnfleischerkrankungen. Neben einer sorgfältigen Mundhygiene sollten betroffene Patienten ein bis zwei Mal im Jahr eine professionelle Zahnreinigung vom Zahnarzt durchführen lassen. Dieser entfernt dann mit speziellen Gerätschaften auch die hartnäckigeren Plaque-Ablagerungen.
Q
Quecksilber ist ein silberweißes, glänzendes Metall, welches hoch toxisch ist und als einzige Metallart bei normaler Temperatur in flüssigem Zustand verbleibt. Egal in welcher Form, ob als Quecksilberdampf oder elementares Quecksilber, das Metall bleibt immer gesundheitsschädlich. Bei elementarem Quecksilber handelt es sich um die verdampfbarste Metallform. Es gibt bereits bei Zimmertemperatur oder leichter Bewegung Dämpfe ab. In der Zahnheilkunde kommt elementares Quecksilber für die Herstellung von Amalgamfüllungen zur Verwendung. Hier beschränkt sich das toxische Potential auf den Quecksilberdampf. Gesundheitliche Schäden durch Quecksilber bzw. Amalgamfüllungen konnten zwar bisher wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden, jedoch ist diese Art der Zahnfüllungen heute umstritten.
Mit dem Quicktest wird die Blutgerinnungsfähigkeit bzw. die Blutgerinnungsgrößen getestet. Normal ist ein Quickwert im Bereich von 80 und 130 Prozent. Dieser Wert wird bei 99 Prozent der gesunden Menschen ohne medikamentöse Behandlung erreicht. Patienten mit Blutgerinnungsstörungen, etwa nach einem Herzinfarkt oder Schlaganfall, die den Blutverdünner Marcumar einnehmen, müssen den Quicktest alle drei bis fünf Wochen bei ihrem Hausarzt wiederholen. Da das Blut bei Marcumar-Patienten verdünnt wird, ist auch die Blutgerinnung herabgesetzt. Bei Verletzungen kann der Patient daher lange nachbluten. Deshalb ist es wichtig, dass Betroffene vor einer Zahnarztbehandlung den Zahnarzt auf die Einnahme von Blutverdünnern hinweisen. Der Quicktest-Ausweis des Patienten gibt dem Zahnarzt Aufschluss über die Blutgerinnungswerte.
R
Bei einer Resektion wird der Teil eines Gewebes entfernt. In der Zahnmedizin ist die Wurzelspitzenresektion gemeint. Bei diesem Eingriff entfernt der Zahnarzt die Spitze der Wurzel mit dem Ziel, den Zahn zu erhalten. Die Wurzelspitzenresektion ist eine recht aufwendige Operation, die für den Patienten eine hohe Belastung darstellt. Aus diesem Grund wird sie überwiegend im Frontbereich des Gebisses durchgeführt, um den Zahn im sichtbaren Bereich des Kiefers nicht ziehen zu müssen. Hat sich die Zahnwurzel entzündet, kann der Entzündungsherd auf den Kiefer übergreifen und starke Beschwerden hervorrufen. Auch eine Parodontitis, eine Zerstörung der Wurzel aufgrund eines Unfalls oder Anomalien können Indikationen für eine Resektion sein. Der Zahnarzt öffnet den Kiefer und entfernt den unteren Teil der Wurzel. Anschließend wird der offene Zahn durch eine Wurzelfüllung verschlossen.
In der Zahnmedizin kommen Retraktionsfäden oder -ringe zum Einsatz, wenn störendes Zahnfleisch zurückgedrängt oder eine Zahnfleischblutung gestillt werden soll. Es handelt sich um getränkte Fäden aus Baumwolle, mit denen das Zahnfleisch vorübergehend zurückgedrängt wird, bevor eine Abformung des präparierten Zahnstumpfes genommen wird. So wird die unter dem Zahnfleisch liegende Präparationsgrenze darstellbar. Zahnärzte benutzen Retraktionsfäden zur Füllungstherapie bei Zähnen, bei denen das Zahnfleisch das zu behandelnde Loch (Kavität) bedeckt. Die Fäden werden vorher in einer speziellen, aluminiumsalzhaltigen Lösung getränkt. Retraktionsringe kommen bei bestehenden Blutungen aus der Zahnfleischtasche zum Einsatz und dienen dort der Blutstillung.
Eine „Retrograde Wurzelfüllung“ wird in der Zahnmedizin durchgeführt, wenn ein Restzahn von der Wurzelseite her mit einer Füllung versehen werden soll. Bei einem abgestorbenen Zahnnerv ist nicht zwangsläufig der ganze Zahn unrettbar verloren. Mit einer Wurzelfüllung und einer Wurzelkanalbehandlung ist der Erhalt des Zahnes möglich. Die „Retrograde Wurzelfüllung“ ist eine chirurgische Maßnahme. Wenn der Wurzelkanal nicht von der Zahnkrone aus verschlossen werden kann, versucht der Zahnarzt dies von der Zahnwurzel her oder von unten. Mit der retrograden Wurzelfüllung und der damit verbundenen Wurzelspitzenresektion ergreift er die letztmögliche Maßnahme, um den Zahn zu erhalten.
Mit radikulär ist in der Zahnmedizin „von der Zahnwurzel ausgehend“, „die Zahnwurzel betreffend“ oder „zur Wurzel gehörig“ gemeint. Darüber hinaus bedeutet radikulär „um die Zahnwurzel herum“, welches auch die Spinalnerven mit einbezieht. Mit interradikulär wird der Bereich zwischen den Zahnwurzeln bezeichnet. Bei einer Radikulitis kommt es zu Schmerzen, die von der Nervenwurzel (radikulär) ausgehen. Bei einem Radikulärsyndrom breiten sich die Schmerzen im Bereich um die Nervenwurzel aus. Es kommt zu ausstrahlenden Schmerzen im Zahnwurzelbereich. Radikuläre Zysten zeigen sich in entzündeten Wurzelspitzen und treten in der Regel bei bereits kranken Zähnen auf. Häufig ist hier bereits die Pulpa abgestorben und der Zahn bereits tot.
Radix (Radix dentis) ist die Bezeichnung für die Zahnwurzel. Diese gehört zum nicht sichtbaren Teil des Zahnes unterhalb der Zahnkrone und ist im Zahnfach des Kieferknochens befestigt. Dort wird es mit den Sharpey-Fasern der Wurzelhaut sowie dem Wurzelzement fixiert. Den Übergang zwischen Zahnkrone und Zahnwurzel nennt man Zahnhals. Die Wurzel wird vom Wurzelzement und der Zahnwurzelhaut bedeckt. Der Radix hat die Aufgabe die Zähne im Kiefer zu verankern. Die Zahnwurzel besteht aus einer Zement-Ummantelung und aus Dentin. Dieser Zahnzement ähnelt knochenartigem Gewebe und umgibt die gesamte Wurzel. Zahnwurzeln können einwurzelig (Schneidezähne) oder zweiwurzelig (untere Backenzähne) sein. Die oberen Backenzähne sind dreiwurzelig. Bei den Weisheitszähnen ist die Anzahl der Wurzeln unregelmäßig.
Retrusion ist die Bezeichnung für zurückstehende Zähne. Es handelt sich hier um eine vom Normalzustand abweichende Zahnstellung bzw. Gebissanomalie. Zähne können sich im Gebiss drehen, kippen oder sich am falschen Platz befinden. Zahnstellungsabweichungen wie die Retrusion können genetisch bedingt sein. Aber auch wenn die Milchzähne zu früh verloren gegangen sind, kann es zur Rückverlagerung der Zähne kommen. Die Milchzähne haben eine Platzhalterfunktion, die wichtig für die späteren bleibenden Zähne ist. Wenn Unter- und Oberkiefer nicht zusammenpassen, sind Karies und Kieferprobleme häufig die Folge. Fehlstellungen der Zähne können vom Kieferorthopäden mit Apparaturen wie etwa Zahnspangen korrigiert werden.
Als Replantation wird in der Zahnheilkunde das Zurückverpflanzen eines ausgeschlagenen Zahnes verstanden. Es kann aufgrund eines Unfalls zu einem Zahnverlust kommen, die eine Replantation notwendig macht. Hier wird dann der ausgeschlagene Zahn wieder eingepflanzt. Bei einem operativen Eingriff wird der abgetrennte Zahn wieder mit dem Körper verbunden und erhält so seine Funktionalität zurück. Die Replantation eines Zahnes sollte so schnell wie möglich erfolgen. Je kürzer sich der Zahn außerhalb des Mundraumes befindet, umso besser sind die Einheilungschancen. Beim Replantieren eines Zahnes erfolgt eine Schienung, die es ermöglicht, dass der Zahn in seinem Knochenfach verankert bleibt.
Unter Rezession wird in der Zahnmedizin der Rückgang des Zahnfleisches bezeichnet, wobei jedoch keine Entzündungssymptome auftreten. Rezessionen entstehen durch das Schrubben der Zähne. Mit einer gingivalen Rezession sind freiliegende Zahnhälse gemeint, die meist an einzelnen Zähnen isoliert auftreten, jedoch keine Entzündungen aufweisen. Rezessionen sind entzündungs- und bakterienfreie Prozesse, die Zahnfleischschwund bzw. Zahnfleischrückgang auslösen. Eine Gingiva-Rezession tritt häufig an der Wangenseite oder der Mundinnenraumseite auf. Bei parodontalen Rezessionen kommt es neben dem Zahnfleischrückgang auch zum Abbau des Zahnfachknochens. Die altersbedingte Zahnabnutzung nennt man gingivale Rezession. Für die Tiefe und Breite der Rezessionsstelle, an der Paradontitis den Zahnfleischrückgang veranlasst hat und für die Größe der freiliegenden Wurzelflächen gibt es spezielle Rezessionsklassen. Diese helfen dem Zahnarzt, den Erkrankungsstand genau zu bestimmen.
Ein Röntgenpass ist ein Dokument, welches alle erfolgten Röntgenuntersuchungen eines Patienten auflistet. Seit Erneuerung der Röntgenverordnung ist diese spezielle Dokumentationspflicht vorgeschrieben. Der Röntgenpass enthält beispielsweise Aufzeichnungen über das Bestrahlungsdatum, den Befund und die bestrahlten Körperteile des Patienten. Anhand des Röntgenpasses haben Ärzte einen Überblick über die bereits durchgeführten Röntgenuntersuchungen des Patienten. So werden Doppeluntersuchungen ausgeschlossen und das Strahlungsrisiko verringert sich. Darüber hinaus wird der Abgleich und Austausch bereits gefertigter Röntgenaufnahmen für die verschiedenen behandelnden Ärzte vereinfacht. Unabhängig vom Röntgenpass schreibt die Röntgenverordnung vor, dass die Röntgenuntersuchung in der Arztpraxis dokumentiert wird.
Ein Reizfibrom ist eine gutartige Wucherung an der Mundschleimhaut, die entweder von Entzündungen oder von wiederholter mechanischer Belastung hervorgerufen wird. Häufig sind die Innenseiten der Wangen betroffen, Reizfibrome können aber auch an anderen Stellen der Schleimhaut auftreten. Die häufigste Ursache sind Prothesen oder scharfe Kanten von Zahnersatz oder auch natürlichen Zähnen, die immer wieder mit derselben Stelle der Schleimhaut in Berührung kommen. Ein Arzt entfernt das Reizfibrom chirurgisch unter lokaler Betäubung. Dies gilt als harmloser Eingriff. Das entnommene Gewebe wird zusätzlich im Labor untersucht, um eine maligne Ursache auszuschließen. Die Ursache des Reizfibroms (Prothese, etc.) muss dringend eliminiert bzw. angepasst werden, da es sonst immer wieder auftreten kann.
Die Bezeichnung Retrognathie gilt in der Zahnheilkunde für Ober- und Unterkiefer. Bei einer maxillären Retrognathie ist der Oberkiefer nach hinten verlagert. Der Oberkieferkörper ist verkleinert. Bei einer mandibulären Retrognathie liegt eine Rückverlagerung des Unterkiefers vor. Der Unterkiefer ist hier verkürzt. Man spricht auch von einem „Fliehenden Kinn“. Auch im Schlaf kommt es häufig zu einer mandibulären Retrognathie. Wenn der Mensch schläft, entspannen sich die Muskeln. So auch im Gesichts- und Kopfbereich. Der Mund öffnet sich und der Unterkiefer wird leicht nach hinten verlagert. Fällt diese Rückverlagerung zu stark aus, verengen sich die Atemwege und die Atmung wird blockiert. Der Mensch schnarcht und kann eine Schlafapnoe entwickeln.
S
Scaling hat in der Zahnmedizin die Bedeutung des Abkratzens von Zahnstein bzw. Plaque. Scaling heißt übersetzt „Abkratzen“. Es handelt sich um eine Oberflächenreinigung der Zähne und erfolgt mit speziellen Instrumenten. In modernen Zahnarztpraxen kommen Geräte auf Ultraschallbasis zum Einsatz. Beim Scaling-Verfahren werden Zahnbeläge wie Zahnstein, Flecken und weiche Ablagerungen der Zähne entfernt. Das Scaling-Verfahren ist Teil der professionellen Zahnreinigung beim Zahnarzt. Bei regelmäßiger Durchführung, empfohlen wird einmal jährlich, kann durch die Zahnsteinentfernung dentalen Erkrankungen vorgebeugt werden. Das Scaling hilft dabei, die Mund- und Zahngesundheit zu erhalten.
Mit Schleifen ist ein spanabtragender Vorgang gemeint, bei dem mit Hilfe von Schleifmitteln fast fertiggestellte Werkstücke abschließend geformt werden. Durch den Schleifvorgang wird die Rauigkeit der Oberfläche entfernt, wobei die Korngröße des Schleifmittels bei jedem weiteren Schleifvorgang vermindert wird. Unter Schleifen versteht man in der Zahnmedizin das Abtragen von Zahnhartsubstanz mit rotierenden Gerätschaften. Für Zahnersatz wie Zahnbrücken werden die gesunden Zähne neben der Zahnlücke als Befestigungszähne abgeschliffen. So kann die Brücke auf den so genannten Pfeilerzähnen zementiert werden. Hier hat das Schleifen die Bezeichnung „Präparation“. Die Zähne werden für den Zahnersatz vorbereitet.
Unter Sinuslift versteht man den Knochenaufbau des Kieferknochens (Augmentation). Es gibt dafür verschiedene chirurgische Varianten. Altersbedingt kann es aufgrund eines Zahnverlustes zum Abbau von Kieferknochen kommen. Für die Versorgung mit Zahnersatz ist dann häufig ein Knochenaufbau notwendig, um beispielsweise Implantaten oder anderem Zahnersatz idealen Halt zu geben. Beim internen Sinuslift handelt es sich um einen minimalinvasiven operativen Eingriff, bei dem der Kieferhöhlenboden nur gering angehoben wird, um einen Zugang durch den Bohrkanal des Zahnimplantates zu schaffen. Diese Methode kommt bei geringem Kieferknochenschwund in Betracht. Auch der externe Sinuslift erfolgt minimalinvasiv. Hier wird der Kieferhöhlenboden jedoch in größerem Umfang angehoben und erhält einen Zugang von der Seite aus. Hiermit soll das vertikale Knochenangebot verbessert werden.
Sigmatismus ist das Fremdwort für Lispeln. Hierbei handelt es sich um eine Sprachstörung, bei der die S-Laute fehlerhaft ausgesprochen werden. Im Normalfall erfolgt die Bildung des Konsonanten „s“ mit der Zunge hinter den Zähnen am Zahnfach. Beim Sigmatismus dentalis wird es an bzw. zwischen den Zähnen gebildet. Dadurch entsteht das gelispelte „s“, welches dem englischen „th“ ähnelt. Im Deutschen wird neben dem Laut „s“ auch häufig der Laut „z“ gelispelt. Auch ein Lispeln am Gaumen kommt vor. Dabei wird der Luftstrom manchmal komplett von der Zunge gestoppt und der Reibelaut endet abrupt. Dadurch kommt es zu einer unverständlichen Aussprache, welche auch als Nuscheln bezeichnet wird.
Mit Subgingival wird der Bereich unterhalb des Zahnfleischsaumes oder auch die Zahnfleischtasche bezeichnet. Gingiva ist der lateinische Begriff für das gesunde Zahnfleisch. Zahnsteinablagerungen können subgingival, also unter dem Zahnfleischrand auftreten. Sie haften an den Oberflächen der Zahnwurzeln an und werden in der zahnärztlichen Fachsprache „Konkremente“ genannt. Der subgingivale Zahnstein enthält Mineralien (Konkremente), die in der Zahnfleischtasche oder auf der Wurzeloberfläche fest anhaften. Der Biofilm aus Plaque oder Zahnbelag kann so leicht in die Zahnfleischtaschen wandern und dort Bakterien ansiedeln. Die Folge ist eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis), die wiederum eine Parodontose nach sich ziehen kann.
Unter Sedierung oder Sedation versteht man das Abdämpfen von Schmerzen. Der Zahnarzt setzt ein Sedativum bei ängstlichen Patienten während der Behandlung zur Beruhigung ein. Orale Sedativa beruhigen das zentrale Nervensystem und sorgen für eine Verlangsamung der Psychomotorik. Auch die Wahrnehmung von Emotionen und äußeren Einflüssen wird vermindert. Für die Sedierung werden bestimmte Arzneimittel (Pharmaka) verwendet. Diese beruhigen den Patienten, ersetzen jedoch nicht die Lokalanästhesie. Die Sedierung ist schmerzfrei und daher bei den Patienten sehr beliebt. Darüber hinaus sind diese Medikamente kostengünstig. Wird die Sedierung korrekt durchgeführt, entstehen so gut wie keine Nebenwirkungen.
Unter Satellitenimplantaten versteht man in der Zahnheilkunde kleine Knochenschrauben, die aus Titan hergestellt werden. Sie werden wie Zahnimplantate im Kieferknochen verankert. Das Satellitenimplantat ist ein sofort belastbares Implantat. Es kann also am Tag der Implantatversorgung direkt belastet werden. Es handelt sich um ein zahnwurzelförmiges Implantat, welches häufig auch für Langzeitprovisorien verwendet wird. Zahnprothesen können sofort auf dem Satellitenimplantat befestigt werden. So ist auch in schwierigen Fällen eine Behandlung möglich. Mit Satellitenimplantaten kann der Patient im Gegensatz zu konventionellen Zahnimplantaten schneller wieder kauen. Dies ist auf die Mikroplatten zurückzuführen, die unterhalb des Zahnfleisches dem Zahnersatz zusätzlichen Halt geben.
Die Sharpey-Fasern gehören zur Zahnwurzelhaut (Desmodont) und bestehen aus Kollagen bzw. kollagenen Fasern. Diese sind nicht nur mit dem Wurzelzement der Zahnwurzel, sondern auch mit dem Zahnfach (Alveole) des Kieferknochens verwachsen. Sharpey-Fasern entspringen der Knochenhaut (Periost) und sind in ruhiger Stellung wellenförmig. Bei Belastungen straffen sie sich und federn so den Zahn im Gebiss ab. Im Knochen-Sehnen-Übergang sind die Sharpey-Fasern für die Vermittlung der Kraftübertragung zuständig, die über die Anheftungsstellen des Knochens zu den Sehnen und Bändern laufen. Sharpey-Fasern sind elastisch und dämpfen die übertragenen Kräfte auf den Zahn. Beim Fehlen von Sharpey-Fasern würde die Federung ausbleiben und Knochenabbau wäre die Folge.
Unter der Stillmann-Technik versteht man eine vertikale Technik beim Zähneputzen. Diese wird von Zahnärzten empfohlen, wenn ein Patient zum Beispiel unter Zahnfleischschwund leidet. Aber auch für Menschen mit gesundem Zahnbett bzw. Zahnhalteapparat bietet sich die Putztechnik an, um Zahnfleischrückgang und empfindliche Zahnhälse zu vermeiden. Bei der Stillmann-Technik ist die Zahnbürste im 45-Grad-Winkel anzusetzen und mit geringem Druck über Zahnfleisch und Zähne zu wischen. Die Bewegung erfolgt senkrecht Richtung Kaufläche bzw. Schneidekante des Zahnes. Es wird immer von rot (Zahnfleisch) nach weiß (Zahnspitze) gewischt. Die Kauflächen sind mit einer Hin- und Herbewegung zu reinigen. Die Stillmann-Technik wird auch als Auswischmethode bezeichnet. Die Rüttelbewegung beim Zähneputzen entfällt hier. Bei der erweiterten Stillmann-Technik darf gerüttelt werden (ähnlich der Bass-Technik), was jedoch eine gewisse Geschicklichkeit voraussetzt.
Bei der Stomatitis handelt es sich um eine Entzündung der Mundschleimhaut – auch Mundfäule oder Mundschleimhautentzündung genannt – die durch Viren hervorgerufen wird. Das auslösende Virus ist das verbreitete Herpes Virus und verursacht Bläschen in der Mundhöhle. Diese Infektionskrankheit ist hoch ansteckend und hat einen meist sehr schmerzhaften Verlauf. Kinder unter drei Jahren und ältere Menschen sind häufiger betroffen als Erwachsene. Stomatitis äußert sich zu Beginn mit Symptomen, wie bei anderen viralen Infekten, beispielsweise Fieber und Unwohlsein. Das Zahnfleisch schwillt an und auf Zunge, Gaumen und Zahnfleisch bilden sich kleine Bläschen, die aufplatzen und Geschwüre verursachen. Die Krankheit hält in der Regel für zwei bis drei Wochen an, danach klingen die Beschwerden ab. Wer diese Infektion ein Mal hatte, ist dann ein Leben lang immun. Eine ärztliche Aufsicht während der Erkrankung ist dringend zu empfehlen.
T
Eine Teilkrone dient als Zahnersatz. Mit dem Einsatz von Teilkronen kann ein größerer Anteil gesunder Zahnsubstanz erhalten bleiben. Die Teilkrone bedeckt die natürliche Zahnkrone nur teilweise. Im Gegensatz zur Verblendkrone muss bei dieser Kronenform nicht so viel gesunde Zahnsubstanz geopfert werden. Dafür ist die Herstellung von Teilkronen aufwändiger. Teilkronen eignen sich, wenn der Defekt am Zahn nicht so groß ist und die Zähne allgemein im guten Zustand sind, eine einfache Zahnfüllung jedoch nicht mehr ausreicht. Nicht geeignet ist eine Teilkrone in einem kariesanfälligen Gebiss oder bei parodontalen Krankheiten des Gebisses. Je nach bedeckter Zahnfläche unterscheidet man Teilkronen in Halb- und Dreiviertelkronen.
Eine Teilprothese ist ein Zahnersatz für ein Kiefer, in dem noch natürliche Zähne vorhanden sind. Sie besteht aus einer Kunststoffbasis in der Farbe des Zahnfleischs, in dem die fehlenden Zähne sitzen. Eine Teilprothese kann herausnehmbar oder festsitzend sein. Sie wird im Kiefer mit Hilfe von Metallklammern, Geschieben oder Teleskopkronen an den noch verbliebenen Zähnen befestigt. Auch eine Aufhängung an Implantaten ist möglich. Ist eine Teilprothese an einem der verbliebenen Zähne aufgehängt, so spricht man von einem Ankerzahn. Diese werden natürlich durch die Teilprothese belastet, egal welches Aufhängeelement man wählt. Mit der Zeit kommt es also zu weiterem Zahnverlust. Diese Problematik kann vermieden werden, wenn die Teilprothese von Beginn an von Implantaten getragen wird.
Die Teleskopkrone wird für die Befestigung von herausnehmbarem Zahnersatz eingesetzt. Sie besteht aus einer Aussen- und einer Innenkrone. Es handelt sich hier um eine Doppelkrone, die sich aus einer Primärkrone als Innenteleskop sowie einer Sekundärkrone als Aussenteleskop zusammensetzt. Teleskopkronen sind Weiterentwicklungen von Konuskronen und anderer Kronenarten. Auf den Zahnstumpf wird eine dünne Metallhülse aufgesetzt, die häufig aus Titanlegierungen oder Hochgold besteht. Auf dieser Metallhülse steckt dann die Außenkrone, die über eine feste Verbindung zum herausnehmbaren Zahnersatz verfügt. Die Teleskopkrone wird direkt auf den Zahn gesetzt und dient dort als Schutz. Darüber sitzt die zweite Metallkrone, die mit einer Verblendung aus Kunststoff versehen ist.
Die Temporomandibuläre Dysfunktion oder auch TMD ist eine Erkrankung des Kauapparates. Es handelt sich hier um eine komplexe Erkrankung, die sich durch Fehl- und Funktionsstörungen im Kiefergelenk äußert. Es kommt zu Schmerzen im Kiefer, wobei sogar knackende Geräusche auftreten können. Darüber hinaus ist eine eingeschränkte Mundöffnung oftmals Folge der temporomandibulären Dysfunktion. Um die Temporomandibuläre Dysfunktion zu diagnostizieren, führt der Kieferorthopäde eine Funktionsanalyse bei seinem Patienten durch. Die Ursachen der Erkrankung können Fehlfunktionen des Kauorgans sein. Dazu zählen Verletzungen oder Störungen der Verzahnung wie beispielsweise zu hohe Zahnfüllungen. Auch Zähneknirschen und Stress können Auslöser von TMD sein. Stehen die Zähne nicht gerade zueinander, ist ein idealer Biss nicht möglich.
TMD bezeichnet die temporomandibuläre Dysfunktion. Es handelt sich hier um eine krankhafte Störung des Kiefergelenks, bei der die Verbindung von Unter- und Oberkiefer gestört ist. Das Kiefergelenk als komplexes Gelenk ermöglicht Seitwärts-, Vorwärts- und Rückwärtsbewegungen des Unterkiefers. Wenn dieses komplizierte System aus Knochen, Knorpeln, Muskeln und Bändern nicht einwandfrei funktioniert, führt dies zur Kiefergelenksstörung. Die TMD ist häufig nur sehr schwierig festzustellen. Sie äußert sich meistens durch ein Klicken oder Ploppen im Gelenk. Aber auch das Gefühl eines vorübergehenden Verhakens des Kiefers ist möglich. Weitere Symptome sind Schmerzen und Beschwerden im Kiefer oder an den Kiefermuskeln. Auch Kopfschmerzen sowie ausstrahlende Schmerzen in Ohren, Augen oder Schulter kommen vor. Gähnen und Kauen verursacht ebenfalls Schmerzen und das Kiefergelenk lässt sich nur eingeschränkt bewegen.
Der Trigeminusnerv hat seinen Namen aufgrund seiner Teilung in die drei Verzweigungen: Oberkierferast, Unterkieferast und Augenast. Er ist der fünfte von insgesamt zwölf Hirnnerven. Der Trigeminusnerv hat viele Funktionen. Dazu zählt die Versorgung der Wangenschleimhaut, des vorderen Zungenbereichs, des Mundbodens, der Kaumuskulatur, der Zähne im Unterkiefer sowie der Haut im Schläfen- und Kinnbereich. Im Kieferbereich ist der Trigeminusnerv oder auch Drillingsnerv genannt, äußerst wichtig, denn er beinhaltet motorische und sensible Fasern, die in weite Teile des Kopfes reichen. Schmerzen des Trigeminusnerves gehören zu den stärksten Schmerzen und treten scharf und stechend auf. Es kommt zu Schmerzen im kompletten Gesichtsbereich, auch die Zähne sind häufig betroffen.
Die Teleskopbrücke ist eine herausnehmbare Zahnbrücke, die an Pfeilerzähnen aufgehängt wird. Diese sind mit einer Teleskopkrone bestückt. Das bedeutet, dass der Zahn eine Innen- und Außenkrone hat. Die Außenkrone ist fest mit der Teleskopbrücke verbunden. Somit ist der Zahn mit und ohne aufgesetzter Brücke belastbar. In ihrer Ästhetik ist die Teleskopbrücke wesentlich ansprechender als eine Teilprothese. Sie ist in Funktion und Komfort beinahe mit einem festsitzenden Zahnersatz zu vergleichen. Allerdings kommt die Teleskopbrücke aufgrund dieser Vorteile auch mit einem entsprechenden Preis. Eingesetzt wird sie vor allem, wenn nur noch wenige natürliche Zähne vorhanden sind und diese der Dauerbelastung einer festsitzenden Brücke nicht gewachsen sind.
Der Transversalbügel ist ein Teil einer Zahnprothese im Oberkiefer. Er besteht aus Edelstahl und verbindet über das Gaumendach hinweg die Sättel zu beiden Seiten, um ihnen Stabilität zu verleihen. Er wird also nur bei Teilprothesen verwendet. Ein ähnliches Konstrukt bei Unterkieferprothesen nennt sich Sublingualbügel. Eine Teilprothese, also ein herausnehmbarer Zahnersatz, kommt bei mehreren Szenarien in Frage: Wenn keine Trägerzähne für Brücken mehr vorhanden sind oder auch wenn andere Zahnersatze finanziell nicht tragbar sind. Sollte in so einem Fall eine Teilprothese auf beiden Seiten des Oberkiefers benötigt werden, dann werden diese mit einem Transversalbügel gestützt. Er wird an jeden Patienten individuell angepasst, also frisch gegossen.
Trepanation leitet sich aus dem französischen trépan ab und bedeutet „Bohrer“ oder „bohren“. In der Medizin werden damit chirurgische Eingriffe beschrieben. Hier ist das mechanische Öffnen knöcherner oder anderweitig umschlossener Räume gemeint. Bei einer Trepanation eröffnet der Zahnarzt durch Aufbohren die Knochenhöhle im Bereich der Wurzelspitze. Dazu verwendet er eine runde Fräse, um beispielsweise den Sekretstau, der während einer Parodontitis auftritt, aus dem Entzündungsbereich zu entfernen. Unter Trepanation versteht man in der allgemeinen Medizin auch die operative Öffnung des Schädels.
Bei einer Trigeminusneuralgie treten anfallartig starke Gesichtsschmerzen auf. Diese entstehen in den Versorgungsbereichen des Trigeminusnervs. Meistens ist nur eine Gesichtshälfte betroffen. Die Schmerzen können mehrere Minuten andauern und kommen häufig ganz spontan. Ursachen können verschiedene äußere Einflüsse sein wie zum Beispiel Reizung durch Kälte, Sprechen, Kauen oder Reizungen der Gesichtshaut. Der Trigeminusnerv ist ein dreigeteilter Nerv, der aus drei Hauptästen besteht. Er verfügt über motorische, sensible Fasern, die das Tiefen- und Oberflächengefühl vermitteln. Dies geschieht von der Haut ausgehend von der Stirn bis hin zum Kinn sowie vom Auge bis zu den Nasenhöhlen- und Mundhöhlenschleimhäuten. Der Trigeminus versorgt ebenso die Kaumuskulatur. Bei einer Trigeminusneuralgie kommt es zu schlagartigen, elektrisierenden Schmerzzuständen.
U
Als Ulektomie wird die chirurgische Entfernung von Zahnfleisch bezeichnet. Dies erfolgt bei krankhaften Wucherungen, bei Fehlstellung oder auch störender Wuchsform. Eine Ulektomie kann medizinische aber auch ästhetische Gründe haben. Ein tief sitzendes Lippenbändchen stört beispielsweise viele Patienten in ihrer Bewegungsfreiheit und wird oftmals chirurgisch entfernt. Je nachdem welches Gewebe und wieviel davon entfernt wird, kann die Operation mit einem Skalpell oder mit Laser erfolgen. In der Regel reicht dazu eine örtliche Betäubung. Der Heilungsprozess nimmt in etwa eine Woche in Anspruch. Dabei sollte der Mund mit einem vom Zahnarzt verschrieben Mittel gespült und auf heiße Speisen und Getränke verzichtet werden.
In der Zahnmedizin hat die Unterfüllung die Funktion einer Schutzschicht. Sie wird am Boden der vorbereiteten Kavität angebracht und schützt die eigentliche Füllung vor Bakterien oder thermischen sowie chemischen Reizungen. Die Schutzschicht wird bei Gold- und Amalgamfüllungen benötigt. Sie mildert die Wärme- und Kälteempfindlichkeit deutlich oder beseitigt sie sogar ganz. Die Unterfüllung stellt hier eine isolierende Schutzschicht für den Zahnnerv dar. Es kommt häufig zu thermischen Reizen durch kalte oder heiße Getränke bzw. Nahrungsmittel, die Schmerzen an den Zähnen verursachen.
Bei einer Kunststoffprothese kann das Problem auftreten, dass diese nicht mehr perfekt im Kiefer sitzt, weil dieser sich mit der Zeit verändert hat. In diesen Fällen wird die Prothese mit neuem Kunststoffmaterial unterfüttert bzw. ausgebessert. Man spricht auch von Prothesenunterfütterung. Schlecht sitzende Prothesen werden mit Hilfe des Unterfütterungssystems wieder genau angepasst. Dazu wird ein spezielles Material auf den Kiefer aufgetragen. Veränderte Kieferbedingungen werden dabei bei der Unterfütterung berücksichtigt. Durch das Unterfütterungsmaterial wird die notwendige Saugwirkung verbessert und die Prothese erhält wieder festen Halt im Kiefer. Die Prothese wackelt nach einer Unterfütterung nicht mehr und auch die Verwendung von Haftcreme ist nicht mehr notwendig.
Um Positionen und Lagebeziehungen innerhalb des Gebisses zu beschreiben, gibt es unterschiedliche Bezeichnungen. Als unilateral wird dabei jener Bereich beschrieben, der nur eine einzige Seite betrifft. Das Wort alleine sagt allerdings nicht aus, ob damit die rechte oder linke Seite gemeint ist. Ähnliche Begriffe sind unimaxillär (entweder Oberkiefer oder Unterkiefer) und bimaxillär (beide Kiefer betreffend). Als unilateral bezeichnet man Implantate oder Prothesen, die nur auf einer Seite des Gebisses zum Einsatz kommen. Ebenso können kieferorthopädische oder chirurgische Eingriffe sowie Zahnsanierungen unilateral erfolgen. Auch zur Lagebezeichnung von Fehlstellungen oder Erkrankungen wird der Begriff angewandt.
Da der Unterkiefer der einzige frei bewegliche Teil des Gebisses ist, werden Positionen und Lagebeziehungen immer mit Bezug darauf bezeichnet. Unimaxillär bedeutet, dass es beide Kiefer gleichermaßen betrifft. Der Begriff alleine sagt allerdings nicht aus, ob es sich um den Oberkiefer oder den Unterkiefer handelt. Ähnliche Begriffe sind bimaxillär (beide Kiefer betreffend) und unilateral (rechte oder linke Kieferhälfte). Unimaxillär kann zum Beispiel eine Fehlstellung oder eine Erkrankung auftreten. Auch kieferorthopädische und chirurgische Eingriffe, die nur ein Kiefer betreffen, oder Prothesen und Geräte, die nur im Ober- oder Unterkiefer zur Anwendung kommen, werden als unimaxillär bezeichnet.
Unter unsichtbarer Zahnkorrektur versteht man in der Kieferorthopädie beispielsweise die durchsichtige bzw. unsichtbare Zahnspange. Diese hat das Aussehen einer durchsichtigen Knirscherschiene. Erwachsene sollen so ohne unschöne Bänder, Drähte und Bügel ein perfektes Lächeln erhalten. Mit Hilfe der modernen Computertechnologie ist es möglich, herausnehmbare, metallfreie und unsichtbare Zahnspangen anzufertigen. Lingual bedeutet zungenseitig. Bei der Lingualtechnik werden Fehlstellungen der Zähne mit festen Zahnspangen korrigiert, in dem sie auf die Innenseite der Zähne, also zur Zunge hin, befestigt werden. Die Zahnspange ist bei dieser Technik nicht sichtbar. Auch stark ausgeprägte Zahnfehlstellungen können damit gerichtet werden.
Unter Ultraschall versteht man Schallwellen, die über Frequenzen über 20.000 Hertz verfügen und in der Zahnheilkunde für die Entfernung hartnäckiger Zahnbeläge zum Einsatz kommt. Mit Ultraschall ist der Schall gemeint, der sich oberhalb der menschlichen Hörgrenze von 20 kHz befindet. Die dabei entstehende Schwingungsenergie wird für die technische Verwendung genutzt. Ultraschall wird für die Reinigung von Geräten verwendet. In der Zahnmedizin ist Ultraschall nützlich, um weiche oder harte Zahnbeläge ober- oder unterhalb des Zahnfleischrandes zu entfernen. Dazu gehört auch die Entfernung von Zahnstein. Dafür werden spezielle Instrumente genutzt, die mit hochfrequenten Schwingungen arbeiten.
Die Ultraschallchirurgie ist ein relativ neues Verfahren, das minimalintensiv und knochensparend verschiedene chirurgische Eingriffe ersetzt. Dabei bearbeiten kontrolliert eingesetzte, dreidimensionale Ultraschallschwingungen den Knochen und verhindern damit den Einsatz von knochenvernichtenden Fräsen. Darüber hinaus verringert die Ultraschallchirurgie Komplikationen und hat sogar positive Auswirkungen auf Heilung und Regeneration des Kieferknochens. Die Ultraschallchirurgie kommt vor allem bei Eingriffen am Kiefer zum Einsatz. Dazu gehören Wurzelspitzenresektionen, Knochentransplantationen und Distraktionsosteogenesen. Sie leistet aber auch einen wertvollen Beitrag bei der Implantologie und der operativen Zahnentfernung. In der Regel ist mit einer längeren OP-Zeit als bei herkömmlichen Methoden zu rechnen.
Ein Unterbiss, auch Mesialbiss genannt, entsteht, wenn der Unterkiefer vor dem Oberkiefer liegt, also die unteren Schneidezähne vor den oberen, manchmal sogar die untere Lippe vor der oberen. Diese Fehlbildung ist eher selten. Sie entsteht, wenn entweder der Unterkiefer zu lang, oder der Oberkiefer nicht ausreichend entwickelt ist. Auch eine Zahnfehlstellung kann einen Unterbiss verursachen. Ein Unterbiss ist sowohl ein ästhetisches als auch ein anatomisches Problem, da es zu Schwierigkeiten beim Kauvorgang kommen kann. Je nach Ursache fällt die Behandlung eines Unterbisses unterschiedlich aus. Bei einer Zahnfehlstellung hilft eine Zahnspange. Eine skelettale Fehlstellung (falsch entwickelter Kieferknochen) kann in jungen Jahren kieferorthopädisch und im Erwachsenenalter chirurgisch behoben werden.
Unterkieferschmerzen können vielfältige Gründe haben. So strahlen Karies oder Zahnwurzelentzündungen meist einen starken Schmerz in den gesamten Kiefer aus. Aber auch ein frisches Implantat kann zu Beginn Schmerzen verursachen. Dasselbe gilt für kieferchirurgische Eingriffe, wie Knochenaufbau oder die chirurgische Entfernung von Weisheitszähnen. Auch im Unterkiefer kann es zu Verspannungen durch falsche Haltung kommen, diese entstehen meist durch Zähneknirschen oder einseitiges Kauen. Wie jeder Knochen des Körpers kann auch der Unterkiefer von Verschleißerkrankungen wie Arthritis oder Arthrose betroffen sein. Seltenere Ursachen für Unterkieferschmerzen sind Entzündungen der Gesichtsnerven, geschwollene Lymphknoten oder eine kürzlich zurückliegende Erkältung.
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Veneers sind sehr dünne Keramikschalen, die auf den natürlichen Zahn aufgeklebt werden. Man spricht auch von Verblendschalen. Sie kommen im Frontzahnbereich zum Einsatz und kaschieren Kantenfrakturen, Verfärbungen und Zahnschmelzdefekte. Auch schiefe, zu kurze oder zu lange Frontzähne werden mit Veneers verschönert. Neben Keramikschalen sind auch Verblendschalen aus Composite-Material möglich. Im Gegensatz zu Kronen entsteht durch Veneers nur ein geringfügiger Verlust von Zahnhartsubstanz. Die sichtbaren Flächen werden nur hauchdünn beschliffen. Die Verblendschalen überziehen den Zahn auch nicht vollständig. Ein Veneer kann auch kleinere Zahnlücken schließen und verbessert das ästhetische Erscheinungsbild.
Verblendkronen sind ein Teil von Metallkronen in Zahnfarbe. Sie bestehen aus Kunststoff oder Keramik. Die Verblendkrone beschränkt sich auf den sichtbaren Teil der Zahnkrone, also auf die Zahnaußenseite. Die Kroneninnenseite besteht aus Metall. Verblendkronen werden auch als Furnierkronen bezeichnet. Keramisch verblendete Kronen haben den Vorteil, sehr stabil und langlebig zu sein. Durch den zahnfarbenen Überzug sind sie sehr ästhetisch und eine gute Alternative zu Vollgusskronen. Das Metallgerüst besteht aus Hochgold. Bei der Vollverblendung wird der komplette Metallkern mit Keramik ummantelt. Bei der Teilverblendung ist nur der außen sichtbare Teil mit einer Keramikschicht versehen.
Um die genaue Lage an einzelnen Zähnen zu beschreiben, verwendet der Zahnmediziner eine Reihe von Begriffen. Einer davon ist vestibulär. Das Wort bedeutet zum Mundvorhof hin gerichtet und kommt von dem lateinischen Wort vestibulum (= Vorhof). Vestibulär beschreibt also jene Zahnfläche, die nach außen zeigt. Der Begriff wird noch weiter unterteilt. Bei Backenzähnen spricht man bei der Außenseite von buccal (zur Wange hin) und im Frontzahnbereich von labial (zur Lippe hin). Als vestibulär können aber ebenso Entzündungen oder Erkrankungen im Mundvorhof bezeichnet werden. In der Neurologie wird der Begriff vestibulär verwendet, wenn vom Gleichgewichtsorgan die Rede ist. Vestibuläre Wahrnehmung ist dementsprechend die Empfindung vom Gleichgewicht.
Der Begriff Verblendmetallkeramik oder Metallkeramik wird für Brücken und Kronen benutzt, welche aus einem Metallgerüst bestehen und mit Keramik verblendet sind. Es handelt sich hier um ein Standardverfahren zur Herstellung von festsitzenden Zahnersatz mit Brücken und Kronen in Zahnfarbe. Vorteilhaft bei der Verblendmetallkeramik sind die hohe Stabilität und Lebenserwartung bei der Fertigung von Zahnbrücken Verfärbungen kommen bei Keramik nicht vor und auch Plaque lagert sich an der glatten Oberfläche nicht so leicht an.
Virtuelle Zähne oder ein virtuelles Gebiss dienen der Zahnmedizin heute vermehrt zur Visualisierung der Situation im Mund eines Patienten. Mit speziellen Aufnahmegeräten sowie spezieller Software werden Zähne und das Gebiss aus allen nötigen Winkeln aufgenommen und ein virtueller Gebissabdruck am Bildschirm erstellt. Diese virtuelle Aufnahme kann in 3D-Ansicht dargestellt werden, somit ist es möglich, das Gebiss aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Nicht nur die flexible Ansicht des Gebisses ist ein großer Vorteil dieser Technologie, auch die Präzision ist deutlich besser, als ein herkömmlicher Gebissabdruck sowie standardmäßige Röntgenaufnahmen. Kleinste strukturelle Veränderungen lassen sich so schnell erkennen. Auch die Planung für Behandlungen, kosmetische Korrekturen oder Zahnersatz lässt sich so präzise umsetzen und der Patient kann das Ergebnis schon vorher betrachten.
Bei einer Vitalexstirpation wird das Zahnmark vollständig entfernt. Dies ist der Fall, wenn ein noch lebender Zahnnerv so schmerzhaft entzündet ist, dass alle Therapien wie zum Beispiel Heilinjektionen nicht zum Erfolg führen. Dann hat der Zahnarzt die Möglichkeit das Nervengewebe mit einer Spritze zu entfernen. Dies erfolgt bei Schmerzausschaltung. Bei der Vitalexstirpation wird der lebende Zahnnerv vom Zahnarzt entfernt. Wenn der Zahn in der Mundhöhle verbleiben soll, führt der Zahnarzt anschließend eine Wurzelbehandlung durch und versieht den Zahn mit einer Wurzelfüllung.
Mit der Vitalitätsprüfung stellt der Zahnarzt fest, ob der Zahnnerv (Pulpa) noch lebendig ist. Dies kann vor einer Weiterbehandlung des Zahnes wichtig sein. Dabei wird der betreffende Zahn mit elektrischen Impulsen oder extremer Kälte gereizt. Leidet ein Patient unter unklaren Zahnschmerzen, prüft der Zahnarzt mit der Vitalitätsprobe, ob es sich um eine Überempfindlichkeit oder eine Nervenentzündung handelt. Reagiert der Zahn nicht sensibel, kann es sein, dass der Nerv bereits abgestorben oder gar nicht vorhanden war. Die Vitalitätsprüfung wird meistens mit einem Kältespray durchgeführt. Oft reicht auch schon ein kurzer Luftstoß aus der Wasser-Luft-Pistole des Zahnarztes aus, um die Vitalität des Zahnes festzustellen.
Bei einer Versiegelung werden Risse in den Zähnen mit einem kunststoffhaltigen Lack verschlossen. So wird Grübchen- oder Fissurenkaries vorgebeugt. Die Fissurenversiegelung ist die bekannteste Versiegelungsvariante. Sie kommt bei besonders tiefen Fissuren zum Einsatz und macht besonders Sinn bei Kindern mit erhöhtem Kariesrisiko. Zur Kariesvorbeugung werden die Zahnoberflächen zunächst mit dem Säureätzverfahren behandelt. Anschließend erfolgt die Versiegelung mit Fluoridlacken, Fluoridgelees oder Versiegelungskunststoffen. Damit wird erreicht, dass Bakterien nicht in den Zahn eindringen können. Auch aus prophylaktischen Gründen zur Vermeidung von Karies an den Seitenzähnen ist die Versiegelung eine wirksame, lang anhaltende und völlig schmerzfreie Maßnahme.
Die Vollgusskrone ist die am häufigsten verwendete Kronenart und zählt auch zu den langlebigsten. Ein weiterer Vorteil sind ihre relativ geringen Kosten. Sie besteht aus Goldlegierungen, die besonders stabil sind. Deswegen wird die Vollgusskrone auch Metallkrone genannt. In der Regel erfüllt sie nicht die ästhetischen Ansprüche eines Patienten, weswegen die Vollgusskrone meist nur im hinteren Bereich bei Backenzähnen zum Einsatz kommt. Je nach sozialem Status eines Patienten kann die verwendete Legierung mehr oder weniger Gold enthalten. Die Krone selbst wird im Zahnlabor mittels Gussverfahren hergestellt und später im Gebiss angebracht. Dabei ist dringend zu berücksichtigen, dass sich keine Amalgamplomben im Gebiss befinden, bzw. diese notfalls entfernt werden. Der Grund sind galvanische Mundströme, die – ähnlich wie bei einer Batterie – zwischen Gold, Speichel und Amalgam entstehen können.
Verfärbung an den Zähnen zeigt sich durch eine sichtbare Abweichung der normalen Zahnfarbe. Zu den Ursachen für verfärbte Zähne zählen unter anderem Farbstoffeinlagerungen, die durch die Einnahme von Medikamenten entstehen können, während sich die Zahnkrone noch in der Entwicklung befindet. Verfärbungen können nur vorübergehend sein, aber auch dauerhafte Verfärbungen kommen vor. Der Genuss von bestimmten Nahrungs- oder Genussmitteln kann eine Verfärbung der Zähne begünstigen. Das können Kaffee, Tabak, Cola, Tee oder auch bestimmte Fruchtsorten sein. Verfärbungen entstehen aber auch durch Wurzelfüllungen, die sich in abgestorbenen Zähnen befinden. Diese können dafür sorgen, dass der Zahn sich von innen her gräulich verfärbt. Oberflächliche Verfärbungen sind durch gute Mund- und Zahnpflege oder eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung gut zu entfernen.
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Eine Wurzelbehandlung wird erforderlich, wenn es zu einer Entzündung der Zahnwurzel gekommen ist, die meistens durch Karies entsteht. Dabei haben sich die Bakterien, die die Zahnsubstanz zerstören, bis in das Innere des Zahnes ausgebreitet und dabei auch die Zahnwurzelkanälchen befallen. Nach Unfällen, bei denen Teile des Zahnes abgebrochen sind, wird häufig auch eine Wurzelbehandlung notwendig. Die Wurzelbehandlung ist zeitaufwendig und erfordert viel zahnärztliches Geschick. Oftmals muss das Zahnmark (Pulpa) entfernt werden, um weiteren Entzündungen vorzubeugen. Wurzelbehandlungen haben den Vorteil, dass natürliche Zähne erhalten werden können und auch ihr ästhetisches Erscheinungsbild behalten. Weitere Behandlungen oder aufwendiger Zahnersatz sind nicht notwendig. Sollte doch mal eine Zahnbrücke erforderlich sein, dient der wurzelbehandelte Zahn noch als wertvolle Stütze.
Bei der Wurzelspitzenresektion wird die Wurzelspitze vom Zahnarzt operativ entfernt. Dieser Eingriff dient dem Erhalt des Zahnes. Man spricht hier auch von einer Wurzelspitzenamputation oder einer Herdsanierung im dentalen Bereich. So müssen häufig Zysten oder abgebrochene Zahnwurzeln entfernt werden. Auch eine nachträgliche Abfüllung nicht durchgängiger Wurzelkanäle ist möglich. Bei der Wurzelspitzenresektion werden in einem operativen Eingriff eine oder mehrere Wurzelspitzen vom Zahnarzt gekürzt. Dieser dient der Entfernung von Zysten- und Eitergewebe im Bereich der Wurzelspitze. Eine Alternative zur Wurzelspitzenresektion ist das Ziehen des Zahnes (Extraktion). Dann entsteht allerdings eine Zahnlücke, die Zahnersatz erforderlich macht.
Die Wurzelresektion ist eine operative Entfernung der Wurzelspitze, um einen Zahn zu erhalten. Dies wird notwendig bei einer abgebrochenen Zahnwurzel, bei einer Zyste oder Entzündung der Wurzel. In vielen Fällen ist die einzige Alternative zur Wurzelresektion eine vollständige Zahnentfernung. Die Wurzelresektion ist ein operativer Eingriff, der unter lokaler Betäubung durchgeführt wird. Dazu wird seitlich zunächst ein Zahnfleischlappen zur Seite geklappt und dann der Knochen auf Höhe der Wurzel unter Kühlung angefräst, um die zu entfernende Wurzelspitze zu erreichen. Vor, während und nach der Wurzelresektion geben Röntgenaufnahmen Information über den erfolgreichen Verlauf.
Als Wechselbiss bzw. Wechselgebiss bezeichnet der Zahnmediziner einen Zustand des Gebisses, in dem sowohl bleibende Zähne, als auch noch Milchzähne vorhanden sind. Dieser Zustand ist also in einem bestimmten Alter normal und kann bis zum Verlust der letzten Backenzähne des Milchgebisses einige Jahre in Anspruch nehmen. Durch die teilweise fehlende Abstimmung zwischen Milchzähnen und bleibenden Zähnen, bedarf ein Wechselbiss besonders hoher Aufmerksamkeit. Gründliche Zahnpflege hat in dieser Zeit hohe Priorität. Gerade durchgebrochene Zähne sind oftmals noch nicht durchgehend mit Zahnschmelz bedeckt und daher einem höheren Kariesrisiko ausgesetzt. Durch die Höhenunterschiede zwischen bereits vorhanden und gerade durchgebrochenen Zähnen kommt es zu unterschiedlichem Kauabrieb und dadurch zur leichteren Bildung von Zahnbelag.
Der Wurzelkanal ist der Hohlraum innerhalb der Zahnwurzel und wird auch die Nervhöhle oder Zahnmarkhöhle genannt. Diese ist beim gesunden Zahn mit Zahnmark ausgefüllt. Die Zahnhälse (Pulpahöhlen) enthalten lebendes Gewebe, welches von der Zahnkrone bis zur Wurzelspitze reicht. Sie ist umgeben von der Wurzelhaut, die als Bindegewebe dient. Die Pulpa befindet sich in der Pulpahöhle, die sich im Zentrum des Dentins einlagert. Sie ist zur Kaufläche hin völlig verschlossen. Im Bereich der Zahnwurzelspitze ist der Wurzelkanal häufig mit starken Verzweigungen und Verästelungen durchzogen. Dabei ist die Wurzelspitze die engste Stelle des Wurzelkanals. Sie enthält eine Öffnung, damit die Gefäße versorgt werden können.
Die Zahnwurzel hat annähernd die Form eines Kegelstumpfs, der sich zum Ende hin immer mehr verjüngt. Dieses Ende, in Form einer abgerundeten Spitze, nennt man auch Wurzelspitze. Sie ist gleichzeitig der engste Teil des Wurzelkanals und jener Ort, an dem der Zahn mit Blutgefäßen und Nerven versorgt wird. Schneidezähne, Eckzähne und Prämolaren haben eine Wurzelspitze, Molaren zwei bis drei. Eine Entzündung der Wurzelspitze ist schmerzhaft und tritt leider häufig auf. In manchen Fällen hilft eine Wurzelbehandlung, dabei wird der Zahn von oben aufgebohrt und das Nervengewebe bis hin zur Wurzelspitze entfernt. Hilft dies auch nicht, kann noch mit einer Wurzelspitzenresektion Abhilfe geschaffen werden. Dabei wird der Kiefer seitlich aufgeschnitten und von dort aus nur die Wurzelspitze entfernt.
Dentale Weichgeweberegeneration ist ein Verfahren, um das Gewebe um einen Zahn herum, der nicht Knochen ist, zu regenerieren und aufzubauen. Als Weichgewebe gilt demnach das Zahnfleisch, welches aus Schleimhaut und Bindegewebe besteht. Geht dieses Gewebe durch verschiedene Ursachen verloren, kann es durch chirurgische Eingriffe wiederhergestellt werden. Dies wird vor allem aus funktionellen und ästhetischen Gründen durchgeführt. Es besteht die Möglichkeit durch eine Transplantation, das fehlende Weichgewebe zu regenerieren. Dabei wird Weichgewebe beispielsweise aus dem Gaumen entnommen und an der entsprechenden Stelle transplantiert. Eine andere Möglichkeit sind gebrauchsfertige, künstlich hergestellte Weichgewebeprodukte, die transplantiert werden. Denn für den Einsatz eines Implantats ist nicht nur der Halt im Kieferknochen, sonder auch im Weichgewebe wichtig.
Bei einem Kind im Zahnwechsel ist ein Wackelzahn ein natürliches Phänomen. Früher oder später verabschieden sich alle Milchzähne aus dem Gebiss und werden durch bleibende Zähne ersetzt. Die ersten Wackelzähne stellen sich ca. mit 6 Jahren im Frontzahnbereich ein. Bis die letzten Backenzähne ersetzt werden, vergehen einige Jahre. Nach dem Zahnwechsel ist ein Wackelzahn immer ein Zeichen für eine Krankheit oder Fehlbildung. In den meisten Fällen sind Karies, eine Zahnfleischentzündung oder sonstige Erkrankungen des Zahnfleischs verantwortlich für die Lockerung des Zahns. Nicht immer ist ein solcher Zahn zu retten, manchmal hilft nur noch ein Implantat. Bei der genauen Abklärung hilft in jedem Fall ein Zahnarzt.
White sport bedeutet „weißer Fleck“. Man erkennt an den so genannten Kreideflecken, dass sich der Zahnschmelz sichtbar verändert hat. Dies ist ein erstes Anzeichen für eine beginnende Karieserkrankung. An der Stelle, an der der weiße Fleck entsteht, hat vorher die Entkalkung des Zahnschmelzes stattgefunden. Die Kariesbildung kann mit angemessener Zahnpflege und Flouridbehandlungen in diesem Stadium meistens noch gestoppt und in manchen Fällen sogar geheilt werden. White spot bedeutet Karies im Frühstadium und zeigt sich durch weissliche Flecken. Dem Zahnschmelz werden an den betroffenen Zähnen die Mineralien entzogen. Karies ist dann häufig die Folge. Weiße Zahnflecken können auch aufgrund von Kalziummangel entstehen.
Von Wurzelkaries spricht man in der Zahnmedizin, wenn Karies die Zahnwurzel befallen hat. Aufgrund von freiliegenden Zahnhälsen und Zahnwurzeln hat das Dentin keinen Schutz mehr und wird daher anfälliger für Karies. Man bezeichnet Wurzelkaries auch als Zahnhalskaries oder Zementkaries. Wurzelkaries nimmt in den letzten Jahrzehnten stark zu. Etwa 10 bis 15 Prozent der freiliegenden Wurzeloberflächen sind im fortgeschrittenen Alter von Karies betroffen. Dabei kommt der Zahnhalskaries bei Männern häufiger vor als bei Frauen. Ursachen sind häufig zu geringer Speichelfluss. In der Regel sind die Backenzähne von Wurzelkaries betroffen. Schneide- und Eckzähne erkranken eher selten.
X
Xanthodontie bezeichnet in der Zahnheilkunde die Farbe der Zähne, insbesondere die Gelbfärbung von Zahnkronen. Veränderungen der Zahnfarbe können unterschiedliche Ursachen haben. Durch Nikotin, Koffein und Teein wird eine Zahnverfärbung beschleunigt. Man spricht bei gelben oder bräunlichen Zähnen auch oft von Raucherzähnen. Darüber hinaus können Krankheiten wie Stoffwechsel- oder Lebererkrankungen zu Verfärbungen der Zähne führen. Die Xanthodontie wird von der Vielzahl der Betroffenen als kosmetisch störend empfunden. Die Verfärbungen können jedoch behandelt werden, in dem die Zähne gebleicht werden (Bleaching). Diese Zahnaufhellung, bei der mit Hilfe von Wasserstoffperoxyd die Zähne ausgebleicht werden, sollte auf jeden Fall von einem Zahnarzt durchgeführt werden.
Von Xerostomie spricht man in der Zahnmedizin bei Mundtrockenheit oder Speichelmangel. Zu einer Trockenheit der Mundhöhle kann es aufgrund von Störungen der Speichelabsonderung bzw. Speicheldrüsensekretion kommen. Mundtrockenheit löst in vielen Fällen auch üblen Mundgeruch, Durst, Schluckbeschwerden, Sprech- und Geschmacksstörungen aus. Häufig ist Xerostomie eine Nebenwirkung von bestimmten Arzneimitteln, die den Speichelfluss stören. Aber auch Stress, Vitaminmangel, Strahlen-Therapien oder bestimmte Krankheiten wie Diabetes oder Stoffwechselerkrankungen lösen Mundtrockenheit aus. Auch das Alter oder entfernte Speicheldrüsen können Ursachen für Xerostomie sein. Bei Betroffenen fehlt der Flüssigkeitsspiegel des Mundbodens. Die Mundschleimhaut ist gerötet und schmerzempfindlich. Das Karies- und Parodontitis-Risiko ist ebenfalls erhöht, da die schützende Wirkung des Speichels fehlt.
Y
Die Y-Achse-Winkelmessung ermöglicht in der Zahnmedizin eine Bewertung der Unterkieferlage in Beziehung zur Schädelbasis.
Z
Zahnfleischbehandlung steht in der Zahnmedizin für Paradontologie im Rahmen der Zahnbehandlung. Damit ist die Gesamtheit der Gewebe gemeint, die für die Verankerung des Zahnes im Kiefer zuständig sind. Die Paradontologie befasst sich mit der Diagnostik und der Therapie von Krankheiten des Zahnhalteapparates wie etwa der Parodontose. Bei dieser Erkrankung entzündet sich das Zahnfleisch, was zu degenerativen Veränderungen des Zahnfleisches und des Kieferknochens führt. Zahnverlust kann dann die Folge sein. Bei der systematischen Zahnfleischbehandlung ist das Hauptziel, die Bakterienansiedlungen unter dem Zahnfleisch und innerhalb der Zahnfleischtaschen zu beseitigen. Hier liegt die Hauptursache für die Entzündung. Der Zahnarzt wendet verschiedene Behandlungsverfahren an wie beispielsweise Kürettagen oder andere paradontalchirurgische Eingriffe.
Unter einer Zahnsanierung versteht man die Verbesserung bzw. Wiederherstellung der Zahngesundheit. Neben den medizinischen Aspekten stehen aber auch die Funktionen der Zähne (Kauen und Lautbildung) sowie die Ästhetik im Vordergrund. Zu einer Komplettsanierung kommt es, wenn der Großteil der Zähne einer Behandlung bedarf. Dies ist vor allem bei Angstpatienten der Fall, die oft über Jahre hinweg den Gang zum Zahnarzt scheuen. Je nach individueller Diagnose und Schwere des Falls kann es zu unterschiedlichen Vorgehensweisen kommen. Zu einer Zahnsanierung gehören unter anderem Wurzelbehandlungen, Zahnfüllungen, Implantate, Prothesen, Veneers, Bleaching oder auch Zahnspangen.
Zahnaufhellung oder Bleaching genannt (aus dem Englischen „to bleach“ = bleichen). ist eine Behandlung zur Aufhellung der Zähne aus ästhetischen Gründen. Dabei bleibt der Zahnschmelz erhalten. Er wird nicht beschliffen oder anderweitig abgetragen. Vor dem Bleaching sollte immer eine professionelle Zahnreinigung durchgeführt werden. Eine Zahnaufhellung wird notwendig, wenn sich Verfärbungen an den Zähnen gebildet haben. Zähne werden dunkler beispielsweise aufgrund des Genusses von Tabak, Kaffee, Rotwein und anderen Nahrungsmitteln. Für das Bleaching wird in modernen Zahnarztpraxen aktiver Sauerstoff eingesetzt, der die störenden Farbpigmente löst, ohne den Zahnschmelz zu beschädigen.
Zahnimplantate werden in der Zahnheilkunde auch als künstliche Zahnwurzeln bezeichnet. Implantate werden als Zahnersatz für einen verloren gegangenen Zahn in den Kieferknochen eingesetzt. Sie verwachsen dort fest mit dem Gewebe. Der Patient spürt sie nicht und hat dadurch einen sehr guten Tragekomfort, der mit den natürlichen Zähnen vergleichbar ist. Für Zahnimplantate verwenden Zahnärzte meistens Titan-Schraubenimplantate, die in einem chirurgischen Eingriff als Wurzelersatz in den Kieferknochen implantiert werden. Dieser Eingriff ist in Vollnarkose möglich. Ein Zahnimplantat besteht aus dem Implantatkörper, dem Implantataufbau und der Implantatkrone. Der Implantatkörper und die Implantatkrone werden durch den Implantataufbau miteinander verbunden.
Wenn die natürlichen Zähne nicht mehr erhalten werden können und ein Zahnersatz notwendig wird, dann sollte man nicht am falschen Ende sparen. Zahnersatzkosten sind oftmals sehr hoch und die Krankenkasse zahlt nur einen Bruchteil davon. Dazu wird vom Zahnarzt ein Heil- und Kostenplan erstellt, der die notwendige Behandlung detailliert auflistet. Ausgehend davon zahlt die Krankenkasse einen Fixbetrag, der Rest ist vom Patienten selber zu tragen.
Um ein Leben lang selbst zähe oder harte Nahrung wie Steak oder Nüsse kauen zu können, bedarf es einer hohen Zahnhärte. Diese wird erreicht durch das härteste Material unseres Körpers – dem Zahnschmelz. Die äußerste Schicht unserer Zähne besteht zur 95% aus anorganischem Material, das noch dazu in einem schachbrettartigen Muster angeordnet ist. Somit wird eine Zahnhärte erreicht, die beim gesunden Zahn selbst nach vielen Jahrzehnten nicht nachlässt. Zwar ist Zahnschmelz die härteste Substanz unseres Körpers aber auch er kann angegriffen werden, insbesondere durch Säure und Zucker. Es kommt zu Karies, was wiederum zu Verlust des Zahnschmelzes und der Zahnhärte führt. Einmal verloren kann die natürliche Zahnhärte nicht wiederhergestellt werden, da selbst künstliche Kronen nicht an diesen Härtegrad heranreichen. Dagegen hilft nur die Prophylaxe in Form von zweimal täglichem Zähneputzen und der Verzicht auf allzu saure bzw. süße Speisen und Getränke.
Eine Zahnputztechnik bezeichnet die Art und Weise, wie die Zähne geputzt werden. Dabei ist die regelmäßige Reinigung der Zähne besonders wichtig. Dabei ist darauf zu achten, dass die Zähne gründlich und vollständig gesäubert werden. Die Zahnpflege sollte immer nach der gleichen Systematik ablaufen, um keine Zahnfläche zu vernachlässigen. Eine Zahnputztechnik ist die Bass-Methode, bei der die Zähne kreisförmig gereinigt werden. Eine andere Technik ist die Stillmann-Methode, bei der die Zähne von oben nach unten geputzt werden. Darüber hinaus ist die Charters-Methode bekannt, die jedoch eher der Zahnfleischmassage dient. Bei der Fones-Rotationsmethode oder der vertikalen Rot nach Weiß-Methode haben die Zähne beim Reinigungsvorgang Schneidekantenkontakt, wobei die Borsten senkrecht Druck auf die Zahnaußenflächen ausüben.
Eine Zahnfüllung wird notwendig, wenn ein Zahn von Karies betroffen ist. In diesem Fall bohrt ein Zahnarzt die Karies schonend aus und füllt das entstehende Loch mit verschiedenen Füllmaterialien. Im Idealfall hält eine solche Zahnfüllung ein Leben lang und stellt die natürliche Kauleistung wieder her. Ein passender Abschluss der Füllung zur Krone ist dazu eine wesentliche Voraussetzung. Plastische Zahnfüllungen aus Amalgam oder Kunststoff werden direkt im Mund hergestellt, wobei Amalgam gestopft und Kunststoff schichtweise aufgetragen wird. Inlays aus Keramik eignen sich vor allem bei größeren Löchern. Es wird ein Abdruck des Zahns genommen, auf dessen Basis im Zahnlabor eine Füllung aus Keramik entsteht. Diese wird später mit einem Spezialkleber im Zahn fixiert.
Eine Methode der Zahnverschönerung ist das „Shapen“. Dabei werden die Zähne in eine ansprechendere Form gebracht. Der Zahnarzt hat hier die Möglichkeit, abgeriebene Zähne des Frontzahnbereichs wieder ansehnlicher erscheinen zu lassen. Die Zähne werden modelliert, indem unschöne Ecken und Kanten abgeschliffen und in eine ästhetische, ideale Form gebracht werden. Beim Shapen sind auch kleine Zahnformkorrekturen möglich, ohne dass der Zahnarzt die Zähne beschleifen muss. Bei abgesplittertem Zahnschmelz oder großen Zahnzwischenräumen, wendet der Zahnarzt das Keramik-Kunststoff-Gemisch Composite an oder bringt Form und Glanz mit Hilfe eines Schleifgerätes auf die Zähne. Für das Shapen ist meist nur eine Sitzung notwendig.
Zirkonimplantate sind festsitzender Zahnersatz aus Zirkoniumoxid. Dieses ist besonders widerstandsfähig und enthält kein Metall, weswegen es auch von Allergikern gut vertragen wird. Darüber hinaus weisen Zirkonimplantate durch ihre den Zähnen ähnliche Farbe eine hohe Ästhetik auf und eigenen sich besonders für den Frontzahnbereich. Zunächst wird die Keramik an die natürliche Zahnfarbe angepasst, um später keine Unterschiede zu den gesunden Zähnen feststellen zu können. In einem ersten Schritt wird die künstliche Wurzel in den Kieferknochen gebohrt, wo sie festen Halt findet. Entweder wird die Krone sofort aufgeschraubt oder sie folgt in einem zweiten Schritt wenige Wochen später. Erst nach einiger Zeit sind die Zirkonimplantate voll belastbar.
Das Zahnfleischbluten ist eine häufige Erkrankung, die verschiedene Ursachen haben kann. Häufig steht eine ungenügende Zahnpflege hinter dem Problem. Oftmals blutet das Zahnfleisch beim Zähne putzen. Wenn der Prozess beendet ist, stoppt die Blutung sehr schnell. In ausgeprägten Fällen bluten die Patienten beim Konsumieren von sehr fester Nahrung. Das klassische Beispiel ist das Abbeißen von einem Apfel, das blutige Spuren hinterlässt. In selteneren Fällen kann das Zahnfleischbluten organische Ursachen haben, die vom Zahnarzt erkannt und beseitigt werden sollten. Dazu gehören unter anderem Entzündungen, die das unangenehme Bluten des Zahnfleisches auslösen können. Die Entfernung von Zahnstein und die Reinigung der Zahnzwischenräume mit Zahnseide sind weitere prophylaktische Maßnahmen, die sehr wirksam sein können.
Angeborene Fehlstellungen der Zähne treten auf, wenn die Größe von Zähnen und Kiefer nicht zueinander passen. Bei einem Zahnengstand sind entweder die Zähne zu groß oder der Kiefer zu klein. Die Folge davon sind Zähne, die schief, gedreht oder gekippt stehen oder einander überlappen, um im Kiefer überhaupt Platz finden. Der daraus resultierende fehlerhafte Zahnbogen führt nicht nur zu einer negativen optischen Ästhetik, sondern auch zu Erkrankungen wie Karies, da bei der Zahnreinigung womöglich nicht alle Bereiche erreicht werden. Ein Zahnengstand kann durch Zahnentfernung behoben werden, um den übrig gebliebenen Zähnen mehr Platz zu bieten. Wünschenswerter, aber auch invasiver ist die Vergrößerung des Kiefers. Dies kann durch das Einsetzen fester Apparaturen aber auch chirurgisch erfolgen.
Zahnbelag oder Plaque setzt sich oftmals zwischen Zähnen und Zahnfurchen fest. Er besteht aus mehreren komplex aufgebauten Schichten. Die betroffenen Zahnflächen sind schwierig zu reinigen. Daher setzen sich dort Beläge besonders häufig fest. Die natürliche und künstliche Zahnpflege reicht meistens nicht aus, um die Zähne belagsfrei zu halten. Mit natürlicher Zahnpflege ist die Speichelfunktion gemeint. Der Speichel spült Nahrungsreste aus der Mundhöhle, den Zähnen und Zahnzwischenräumen. Hier kommt es jedoch auf den Speichelfluss und die Funktion der Speicheldrüsen an. Der Speichel hat reinigende Wirkung. Mit künstlicher Zahnpflege ist die regelmäßige persönliche Mundpflege gemeint.
Zahnabrieb wird auch als Abrasion bezeichnet. Damit ist ein Verlust der Zahnsubstanz durch Reibung gemeint. Abrieb ist ein völlig natürlicher Vorgang, zu dem es immer dann kommt, wenn zwei harte Substanzen aneinander reiben. Die Zähne berühren einander täglich beim Sprechen und Schlucken und berühren Nahrung beim Kauen. Unter normalen Bedingungen ist dieser Zahnabrieb also vernachlässigbar. Bei falschen Zahnputztechniken, Zähneknirschen oder hohem Konsum von harter Nahrung kommt es zu einem erhöhten Zahnabrieb. Im schlimmsten Fall geht Zahnsubstanz verloren und die Kauflächen des Ober- und Unterkiefers treffen einander nur noch unzureichend. In solchen Fällen muss ein Zahnarzt aufgesucht werden, um die Schäden zu reparieren.
Unter Zahnfleischentzündung oder Gingivitis versteht man in der Zahnmedizin die oberflächliche Entzündung am Zahnfleischsaum. Diese kann durch Zahnstein entstehen, aber auch toxische, infektiöse oder hormonelle Ursachen haben. Zahnfleischentzündungen sind häufig auf eine vernachlässigte Mund- und Zahnpflege zurückzuführen. Auch Erkältungen verursachen Rötungen, Schwellungen und Blutungen des Zahnfleisches. Bei der Zahnfleischentzündung besteht noch eine Haftung zwischen Zahnfleisch und Zahn. Im Stadium 2 kommt es zur Parodontose bzw. einer Entzündung des Zahnbettes. Eine Zahnfleischentzündung äußert sich durch verschiedene Symptome wie Mundgeruch, Zahnfleischbluten, Lockerung der Zähne, Zahnstein oder Zahnfleischschwund. Das Zahnfleisch ist entzündet und geschwollen. Häufig sind Zähne und Zahnfleisch verfärbt. Die Zähne werden empfindlich und Zahnschmerzen sind die Folge. In einigen Fällen tritt Eiter aus.
Bei Zahnfleischrückgang oder Zahnfleischschwund kommt es zum Rückgang des Zahnfleisches. Dies ist häufig nach entzündlichen Vorgängen der Fall wie beispielsweise bei einer Parodontitis oder Gingivitis. Zu Zahnfleischrückgang kommt es auch häufig durch die Verletzung des Zahnfleisches (Gingiva) einzelner Zähne, was auf eine falsche Technik beim Zähneputzen zurückzuführen ist. Zahnfleischrückgang führt zu freiliegenden Zahnhälsen und macht diese besonders sensibel für äußere Reizungen wie heiß, kalt, süß oder sauer. Auch auf Berührungen reagieren die Zähne empfindlich. Darüber hinaus steigt das Kariesrisiko. Bei der Parodontitis kann der Zahnfleischwund zu lockeren Zähnen führen. Bei Nichtbehandlung droht Zahnverlust.
Zähneknirschen bezeichnet man in der Zahnmedizin auch als Bruxismus. Beim Zähneknirschen werden die Zähne aufeinander gepresst. Dies tritt meistens nachts auf, manche Menschen knirschen jedoch auch tagsüber mit den Zähnen. Obwohl der Zahnschmelz die härteste Substanz des menschlichen Körpers ist, kann Zähneknirschen und Zähnepressen zu starken Zahnbeschädigungen führen. Zähneknirschen entsteht häufig durch Stress. Es verursacht Verschleisserscheinungen am gesamten Kauapparat und es kommt zu Problemen mit der Kaumuskulatur und dem Kiefergelenk. Auch die Kopfmuskeln werden in Mitleidenschaft gezogen. Folgen sind Übelkeit, Sehstörungen und Schwindel. Der Zahnarzt verordnet bei Bruxismus eine Knirscherschiene, die der Betroffene über Nacht tragen muss.
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